Von Dienstag an wird es im Busverkehr ungemütlich: Fahrer privater Unternehmen treten in einen unbefristeten Streik. In Frankfurt fallen zusätzlich etliche U-Bahn- und Straßenbahn-Verbindungen aus.
Streik: Die ver.di Tarifkommission hat die Tarifverhandlungen zwischen dem Landesverband der hessischen Omnibusunternehmen LHO und der Gewerkschaft vergangene Woche für gescheitert erklärt. Zwar hatten die Arbeitgeber ein weiteres Angebot vorgelegt. Dies ist aus Sicht der Busfahrer jedoch nicht besser, sondern lediglich optisch aufgewertet. Es sehe vor, die Gehälter erst ab dem 1.12.2019 zu erhöhen (statt zum 1.4.), dann auf 14,10 Euro (statt zum 1.4. auf 13,90) und weiter jährlich um 50 Cent, um dann in vier Jahren, am 1.7.2022 auf 15,60 Euro anzukommen. Das seien reine Taschenspielertricks, so ver.di-Verhandlungsführer Jochen Koppel. Wir lassen acht Monate einfach raus, fangen später mit ein paar Cent mehr an und landen dann nach vier Jahren auf einem etwas höheren Stundenlohn. Das akzeptieren die Kollegen nicht.
Landesweiter Streik
Nachdem bekannt geworden ist, dass die Verhandlungen abgebrochen und gescheitert sind, haben sich die privaten Busfahrer in Hessen bei einer Urabstimmung mit über 99 Prozent für die unbefristete Arbeitsniederlegungen ausgesprochen. Die Gewerkschaft Verdi hat daraufhin die Busfahrer der Branche von der Frühschicht am Dienstag an zum landesweiten Streik aufgerufen – um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen.
Ganz Hessen betroffen
Laut Verdi wird in Kommunen im ganzen Bundesland gestreikt. Betroffen sind demnach die Städte Kassel, ;Melsungen, Rotenburg, Korbach, Homberg/Efze, Gießen, Fulda, Schlüchtern, Wächtersbach, Gelnhausen, Erlensee, Hanau, Maintal, Offenbach, Bad Vilbel, Hofheim, Frankfurt, Oberursel, Langen, Darmstadt, Weiterstadt. Aus Wiesbaden dürften sich die Streiks in Hofheim und in Frankfurt auswirken. Nach Auskunft von Radio FFH verkehren während der Streiks die nachfolgenden Frankfurter Linien sicher:
- alle S-Bahn-Linien (S1 – S9)
- alle Regionalbahnlinien
- alle U-Bahn-Linien (U1 – U9)
- alle Straßenbahnlinien (11 – 21)
Voraussichtlich verkehren auch folgende Buslinien:
- Die Buslinie 35 (Sachsenhausen Lerchesberg – Stresemannallee/Mörfelder Landstraße)
- Die Midibuslinien in Sachsenhausen (45, 47 und 48) sowie die Buslinien 46 (Römerhof – Europaviertel – Mühlberg) und 52 (Gallus – Griesheim).
- Die Kleinbuslinien 57 in Zeilsheim sowie 81 und 82 in Oberrad.
- Die Buslinie 551 (Gravenbruch Ost – Enkheim – Bad Vilbel)
- Weitere regionale Buslinien, die aus dem Umland nach Frankfurt hineinfahren (in der Regel 3-stellige Liniennummern).
Verdi fordert höheren Stundenlohn
In der fünften Verhandlungsrunde am Donnerstag hatten die Arbeitgeber ihr Angebot erhöht. Sie boten nach Angaben von Verdi nun eine schrittweise Erhöhung um zwei Euro pro Stunde, die allerdings erst in vier Jahren erreicht sein soll. Verdi ist das zu wenig. Die Gewerkschaft fordert die Anhebung des Stundenlohns von jetzt 13,50 auf 16,60 Euro, dazu noch zusätzliche Urlaubstage.
Viele Busse in Hessen stehen ab dem morgigen Dienstag still. Die Gewerkschaft Verdi hat nach den gescheiterten Tarifverhandlungen zum unbefristeten Streik aufgerufen.Jetzt werden die rund 4.400 Busfahrer in den Ausstand treten – mit Beginn der Frühschicht um 2.30 Uhr. In einer Urabstimmung hatten sie sich bereits mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen.
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Die offizielle Internetseite der Gewerkschaft Verdi finden Sie unter wiesbaden.verdi.de.