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Viele Produktionen des Hessischen Staatstheater werden in der Wartburg aufgeführt. Bild: Volker Watschounek

„Reigen“ – Erotische Geschichten in der Wartburg

Die Wartburg zeigt am 1. April „Reigen“ von Arthur Schnitzler. Das Stück schildert in zehn erotischen Dialogen die „unerbittliche Mechanik des Beischlafs“ – und sein Umfeld von Macht.

Redaktion 7 Jahren vor

Am 1. April zeigt die Wartburg in Wiesbaden das skandalträchtige Schauspiel „Reigen“ von Arthur Schnitzler. Das Stück, 1897 geschrieben, war seinerzeit ein Skandal. Neben Bestseller wie “Shades of Grey“ wirkt das Stück zurückhaltend.

Schnitzlers „Reigen“ war ein Skandal. Geschrieben 1897, erschien die Szenenfolge zunächst in einer Auflage von 200 Stück als Privatdruck und wurde erst 1920 erstmals in Berlin aufgeführt. Nach der Premiere kam es zu Tumulten, Saalschlachten, Gerichtsverhandlungen und das Stück verschwand – vom Autor testamentarisch verfügt – bis 1982 von der Bühne.

Wartburg Wiesbaden, kurzgefasst

Schauspiel: Premiere „Reigen“
Wann: Samstag, 1. April, 19:30
Wo: Wartburg (Staatstheater Wiesbaden), Schwalbacher Str. 51, 65183 Wiesbaden
Eintritt: 20,90 Euro, Karten Online

Die nächste Vorstellung findet am 7. März und am 12. April um 19:30 Uhr statt.

Dass die zehn Dialoge über das Paarungsverhalten geschlechtsreifer Großstädter heute noch laufen, liegt aber weniger am Skandal als an ihrer literarischen Qualität und den in ihrer Typenhaftigkeit einzigartig charakterisierten Figuren. Arthur Schnitzler entwirft das moralische Bild einer Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Alfred, Sohn aus gutem Hause, ist Samstag Nachmittag allein zu Haus, die Eltern sind aufs Land gefahren, nur das Stubenmädchen Marie ist da. Sie sitzt in der Küche und schreibt einen Liebesbrief an den Soldaten. Die Atmosphäre ist heiß und schwül, es liegt etwas in der Luft. Immer wieder lockt der junge Mann Marie mit vorgetäuschten Wünschen aus der Küche zu sich ins Zimmer. Zuletzt gesteht er ihr kühn, dass er sie heimlich beim Entkleiden beobachtet hat, und beginnt sie auszuziehen. Sie wehrt sich pro forma: „O Gott, aber das hab’ ich gar nicht gewußt, daß der Herr Alfred so schlimm sein kann“, gibt aber nach und Alfred fällt über sie her. – Es läutet an der Tür. Dies ist dem jungen Herrn eine willkommene Ausrede, Marie nachschauen zu schicken, ob wohl schon länger geläutet wurde, obwohl sie beteuert, sie habe während des Verkehrs „alleweil aufgepaßt“. Als sie zurückkommt, geht der junge Herr auf Distanz und flieht vor ihren Zärtlichkeiten ins Kaffeehaus. Das Stubenmädchen stiehlt von seinem Schreibtisch eine Zigarre für ihren Geliebten, den Soldaten. – Auszug aus „Reigen“

Ensemble von „Reigen“ in der Wartburg

Bei der geschilderten Erotik geht es immer auch um das Spiel mit der Macht, ohne Rücksicht auf soziale Herkunft oder Lebensalter. Er selbst notierte dazu: „Geschrieben hab ich den ganzen Winter über nichts als eine Scenenreihe, die vollkommen undruckbar ist, literarisch auch nicht viel heißt, aber – nach ein paar hundert Jahren ausgegraben – einen Teil unserer Kultur eigentümlich beleuchten würde.“

Die Regie zu dem Stück führt Felicitas Braun, für die Dramaturgie zeichnet Katharina Gerschler verantwortlich. Das Bühnenbild hat Sonja Böhm gestaltet und die Kostüme Aleksandra Kica ausgewählt. Im Stück zu sehen sind als HureEvelyn M. Faber; als StubenmädchenAnja S. Gläser; als Junge FrauKruna Savić; als Süßes MädelLlewellyn Reichman; als SchauspielerinEvelyn M. Faber; als SoldatMatze Vogel; als Junger HerrStefan Graf; als EhemannUlrich Rechenbach; als DichterTom Gerber und als GrafUwe Kraus.

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