Bass mal anders: Alexandra Scott entfacht mit Bottesinis Konzert Feuer auf vier Saiten. Dazu gibt’s beim 5. Sinfoniekonzert Strauss und Casella im Kurhaus Wiesbaden.
Der Kontrabass, oft unterschätzt, tritt bei diesem Konzert aus dem Schatten. Alexandra Scott stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, Giovanni Bottesinis Konzert Nr. 2 mit solistischer Brillanz zu meistern. Der italienische Komponist, selbst ein Virtuose auf dem Kontrabass, verlangte dem Instrument spieltechnische Kunststücke ab, die sonst der Geige vorbehalten sind. S
Sinfoniekonzert, kurz gefasst
5. Sinfoniekonzert – Brahms’ B-Dur-Konzert trifft Schostakowitsch
Wann: Mittwoch, 20. November 2024, 19:30 Uhr
Einführung um 18.45 Uhr
Wo: Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal, Kurhausplatz. 1, 65189 Wiesbaden
ÖPNV: Mit Bus und Bahn zum Kurhaus |
Eintritt: ab 9,00 Euro,
Scott, bekannt für ihre atemberaubende Technik und musikalische Ausdruckskraft, macht gemeinsam mit Roberto Forés Veses aus dem Kontrabass ein Erlebnis. Zusammen bringen sie mediterranes Temperament ins Kurhaus. Der international gefragte Dirigent, der bereits mit Orchestern von Tokio bis Lyon für Begeisterung sorgte, entfacht mit dem Hessischen Staatsorchester eine energiegeladene Darbietung. Sein Markenzeichen: Dynamik, feines Gespür für Klangfarben und ein Gespür für dramatische Bögen, das besonders in den Werken dieses Abends zur Geltung kommt.
Von Schlangenfrauen und römischen Ruinen
Den Auftakt macht Alfredo Casellas Suite aus der Oper La Donna Serpente. Die Oper, inspiriert von einer Tragikomödie des venezianischen Dramatikers Carlo Gozzi, sollte ursprünglich ein Ballett werden. Doch bei der Uraufführung im Römischen Operntheater blieb die Begeisterung aus – eine Fehleinschätzung, wie man heute weiß. Das Werk ist voller theatralischer Spannung, mit schneidenden Rhythmen und einer farbenfrohen, fast cinematografischen Orchestrierung.
Danach entführt Richard Strauss‚ Aus Italien das Publikum in die sonnendurchfluteten Landschaften des Südens. Strauss, damals gerade 22 Jahre alt, reiste 1886 durch Italien und war zutiefst beeindruckt von den historischen Stätten und der pulsierenden Atmosphäre. Die Gedanken kamen nur so geflogen, schrieb er später über seine Inspiration in den römischen Ruinen. Seine musikalischen Impressionen fangen das Lebensgefühl eines Landes ein, das schon viele Künstler beflügelte.
Ein Abend voller Virtuosität
Sinfonische Meisterwerke, außergewöhnliche Klangfarben und ein Kontrabass, der zum Star wird – dieses Konzert verspricht musikalische Magie. Scott zeigt, dass ihr Instrument weit mehr kann als begleiten. Es singt, tanzt und verzaubert. Mit Forés Veses am Pult wird daraus ein unvergessliches Erlebnis für Musikliebhaber und Neugierige gleichermaßen.
Foto – Roberto Forés Veses und Alexandra Scott ©2025 Josep Gresa und Geoffroy Schied
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