Die verschiedenen Konzepte sind nicht nur eine Chance, das Gebäude selbst neu zu denken, sondern auch ein Baustein für eine lebendiges, vielfältiges Biebrich.
Der Biebricher Zollspeicher hat in den letzten Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt. Nachdem die Zollbehörden 2005 auszogen, erwarb die Stadt Wiesbaden das Gelände und öffnete das Rheinufer für die Öffentlichkeit. Pläne, das denkmalgeschützte Gebäudeensemble für Eigentumswohnungen und gehobene Gastronomie zu nutzen, scheiterten. Andere Nutzungskonzepte haben sich durchgesetzt. Die Vorschläge reichen von Erlebnisgastronomie bis hin zu Studentenwohnungen.
Dezernat für Bauen und Verkehr, kurz gefasst
Informationsveranstaltung – Zukunft des Zollensembles
Wann: 28. März 2025
Wo: Dezernat für Bauen und Verkehr, EG – Raum Montreux/San Sebastian, Gustav-Stresemann-Ring 15, 65189 Wiesbaden
Unter den diskutierten Nutzungsmöglichkeiten für den Zollspeicher gibt es auch die Idee, in den oberen Stockwerken des Gebäudes kleinteilige Apartments für Studierende oder junge Berufspendler zu schaffen. Ein Vorschlag, der dem steigenden Bedarf an günstigen Wohnungen in der Region gerecht werden könnte und gleichzeitig die historische Substanz des Zollspeichers bewahrt. In einem weiteren Schritt könnte das ehemalige Zollamtgebäude als Veranstaltungsort dienen, in dem Konzerte, Theateraufführungen oder Lesungen stattfinden. Dieser multifunktionale Ansatz würde das Kulturangebot der Stadt in Biebrich bereichern und das Gebäude zu einem weiteren Zentrum des städtischen Lebens machen.
Von der Bibliothek bis zum Repair Café
Die Ideen reichen jedoch weiter. Auch die Einrichtung einer öffentlichen Bibliothek, einer Fahrradgarage oder eines Repair Cafés wurden ins Gespräch gebracht. Die Vorschläge spiegeln das Bedürfnis nach Treffpunkten und Gemeinschaftsprojekten wider, die das soziale Miteinander fördern und zur Lebensqualität der Stadt beitragen. Der Zollspeicher könnte so zu einem kreativen Raum werden, der nicht nur den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird, sondern auch den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen fördert.
Die Sanierung: Ein finanzielles Dilemma
Die Sanierung des Zollspeichers ist ein kostspieliges Unterfangen. Schätzungen gehen von rund sieben Millionen Euro aus, die für eine umfassende Restaurierung und Umgestaltung erforderlich wären. Doch diese hohen Investitionen müssen nicht allein durch öffentliche Mittel getragen werden. Eine mögliche Aufstockung des Gebäudes, die zusätzlichen Wohnraum schafft, könnte zur Finanzierung der Sanierung beitragen und eine nachhaltige Lösung für die Stadtentwicklung bieten. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung sich durchsetzen wird – und ob eine Kombination der verschiedenen Ideen den gewünschten Erfolg bringt.
Bürger können ihre Meinung einbringen
Interessierte Wiesbadener sind herzlich eingeladen, sich am 28. März von 16 bis 19 Uhr im Dezernat für Bauen und Verkehr über die verschiedenen Konzepte zu informieren. Vertreter der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden, der Initiativgruppe Ideen für Biebrich und der Architekten werden ihre Entwürfe vorstellen und zur Diskussion stellen. Dabei sollen auch Bürgerideen Gehör finden. Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft des Zollspeichers aktiv mitzugestalten.
Foto oben © 2025 Veranstalter
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