Wiesbadens erster Nachmittags-Wochenmarkt

Wo donnerstags die Sonne tief steht, blüht ein neues Marktleben auf: Wiesbadens erster Nachmittags-Wochenmarkt lockt mit frischem Obst, handgemachtem Brot und einer Extraportion Gelassenheit.

Um Punkt 13 Uhr geht’s los. Die Stände haben sich schnell formiert, Obstkisten türmen sich, und die ersten Neugierigen steuern das Parkhaus unter dem Luisenplatz an. Kaum ist die erste Ware ausgelegt, schon flanieren die ersten am nachmittags-Wochenmarkt vorbei. Das ging fix, murmelt ein Marktbeschicker und schaut zufrieden auf seine Kisten voller Obst und Gemüse.

Nachmittags Wochenmarkt auf dem Luisenplatz

Obst, Gemüse, ausgefallene Pilzsorten, Fisch und Fleisch, Backwaren, Käseauswahl, südländischen Spezialitäten, Blumen, Kaffeespezialitäten und Kaffee
Bis Mitte Oktober jeden Donnerstag zwischen 13 und 18 Uhr, dann wieder im Frühjahr.
Kostenlos parken im Parkhaus Luisenplatz.

Die Gärtnerei Stoll aus Frankfurt Oberrad hat wie immer alles am Start: frisches Obst und Gemüse. Die ersten Pflaumen der Saison? Na klar, das muss sein!, lacht Christoph Pfeifer, während er die ersten prallen Früchte an die Flanieren bringt.

Dinkelbrot und Rosinenbrötchen – alles handmade

Die Bäckerei Kern & Korn aus Ingelheim nutzt den Nachmittag clever: anders geht es nicht! Morgens wird gebacken, nachmittags verkauft. Ein Hoch auf den flexiblen Markttag! Anna Kern steht mit strahlendem Gesicht hinter dem Tresen und reicht eine Kostprobe ihres Dinkelbrots rüber. Außen knusprig, innen saftig – so muss das!, schwärmt eine Kundin, die beherzt zubeißt. Auch wenn donnerstags für die Bäckerei aus Ingelheim Dinkeltag ist, – keine Sorge: Roggenbrot gibt’s natürlich auch.

Pilze aus dem Keller und Pflaumen vom Baum

Nicht nur Brotliebhaber kommen auf ihre Kosten. Johann Lang-Sandknop aus Eltville erklärt stolz, dass fast alle seine Pilze aus eigenem Anbau stammen. In einem feuchten Keller in Eltville wachsen sie bei mühevoller Pflege heran. Nur die Pfifferlinge, die hol’ ich aus dem Wald, gibt er augenzwinkernd zu. Nebenan türmen sich Pflaumen, Zwetschgen und die sagenumwobene Tophit-Pflaume vom Kastanienhof aus Mainz-Finthen. Wer Säure mag, ist hier richtig: Achtung, die entfaltet die Süße, erklärt Christoph Pfeifer vom Familienbetrieb mit einem Lächeln. Daneben liegen die Auerbacher Pflaume und die Haus-Zwetschge. Welche man für den Kuchen nimmt, sei jeden selbst überlassen. Pfeifer bevorzuge die Auerbach Pflaume. Die sei besonders aromatisch.

Kaffeegenuss und Käsefreude – auch für Spätaufsteher

Für alle, die nachmittags Lust auf einen richtig guten Kaffee haben, ist der Stand der Bio Kaffeerösterei Hünstätten ein Muss. Petra Koch röstet hier selbst – mit viel Herzblut und noch mehr Koffein. Ihre Tochter verrät: Wenn sie unterwegs ist, nehme sie immer ein paar Frisch geröstete Kaffeebohnen der Mutter mit. Ein anderer schmecke ihr einfach nicht (mehr).

Wer lieber Käse mag, wird ebenso fündig. Ziegenkäse, Gouda und Co. lassen das Herz höherschlagen. Noch schnell einen Blumenstrauß dazu und das Wochenende kann kommen.

Fazit

Der Luisenplatz zeigt sich von seiner besten Seite: ein Markt für Genießer, die keine Lust auf den morgendlichen Einkaufstrubel haben. Ob frisches Brot, handgemachter Käse oder eine kleine Auswahl exotischer Pilze – hier findet jeder, was das Herz begehrt. Und das Beste? Noch sechsmal nachmittags genießen, ganz ohne Parkplatzstress. Das Parken im Parkhaus Luisenplatz ist während der den Marktzeiten kostenlos: Wenn da am System auch noch ein wenig nachgebessert werden muss. Funktionierte die Einfahrt am ersten Markttag reibungslos, musste bei der Ausfahrt der Rufknopf gedrückt werden. Nach einer kurzen Erklärung öffnete sich gleich die Schranke. Wass möchte man mehr!

Foto – Wochenmarkt auf dem Luisenplatz ©2024 Volker Watschounek

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