Naspa: Gutes Ergebnis in einem herausfordernden Umfeld

Der Jahresüberschuss der Naspa beläuft sich auf 39,4 Mio. Euro. Die Bilanzsumme ist um 2,6 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro gestiegen. Im Jahr 2021 waren es: 15 Mrd. Euro. 

Als Jahr der Zeitenwende hat Günter Högner, Vorstandsvorsitzender der Nassauischen Sparkasse (Naspa), am Mittwoch das vergangene Geschäftsjahr im Rahmen des Pressegesprächs im Wiesbadener Naspa-Stammhaus charakterisiert. Högner macht das an drei Punkten fest: (1) In der Geldpolitik ist der Zins und damit der Wettbewerb um Einlagen zurück. (2) In der Wirtschaft führt der Klimawandel verstärkt zu Investitionen in die Energieversorgung und die Energieeffizienz. (3) Der Mangel an Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt stellt alle vor neue Herausforderungen bei der  Gewinnung und Bindung von Arbeitskräften.

Zufriedenstellendes Ergebnis 2022

2022 hat die Naspa ein zufriedenstellendes Ergebnis in einem herausfordernden Umfeld erreicht. Der Jahresüberschuss liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Grund dafür ist das gestiegene Zinsniveau, das zu höheren Zinserträgen geführt hat, und ein niedriges Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft. Ein Wermutstropfen ist der durch den Zinsanstieg ausgelöste deutliche Rückgang der Zusagen bei den Wohnungsbaufinanzierungen.

Der Bewertungsbedarf bei den Wertpapieranlagen, verursacht durch das sehr schnell steigende Zinsniveau, ist temporär. Es handelt sich um vorgezogene Wertkorrekturen, die die Ergebnisse der kommenden Jahre entlasten. Die im Vorjahr im Ergänzungskapital gebildete Reserve von 18 Mio. Euro hat die Naspa in Kernkapital umgewandelt.

Noch stabile Kreditnachfrage

Die Kreditzusagen betrugen 2022 insgesamt 1,8 Mrd. Euro und lagen damit auf Vorjahresniveau. Der Kreditbestand ist um 342 Mio. Euro bzw. 3,3 Prozent auf 10,7 Mrd. Euro gestiegen (2021: 382 Mio. Euro bzw. 3,9 Prozent). Getragen wurde die Nachfrage u.a. von Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz und logistischer Einrichtungen zur Lösung der Lieferkettenproblematik.

Rückgang bei Wohnungsbaufinanzierungen

Der durch die Zinswende ausgelösten rückläufigen Nachfrage bei den Wohnungsbaufinanzierungen hat sich auch die Naspa nicht entziehen können. Nach 1,18 Mrd. Euro in 2021, dem höchsten Wert in ihrer Geschichte, hat sie im vergangenen Jahr ein Volumen von 856 Mio. Euro zugesagt. Dazu sagte Högner: Der Zusammenhang zwischen Zinsanstieg und nachlassender Nachfrage ist eindeutig: Nachdem das Geschäft in der ersten Jahreshälfte den gewohnten Verlauf nahm, ging es in der zweiten Jahreshälfte mit jeder Zinserhöhung weiter zurück. Zur Zurückhaltung von Kunden hat auch die Unsicherheit bei der Kalkulation von Baukosten und der Verfügbarkeit von Handwerkern beigetragen.

Wieder wachsendes Interesse am Bausparen

Mit den steigenden Zinsen ist auch das Interesse am Bausparen gestiegen. Beim Bausparvolumen verzeichnet die Naspa ein Plus von 43 Prozent auf 196 Mio. Euro (2021: 137 Mio. Euro). Die Kundeneinlagen sind um 2,4 Prozent oder 268 Mio. Euro auf fast 11,5 Mrd. Euro gestiegen. Das moderate Wachstum hat vor allem zwei Ursachen: Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 war 2022 wieder ganzjähriger Konsum möglich. Und die Ausgaben sind in vielen Lebensbereichen stark gestiegen. Bei Inflationsraten von bis zu 10 Prozent stand Verbraucherinnen und Verbrauchern weniger Geld zum Sparen zur Verfügung.

Zinsüberschuss und Provisionsergebnis gestiegen

Der Zinsüberschuss hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 207,5 Mio. Euro (2021: 203 Mio. Euro) erhöht. Das zeigt, dass die Zinswende im Zinsergebnis angekommen ist, so Högner. Der Provisionsüberschuss stieg um 4,5 Prozent auf 80,8 Mio. Euro (2021: 77,3 Mio. Euro). Verbraucherinnen und Verbraucher haben wieder mehr konsumiert und dafür ihre Karten eingesetzt.

Verwaltungsaufwand nahezu auf Vorjahresniveau

Der Verwaltungsaufwand liegt mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent auf 202 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (2021: 200,6 Mio. Euro).

Im Kreditgeschäft verzeichnet die Naspa mit -1,1 Mio. Euro ein leicht negatives Bewertungsergebnis (2021: 8,7 Mio. Euro). Bei einem Aktivvolumen von rund 10,6 Mrd. Euro liegt es auf sehr niedrigem Niveau. Die Cost-Income-Ratio (CIR) liegt mit 66,4 Prozent (2021: 66,3 Prozent) auf Vorjahresniveau.

Im Vorstand Weichen für Zukunft gestellt

Högner, der wie Firmenkundenvorstand Bertram Theilacker Ende Mai in den Ruhestand tritt, betonte, dass im Naspa-Vorstand die Weichen für die Zukunft gestellt sind. Mit seinem Nachfolger Marcus Nähser und den Vorständen Michael Baumann und Frank Diefenbach hat die Naspa alle Voraussetzungen, den erfolgreichen Kurs der vergangenen Jahre fortzusetzen: Ich denke, die Naspa
befindet sich in einer guten Form. Sie ist gut gerüstet, um in Zukunft erfolgreich zu bestehen, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende.

Naspa in Zahlen

Foto: Der Naspa-Vorstand mit Frank Diefenbach, Michael Baumann, Günter Högner und Bertram Theilacker (v.l.n.r.). ©2023 Naspa

Über die Naspa

Die Nassauische Sparkasse (Naspa) in Wiesbaden ist mit einer Bilanzsumme von 15,4 Milliarden Euro eine der größten Sparkassen Deutschlands. Ihr Geschäftsgebiet umfasst neben den kreisfreien Städten Wiesbaden und Frankfurt vier Landkreise in Hessen (Rheingau-Taunus, Hochtaunus, Main-Taunus und Limburg-Weilburg) und zwei Landkreise in Rheinland-Pfalz (Westerwald und Rhein-Lahn). Auf der Gesamtfläche von rund 4.000 km² leben annähernd zwei Millionen Menschen. Die Naspa beschäftigt rund 1560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; mit 124 Auszubildenden, Studierenden und Trainees ist sie einer der größten Ausbilder der Region. In ihrem Geschäftsgebiet unterhält sie derzeit 102 Finanz-, Service- und SB-Center, 15 Private Banking-Center und drei Firmenkunden-Center. Über ihre 1989 gegründete Stiftung „Initiative und Leistung“ hat die Naspa mit fast 20 Millionen Euro insbesondere Projekte und Initiativen aus Kunst, Kultur, Sport, Umweltschutz, der Jugendförderung und Heimat- und Brauchtumspflege in ihrer Region unterstützt.

Bild oben ©2021 Napa 

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Die offizielle Internetseite der Naspa mit Fallzahlen finden Sie unter www.naspa.de.