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Archivbild Ostfeld: Grüne in Wiesbaden positionieren sich zu städtebaulicher Entwicklungsmaßnahme

Fridays for Future ist gegen das Ostfeld

Das Ostfeld: Vorzeigeprojekt oder Klimakiller? Die Stadt versichert Nachhaltigkeit und Klimaoptimiertheit – Fridays for Future ist skeptisch. Warum die Bebauung des Ostfelds ein Super-GAU für das Stadtklima Wiesbadens wäre, erklärt die Klimabewegung.

Joelle Sander 3 Jahren vor 0

Das Ostfeld soll zum Vorzeigequartier der Landeshauptstadt werden. „Grün, nachhaltig und erneuerbar“ ist das Motto – Fridays for Future hält das für Greenwashing.

Wiesbaden wächst – Wohnungsmangel ist ein akutes Problem. Das Ostfeld soll es lösen. Rund 8000 bis 12000 Menschen könnten im neuen Stadtteil wohnen und arbeiten. Gleichzeitig ist das Gebiet im Südosten wichtig für das Stadtklima. So wichtig, dass sich die Wiesbadener Fridays for Future – Gruppierung gegen das Ostfeld positioniert hat.

„Wiesbaden hat den Klimanotstand ausgerufen. Die Stadt hat sich damit verpflichtet, bei all ihren Vorhaben das Klima mit einzubeziehen. Nun wollen sie ein Projekt umsetzen, das unser Stadtklima weiter zerstört!“ – Joelle Sander, Pressesprecherin

Durch seine Kessellage liegt Wiesbaden in einem windschwachen Gebiet. Somit sind das städtische Mikroklima und die Wärmebelastung bereits sehr hoch. Die Stadt ist demnach auf Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete angewiesen – wie dem Ostfeld. Wird hier trotz Abraten wissenschaftlicher Studien gebaut, steigen die Temperaturen. Von Mainz bis nach Wiesbaden sollen es mindestens 1,5 bis 2 Grad sein. In der Umgebung Mainz, Biebrich und Erbenheim könnte es sogar noch wärmer werden.

„Das Bauprojekt Ostfeld bedeutet nicht nur einen Temperaturanstieg in der Innenstadt. Gleichzeitig gehen damit täglich 19000 zusätzliche Fahrzeuge einher. Mehr Verkehr, mehr CO2. Und unsere städtische CO2-Bilanz ist jetzt schon grauenhaft.“ – Joelle Sander, Pressesprecherin

Die Gegend im und um das Ostfeld herum ist sehr arten- und insektenreich. Über 200 verschiedene Vogelarten, Wildbienen und eine seltene Eidechsenart sind dort verzeichnet. Die Tiere sowie das Biotop Kalkofen gilt es laut den Aktivisten zu schützen. Unmittelbar unterhalb des geplanten Baugebietes liegt der Cyperus 1901 e.V. Naturverein. Entlang seiner Grenze verläuft eine Wasserader, die das dortige Biotop versorgt. Die Bebauungspläne für das Ostfeld beachten diese nicht und könnten sie zerstören. Eine Beschädigung der Wasserader würde das Ende des Biotops bedeuten.

„Das Ostfeld wird als nachhaltig und klimaoptimiert angepriesen. Allein der Bau des Stadtteils bedeutet das genaue Gegenteil. Das ist Greenwashing par exellence.“ – Joelle Sander, Pressesprecherin

Schon in den 1990er Jahren plante die Stadt ein Gewerbegebiet im Ostfeld. Die Bebauung wurde aus Klimaschutzgründen als nicht vertretbar eingestuft. Zwanzig Jahre später soll das Projekt auf einem noch viel größeren Areal trotzdem realisiert werden. Und das trotz Klimanotstand und wissenschaftlich belegten Gegenargumenten. Die Klimabewegung stuft das Bauvorhaben als starke Gefährdung für das städtische Klima ein. Sie appelliert an die SEG sowie die Stadtverordnetenversammlung, die Umsetzung des Projektes zu stoppen. Für die Generierung von Wohnraum sollen stattdessen bereits versiegelte Flächen genutzt werden.

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Die offizielle Internetseite der Stadt zum neuen Quartier Ostfeld finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

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Geschrieben von

Praktikantin unserer Redaktion. Gerade macht sie ihr Abitur an der Theodor-Fliedner-Schule in Bierstadt. Kunst, Kultur und Menschen findet sie besonders interessant. Schreiben ist ihre Leidenschaft, Journalistin ihr Traumberuf.