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Jugend ermöglichen. ©2020 Anastasia Gepp from Pixabay

„Jugend ermöglichen“ jetzt erst recht umsetzen

Auch für junge Menschen ist es eine Herausforderung, ausschließlich digital mit Freunden Kontakt zu halten. Den Lebensalltag auf Kontaktvermeidung und Kontaktverminderung auszurichten. Das hat wenig mit dem Tatendrang der Jungend gemein.

Volker Watschounek 4 Jahren vor 0

Trotz sozialer Beziehungen und Kontakte empfinden junge Menschen in der Zeit von Corona Einsamkeitsgefühle, Verunsicherung und Überforderung. Jugend ermöglichen soll helfen

Die Wiesbadener Stadtverordneten haben während der vergangenen Haushaltsberatungen für die Jahre 2020 und 2021 insgesamt vier Millionen Euro für die Umsetzung des ämterübergreifenden Handlungsprogramms ‚Jugend ermöglichen‘ zugesetzt. Das war ein beeindruckendes Signal an die Jugendlichen in Wiesbaden. Wiesbadens Christoph Manjura möchte das Programm Jugend ermöglichen im Herbst fortsetzen und das Thema in die kommenden Haushaltsbeartungen einbringen, ließ der Sozialdezernent nach der letzten Sitzung der Lenkungsgruppe zur Umsetzung des Handlungsprogramms wissen

„Die Jugendlichen leben viel mehr als Erwachsene im hier und jetzt. Das hat zur Folge, dass eine Vertröstung auf ‚nächstes‘ oder gar ‚übernächstes Jahr‘ für Jugendliche sehr unbefriedigend oder gar inakzeptabel ist, da sie von der Umsetzung einer Maßnahme dann selbst nichts mehr haben.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent

Auch im Lenkungsausschuss bestand Einigkeit darin, dass man an dem gemeinsam entwickelten Handlungsprogramm festhalten und alsbald erste Maßnahmen daraus umsetzen wolle. Manjura sind zwei Aspekte dabei besonders wichtig: das hier und jetzt und dass die Jugend Gehör fände.

„Die Interessen der Jugendlichen sind in den öffentlichen Diskussionen der letzten Wochen nahezu unter den Tisch gefallen – und das obwohl Jugendliche im Vergleich zu ihrem ‚normalen‘ Leben mit den meisten Verzicht üben mussten und solidarisch an der Eindämmung der Pandemie mitgewirkt haben.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent

Mann müsse auch sehen, dass Jugendliche durch die Corona-Pandemie und die Kontaktbeschränkungen in ihrem Freizeitverhalten und ihrer Verselbständigung massiv eingeschränkt wurden und werden. Die Präsenzphasen in der Schule beschränkten sich auf reine Wissensvermittlung. Andere Funktionen, die Schule auch hat, wie Begegnung und Austausch mit Freundinnen und Freunden, besondere Erlebnisse wie Klassenfahrten und ähnliches seien unter den Bedingungen von Covid-19-Regeln kaum erlebbar beziehungsweise  weggefallen, so Manjura weiter.

„Das Handlungsprogramm ‚Jugend ermöglichen‘ hat viele für die Jugendlichen schon unter Normalbedingungen zentrale Handlungsfelder wie zum Beispiel Plätze für Jugendliche im öffentlichen Raum und jugendgerechte Mobilität – aufgegriffen und in einem partizipativen Prozess notwendige Maßnahmen beschrieben. Diese gilt es noch in der jetzigen Jugendgeneration umzusetzen, gerade jetzt.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent

Viele Jugendliche sehen nicht, dass sie mit ihren Anliegen Gehör finden, die Beteiligungsformate von jungen Menschen scheinen nicht krisenfest. Jungen Menschen gewinnen den Eindruck, dass gegenwärtig die Erwachsenen allein entscheiden, wie sie in der Corona-Krise ihren Alltag zu gestalten haben – ist in der bundesweiten Studie JuCo; Wie erleben Jugendliche die Corona-Krise? nachzulesen. Hier gelte es als Kommune gegenzusteuern, damit keine Politikverdrossenheit entstehe und kein Rückzug aus der Gesellschaft gefördert würde.

Hintergrund

Ein Forschungsteam des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim und der Goethe-Universität Frankfurt hat in einer bundesweiten Studie Jugendliche ab 15 Jahren befragt, wie sie die derzeitige Situation der Corona-Krise erleben. Es haben sich etwa 6.000 Jugendliche in sehr kurzer Zeit beteiligt, um von ihren Erfahrungen und Perspektiven während der Corona-Krise zu berichten.

Zwei Ergebnisse stechen für das Forscherteam heraus: Jugendliche wollen nicht nur auf die Rolle als Homeschooler reduziert werden. Und: Die Jugendlichen sehen nicht, dass sie mit ihren Anliegen Gehör finden. Laut dem Forschungsteam haben die Jugendlichen die Befragung auch genutzt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. „Dies sehen wir auch daran, wie viele Jugendliche die Freitextfelder ausgefüllt haben, die es auch im Fragebogen gibt“, berichtet.  Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo. Hildesheim: Universitätsverlag. hier

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.

Die Internetseite des Bundes zur JuCo Studie finden Sie unter www.ganztagsschulen.org.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.