Es werden immer mehr, gerade jetzt, wenn es deutsch wärmer wird. Aber viele Menschen sind tatsächlich in Biebrich mit dem Fahrrad unterwegs?
Auch wenn die Hessische Landesregierung niemanden vorschreiben kann, wie er/sie sich fortbewegen soll, möchte sie trotzdem wissen, wie sie unterwegs sind: mit Bahn, Auto, Fahrrad oder zu Fuß. Die Bilder der Verkehrszähler sind allgegenwärtig. Es geht aber auch anders. Hessen baut die automatisierte flächendeckende Erfassung des Radverkehrs aus.
Die Digitalisierung des Radverkehrs zählt zu den Zielen des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 (NRVP). Dabei gelten Analysedaten zum Radverkehr als unverzichtbarer Bestandteil bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Darüber hinaus trägt die Erhebung und Auswertung von Daten zur besseren Sichtbarkeit des Radverkehrs bei.
Am Freitagvormittag wurde am Biebricher Rheinufer die erste von weiteren 230 automatischen Dauerzählstellen an Straßen und Radwegen an der Uferstraße in Wiesbaden-Biebrich installiert. Mit dabei waren Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori, die Wiesbadener Stadträtin Ulla Bai sowie die Vizepräsidentin der Landesstraßenbaubehörde Hessen Mobil, Kathrin Brückner.
Der Minister betonte vor Ort die Bedeutung des zielgerichteten Ausbaus des Radwegenetzes für die Verkehrswende in Hessen. Nur so könne eine echte Wahlmöglichkeit für alle Bürger geschaffen werden, welches Verkehrsmittel sie nutzen möchten.
Die Dauerzählstellen liefern detaillierte Informationen über die Nutzung der Radwege und helfen, den Ausbau dort voranzutreiben, wo er am dringendsten benötigt wird. Diese Erweiterung des Projekts auf rund 500 Zählstellen in Hessen wird von Brückner als äußerst erfreulich bewertet.
Technische Details und finanzielle Investitionen
Die Dauerzähstellen kosteten 3,6 Millionen Euro und bestehen aus einer Induktionsschleife, die unter dem Straßenbau verlegt sind und einem Rechner, der neben dem Radweg in der Erde eingelassen wurde. Die Daten werden von dort per Mobilfunk an ein Rechenzentrum übertragen und täglich auf raddaten-hessen.de ausgespielt. So kann jeder einsehen, wo wie viel geradelt wurde.
Die Installation der Zählstellen soll größtenteils bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Zudem haben die Kommunen ab Mai 2024 die Möglichkeit, Mobile Zählstellen kostenfrei auszuleihen, um ihre Planungen auf eine datenbasierte Grundlage zu stellen.
Foto oben ©2024 Volker Watschounek
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Die Daten der Radfahrer-Zählstelle in Wiesbaden Biebrich sind auf raddaten-hessen.de abzurufen.