Bei Sonnenschein kamen am Samstagvormittag 800 Menschen zusammen um vor dem Kurhaus gegen das Symposium „Sexualpädagogik der Vielfalt. Kritik einer herrschenden Lehre“ zu demonstrieren.
Sie sprechen von „Verschwulung“. Sie tolerieren den neuen Lehrplan des hessischen Kultusministeriums nicht. Sie machen massiv Front gegen einen Sexualkundeunterricht, der andere sexuelle Ausrichtungen als Heterosexualität zum Thema hat. Gemeint ist der Zusammenschluss konservativer Verschwörungstheoretikern „Demo für alle“, der sich heute im Kurhaus Wiesbaden zu einem Symposium getroffen hat.
Bunt statt braun
Während sich im Kurhaus rund 280 Teilnehmer einfanden, picknickten auf dem Bowling Green rund 800 Wiesbadener und Rheingauer aus allen gesellschaftlichen Schichten. Viele waren gekommen um gegen solch eine Gesinnung ein Zeichen zu setzen. Vertreter der AIDS Hilfe, von Warmes Wiesbaden – aber auch Parteien, Gewerkschaften, Kirchen ließen sich neben der großen Anzahl von Bürgern am Kurhaus blicken. Friedlich saßen sie auf Decken, grenzten Räume mit kleinen bunten Fähnchen ab… und genossen das Picknick bei Sonnenschein.
Massive Polizeipräsenz
Reihenweise Mannschaftsbusse der Polizei parkten hinter dem Kurpark auf der Sonnenberger Straße und der Paulinenstraße. Die Polizei war überall präsent, vor dem Kurhaus, hinter dem Kurhaus – auf dem Bowling Green. Sie beschützte die Veranstaltung im Kurhaus – oder mehr noch die frühstückenden Familien und Demonstranten.
„Im Verlauf des heutigen Tages begleitete die Polizei im Wiesbadener Stadtgebiet mehrere Veranstaltungen. Am Vormittag trafen sich etwa 350 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Bowling Green vor dem Wiesbadener Kurhaus. Diese Veranstaltung war um kurz nach 12.00 Uhr beendet. Sie verlief ruhig und ohne polizeilich relevante Vorkommnisse.“ – Pressmitteilung der Polizei
Kongress und Demonstration verliefen letzten Endes aber friedlich – sodass sich am Ende der Kundgebung zeigte: „Demo für alle“ ist in Wiesbaden eben nicht „alle“. (Text VWA und OK)
Bilder Volker Watschounek und Olaf KLein
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