Wohngeld Plus. Deutlich mehr Antragsberechtigte. Unvollständig Anträge. Entsprechend viele Nachreichungen per E-Mail. Digital zu analog.

Das neue Wohngeld Plus fällt deutlich höher aus: Sachgremien gehen davon aus, dass sich das Wohngeld im Durchschnitt mer als verdoppeln. Mit einer dauerhaften Heizkostenkomponente sorgt die Bundesregierung darüber hinaus dafür, dass die Menschen die steigenden Heizkosten bezahlen können. Auch in Wiesbaden profitieren viele Wohngeldempfänger. Und das müssen nicht nur Mieter sein. Vor allem Personen in selbstgenutztem Wohneigentum sollten jetzt klären, ob sie eventuell einen Anspruch auf Wohngeld haben. Bis der letzte davon profitiert, dauert es aber. Wiesbaden Sozialdezernent Christoph Manjura wirbt um Verständnis für längere Bearbeitungszeiten.

„Wohngeld ist eine vorrangige Leistung, die Haushalten, in Kommunen mit teuren Wohnungsmärkten, zu leben ohne auf Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II oder SGB XII angewiesen zu sein, wenn das Einkommen nur aufgrund der hohen Miete nicht ausreicht, um die Haushaltsgemeinschaft zu versorgen“ – Christoph Manjura

Den Wohngeldbehörden sei es wichtig, dass die Wiesbadener nicht lange auf die ihnen zustehenden Leistungen warten müssen müssen würde, so der Sozialdezernent weiter. Weil sich der Kreis der Anspruchsberechtigten durch die Neuregelung doch deutlich erhöht hat – Fachgremien prognostizieren für Wiesbaden einen Anstieg auf 6540 wohngeldberechtigten Haushalte – sind Personalengpässe die Folge.

19 neue Stellen wurden beantrag. Manjura ist erleichtert, dass Magistrat und Sozialausschuss der Schaffung der von ihm beantragten Stellen zugestimmt habe. Wir müssen unseren Personalbestand verdoppeln, um eine Ende November beschlossene Gesetzesänderung umsetzen zu können. Das ist eine Herkulesaufgabe, so der Sozialdezernent weiter.

„Damit die Menschen, denen die Leistungen zu stehen, nicht unverhältnismäßig lange auf ihren Anspruch warten müssen, ist es auch in Wiesbaden unerlässlich, entsprechende Personalkapazitäten zu schaffen.“ – Christoph Manjura

Da der Personalaufbau sukzessive erfolgt und die neuen Mitarbeitenden erst eingearbeitet werden müssen, werden sich die Wiesbadener weiterhin auf längere Bearbeitungszeiten einstellen müssen. Wir wissen, dass das für Betroffene, die dringend auf das Wohngeld angewiesen sind, sehr schwierig zu verstehen ist. Aber Sie können uns glauben, die Mitarbeitenden arbeiten mit Hochdruck daran, die Anträge so schnell wie möglich zu bearbeiten, wirbt Manjura um Verständnis. Neben der erforderlichen Einstellung zusätzlicher  Mitarbeiter setzt das Sozialdezernat auch auf Prozessoptimierungen sowohl in der Einarbeitung als auch bei der Antragsaufnahme. Inzwischen wurde bspw. schon ein sog. Empfangsbüro eingerichtet. Die Kollegen im Empfangsbüro übernehmen eine Vorprüfung der Antragsunterlagen, erfassen die Angaben in der Fachsoftware und beantworten die Fragen der Hotline.

„Dank des Empfangsbüros haben andere Mitarbeitende mehr Kapazitäten die gesetzlich vorgeschriebene aufwendige Einkommensprüfung vorzunehmen, die für eine Bewilligung der Leistungen unerlässlich ist.“ – Christoph Manjura

Digitalisierung. Auch kürzere Bearbeitungszeiten hofft die Wohngeldstelle auch, wenn der Prozess der Antragstellung digitalisiert ist. Wie viele andere Kommunen auch, wartet Sozialdezernat in Wiesbaden, auf die Umsetzung des Antrages auf Wohngeld, der im sogenannten EfA-Prinzip (Einer für Alle) zentral umgesetzt wird. Ein Online-Antrag, indem alle notwendigen Unterlagen direkt mit angefügt werden können, wäre sowohl eine deutliche Erleichterung für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Mitarbeitenden der Wohngeldbehörde“ erläutert Manjura. Momentan gehen täglich hunderte Mails ein, in den zum Teil zusammenhangslos einzelne Nachweise und Unterlagen ein- und nachgereicht werden, die von den Mitarbeitenden aufwendig zugeordnet werden müssen.

Foto oben ©2023 Efe Ersoy / Pexels

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