Die Aktion „One Billion Rison“ will auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Auch in Wiesbaden gingen viele auf die Straße, schlossen sich einige spontan an.
Jede dritte Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Jede dritte Frau – das sind eine Milliarde Frauen (one billion), denen Gewalt angetan wurde. Am Dienstag, 14. Februar, tanzten weltweit Menschen auf den Straßen, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Auch in der Wiesbadener Innenstadt. In der Fußgängerzone neben dem Mauritiusplatz machten sie sich breit, heizten sie sich und die Passanten mit Beats ein, – luden Menschen zum Mitmachen ein.
„Wir müssen auch in Wiesbaden noch mehr tun, um Frauen und Mädchen besser als bisher vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und gegen häusliche Gewalt, die Istanbul Konvention, ist hierfür unsere Richtschnur.“ – Christiane Hinninger
Die Kampagne One Billion Rising („Eine Milliarde erhebt sich“) rief Frauen und Männer gestern am Valentinstag wieder dazu auf, gemeinsam im öffentlichen Raum zu tanzen, um Solidarität mit den Gewaltopfern und gemeinsame Kraft zu demonstrieren. Wie die letzten Jahre saßen dabei unter anderem der Verein Wildwasser e. V. Wiesbaden und das Kommunalen Frauenreferat in einem Boot. Zusammen mit einer kleinen Gruppe von Aktiven organisierten Sie unter dem Motto Rise for freedom – erhebe dich für die Freiheit auf verschiedenen Plätzen wie dem Dernschen Gelände, dem Mauritius Platz, der Fußgängerzone und dem Bahnhofsvorplatz zwischen 16:00 und 18:00 Uhr den nicht zu übersehenden Protest und die Aufforderung: Hinzuschauen. Die Kommunale Frauenbeauftragte Saskia Veit-Prang ergänzt Hinninger Worte: Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein strukturelles, gesamtgesellschaftliches und weltweites Thema. Darauf machen wir mit ‚One Billion Rising‘ aufmerksam.
Mascha Holly als Vorgängerin beim One Billion Rising Day 2020
Hintergrund
Wegen vorgeblicher Werbung für den Abbruch von Schwangerschaften auf der Internetseite ihrer gynäkologischen Praxis und damit eines Verstoßes gegen den umstrittenen Abtreibungsparagrafen 219a war die Gießener Frauenärztin Dr. Kristina Hänel zu einer Geldstrafe von 2500 Euro verurteilt worden. Diese Verurteilung löste eine bundesweite Debatte und eine Änderung des Strafrechtsparagrafen aus. Es wurde ein Absatz zugefügt, wonach Ärzte oder Kliniken öffentlich informieren können, dass sie Abtreibungen vornehmen. Dr. Kristina Hänel hält auch diese geänderte Form des Paragrafen für verfassungswidrig, da er die Berufs- und die Meinungsfreiheit verletze und das Grundrecht der betroffenen Frauen auf Informationsfreiheit einschränke.
Foto ©2023 One Billion Rising, Aktion am Hauptbahnhof ©2023 Mascha Holy
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Die Internetseite zum Aktionstag One Billion Riesing finden Sie unter www.wiesbaden.de.