Menü

kalender

April 2024
S M D M D F S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Partner

Partner

/* */
Das neue GuD-Kraftwerk im Industriepark Wiesbaden verfügt im neu errichteten Kesselhaus über zwei leistungsstarke Gasturbinen-Kessel-Kombinationen, deren Kamine 60 Meter in die Höhe reichen

GuD-Kraftwerks im Industriepark Wiesbaden

Im Juli feierte Infraserv am Dienstag mit der Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) unter Vollast auch die Verdopplung der Kraftwerksleistung für weitgehende Energieautarkie. Ein Schritt in Richtung einer Industrie 4.0.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Hessens Finanzminister Michael Boddenberg würdigt GuD-Kraftwerksbau in Wiesbaden als zukunftsweisende Investition für die Stärkung des Industriestandorts Hessen 

InfraServ Wiesbaden (ISW) hat am Dienstag erstmals das neue Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) für die Energieversorgung im Industriepark Wiesbaden Teilen der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Gastredner dabei waren Hessens Finanzminister Michael Boddenberg und Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz. Finanzminister Boddenberg war mit seinem Vortrag kurzfristig für den Ministerpräsidenten Hessens, Volker Bouffier, eingesprungen, der sich zu politischen Gesprächen in Berlin aufhält. 

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die modernisierte Kraftwerksanlage mit einem Investitionsvolumen von knapp 95 Millionen Euro wurde bereits im Juli 2021 in den Vollbetrieb genommen. Corona-bedingt wurde damals auf eine Einweihung und Vorstellung mit Gästen verzichtet, was nun unter Einhaltung der 3G-Regeln nachgeholt werden konnte. Das neue GuD-Kraftwerk bietet den 75 Standortunternehmen, darunter etwa 15 große Produktionsbetriebe aus den Bereichen Lebensmittel, Chemie und Pharma, dauerhaft attraktive Standortbedingungen. Die behördliche Genehmigung für den Baubeginn war vom Regierungspräsidium Darmstadt im Juli 2019 erteilt worden. 

„InfraServ Wiesbaden investiert rund 95 Millionen Euro in die Energieinfrastruktur des Industrieparks in der hessischen Landeshautstadt. Durch das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk wird die Stromerzeugung im Industriepark nicht nur wesentlich effizienter, auch die Abhängigkeit von Stromimporten sinkt. Die Investition stärkt damit den Industriestandort Hessen und macht Arbeitsplätze vor Ort zukunftsfest.“ – Minister Michael Boddenberg

Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz betonte in seinem Impulsvortrag Gemeinsam auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Industriestandort Wiesbaden die Aufgabe und Notwendigkeit gemeinschaftlicher Weichenstellungen. Als ein Forum hierfür nannte er den Industriebeirat Wiesbaden, dem mittlerweile 16 Unternehmen in der hessischen Landeshauptstadt und fünf assoziierte Mitglieder angehören, und der sich am 6.10.2021 offiziell konstituiert. Franz sagte, dass der Industriepark die größte lokale Agglomeration industrieller Betriebe in Wiesbaden sei und die die Wahrnehmung der Stadt als Industriestandort präge. Umso wichtiger ist es, dass dieser Industriepark für eine moderne, innovative und nachhaltige Industrie steht. Das neue GuD-Kraftwerk ist hierfür ein gutes Beispiel. Dies betrifft auch die gute Zusammenarbeit von Betreibergesellschaft, Behörden und weiteren Beteiligten.

„Die Hessische Landesregierung unterstützt Unternehmen tatkräftig dabei, beispielsweise durch beschleunigte Genehmigungsverfahren wie in diesem Fall. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir in Hessen Industrieunternehmen haben, die weiterdenken.“ – Minister Michael Boddenberg

Vor den beiden Keynotes von Minister Boddenberg und Wirtschaftsdezernent Franz beleuchteten die beiden Geschäftsleiter der InfraServ-Wiesbaden-Gruppe, Cornelia Lentge und Jörg Kreutzer, die wachsenden Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung investitionsstarker Industrieanlagen in Zeiten der Energiewende und des Klimawandels und der einhergehender Unsicherheiten auf den internationalen Märkten. 

