Es prägt die Rettbergsaue. Es kündet von Anspruch und Wirklichkeit, Fortschritt und Niedergang – und gleichwohl ist es ein Zeichen für Ehrenamt in Wiesbaden: das Strandhaus Rettbergsaue.
Mit einjähriger Verspätung haben die Campingfreunde Rettbergsaue in einer Feierstunde am 15. Juli ihr 40-jähriges Vereinsjubiläum auf Rettbergsaue gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste wie Oberbürgermeister Gert-Uwe Mend, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Mitglieder des Ortsbeirats waren gekommen, sondern auch Dr. Annika Tillmann vom Landesamt für Denkmalpflege. Sie hatte ein kleines Präsent dabei und überreichte dem Verein die Denkmalplakette des Landes Hessen. Der Vereinsvorsitzende Klaus-Michael Kreiner erhielt die Ehrung für das ehemalige Restaurant des Strandbads Biebrich, das der Verein als Vereinsheim nutzt. Damit ist gehört das Restaurant vergangener Tage zu Hessens Kulturdenkmälern.
Strandhaus Rettbergsaue
Das historische Gebäude, das sich auf der Rettbergsaue gegenüber Schloss Biebrich befindet, wurde im Jahr 1933 in einer neuartigen Bauweise errichtet, nachdem das ursprüngliche Strandbadrestaurant von 1932 einem Brand zum Opfer gefallen war. Seit 1982 unterstützt der Campingverein die Stadt Wiesbaden durch ehrenamtliche Dienste bei der Erhaltung und Pflege der Freizeiteinrichtungen.
In seiner Ansprache zum Vereinsjubiläum würdigte der Vereinsvorsitzende die besonderen Merkmale der beiden Freizeiteinrichtungen auf der Rettbergsaue. Die zwei kostenlosen Campingplätze auf einer Rheininsel, umgeben von einem Naturschutzgebiet, verleihen Wiesbaden eine einzigartige Attraktion unter den Rheinanliegern. Daher sei es von großer Bedeutung, dieses Kleinod nicht nur zu erhalten, sondern weiterhin attraktiv zu gestalten.
Außergewöhnliches Bauwerk
Das nun denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Restaurants wird zukünftig ein weiterer Anziehungspunkt auf der Rettbergsaue sein. Der Architekturforscher Dr. Roland May von der BTU Cottbus äußerte sich begeistert an den Campingverein: Ein wirklich wunderbares und außergewöhnliches Bauwerk haben Sie in Ihre Obhut bekommen!
Was ist ein Kulturdenkmal
Kulturdenkmäler sind Geschichtszeugnisse, an denen sich die Vergangenheit besonders unmittelbar ablesen lässt. Sie dokumentieren nicht nur das Leben der Menschen in vergangenen Zeiten, sondern vermitteln auch Wertesysteme, Haltungen und Handlungen früherer Epochen. Als Dokumente unserer Vorfahren sind daher nicht nur bekannte Gebäude wie Burgen, Schlösser und Kirchen Denkmal. Um die Lebensverhältnisse des Bürgertums, der einfachen Arbeiter oder der bäuerlichen Bevölkerung auf dem Land für spätere Generationen zu dokumentieren, kann auch ein schlichtes Arbeiterwohnhaus oder eine bäuerliche Hofreite Denkmalwert haben. Verkehrs- und Industriebauten können wichtige Zeugnisse der Entwicklung neuer Konstruktionsweisen und technischer Entwicklung sein, auch wenn diese Anlagen gelegentlich sperrig und in ihrer ursprünglichen Funktion nur noch eingeschränkt nutzbar sind. „Unbequeme“, aber gerade deshalb wichtige Denkmäler der jüngeren Geschichte sind bauliche Zeugnisse des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges sowie militärhistorische Relikte der Zeit des Kalten Krieges. (Quelle: Land Hessen, lesen Sie den gesamten Artikel hier.)
Foto oben ©2023 Campingfreunde Rettbergsaue
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Die Internetseite der Campingfreunde Rettbergsaue finden Sie unter campingfreunde-rettbergsau.de.