„Mit der Inbetriebnahme der modernen Kraftwerksanlage sichern damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts mit seinen derzeit knapp 6000 Arbeitsplätzen.“ – Jörg Kreuzer, Geschäftsleiter der InfraServ-Wiesbaden-Gruppe

Jörg Kreutzer, Geschäftsleiter der InfraServ-Wiesbaden-Gruppe, stellte heraus, dass es nur durch einen gemeinsamen Kraftakt gelungen sei, den ursprünglichen Zeit- und Budgetrahmen beim Kraftwerksbau einzuhalten, was er als großartigen Erfolg bezeichnete. Auch die Corona-Pandemie habe Dank erfolgreicher Infektionsschutzmaßnahmen im Industriepark den zielstrebigen Baufortschritt nicht aufhalten können. Kreutzer sagte: „Wir hatten bei der Realisierung des Kraftwerkprojekts eine Reihe von unerwarteten Herausforderungen zu meistern. Mit der Inbetriebnahme der modernen Kraftwerksanlage haben wir nun den wichtigsten Meilenstein dieses bislang größten ISW-Infrastrukturprojekts für den Industriepark Wiesbaden erreicht. Aber die Projektarbeit geht weiter: Sorgfältig und konzentriert werden in den kommenden Monaten im laufenden Kraftwerksbetrieb die Fahrweise der beiden neuen Gasturbinen-Kessel-Kombinationen mit den schon bestehenden und in Betrieb bleibenden Anlagenkomponenten optimiert. Die Inbetriebnahme des modernen Kraftwerkskomplexes wird uns helfen, als großer deutscher Industriestandort in Zeiten der Energiewende gut zu bestehen.“ 

„Wir sehen uns als Industrieparkbetreiber und zentraler Energieversorger hier am Standort in der Verantwortung, für die in Deutschland anvisierte Klimaneutralität bis 2045 durch die anhaltende Modernisierung unserer Anlagen einen wichtigen Beitrag zu leisten.“ – Cornelia Lentge, Geschäftsleiterin der InfraServ-Wiesbaden-Gruppe

Cornelia Lentge, Geschäftsleiterin der InfraServ-Wiesbaden-Gruppe, erläuterte, dass die Verdopplung der Kraftwerksleistung es ermögliche, nunmehr sehr weitgehend auf den Zukauf von Strom und damit auch auf große Mengen Kohlestrom zu verzichten. Der Fremdstromanteil des im Wiesbadener Industriepark benötigten Stroms lag vor der Modernisierung bei rund zwei Dritteln des Gesamtbedarfs. Durch die Reduzierung der Kohlestromnutzung werde ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Klimaschutzes geleistet. Lentge sagte: . Auf diesem eingeschlagenen Weg müssen Forschung, Wirtschaft und Politik weiterhin eng zusammenarbeiten, um genügend große Mengen emissionsfreien Stroms aus erneuerbaren Quellen wirtschaftlich und sozial vertretbar erschließen zu können. Daneben ist es für uns als Industrieparkbetreiber unabdingbar, dass wir uns weiterhin intensiv mit den Folgen des Klimawandels beschäftigen und unsere Resilienz als Produktionsstandort erhöhen. 

Die weitgehende Energieautarkie für den Industriepark sei darauf ausgelegt, den Standortunternehmen ein hohes Maß an Energie-Sicherheit und Netz-Stabilität zu bieten.

Flankiert wurde die Veranstaltung von einem Fachvortrag von Dr. Ilka Teermann, Leiterin Ver- und Entsorgung bei InfraServ-Wiesbaden. Sie erläuterte, dass mit der Modernisierung der Kraftwerksanlage zeitweise überschüssig produzierter Strom in das vorgelagerte öffentliche Stromnetz eingespeist werden könne. Hierfür sorge der Ausbau der Stromleistung von zuvor 32 Megawatt (MW) auf jetzt 78 MW. Auch die besicherte Dampfleistung des Kraftwerkskomplexes sei auf mehr als 230 Tonnen/Stunde deutlich erweitert worden. Die weitgehende Energieautarkie für den Industriepark sei darauf ausgelegt, den Standortunternehmen ein hohes Maß an Energie-Sicherheit und Netz-Stabilität zu bieten. Nach den Vorträgen wurden den Gästen die Möglichkeit geboten, das GuD-Kraftwerk inklusive seiner digital gesteuerten Zentralwarte zu besichtigen. 

Das neue GuD-Kraftwerk

Bild oben ©2021 Infraserv

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Biebrich lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des InfraServ Wiesbaden Bildungszentrum finden Sie unter www.infraserv-wi.de.

 

Diskutieren Sie mit

Diskutieren Sie mit

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.