Damit wir auch morgen im Rhein angeln können: Der Aalbesatz mit rund 60000 Jungtieren leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser Art.
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist stark gefährdet. In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand um bis zu 99 Prozent zurückgegangen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So sind Aale beliebte Speisefische. In der Vergangenheit wurden sie stark überfischt. Durch Gewässerverbauung und -verschmutzung geht den Aalen auch immer mehr Lebensraum verloren. twerke – was nicht immer gelegt. Daher hat die Europäische Union hat den Mitgliedsstaaten die Auflage gemacht, Maßnahmen zum Schutz des Aals zu ergreifen. Dazu gehört auch der Aalbesatz, die Aussetzung von jungen Aalen, sogenannten Glasaalen.
Aufstockung des hessischen Aal-Bestands
Bereits zum siebten Mal haben Mitarbeiter des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt gemeinsam mit engagierten Angelvereinen und Wissenschaftlern des in Griesheim ansässigen Instituts für Gewässer- und Auenökologie Europäische FlussAale im hessischen Rheinabschnitt ausgesetzt. Ziel der Aktion ist es, den Bestand des Europäischen Aals zu sichern. Rund 60000 Jungtiere wurden dabei am Wochenende im Rhein in die Freiheit entlassen.
Logistischer Aufwand
Die Aale wurden an vier Stellen entlang des hessischen Rheinufers angeliefert, auf Boote in gut belüftete Fischwannen umgeladen und von dort bei langsamer Fahrt in kleinen Gruppen ufernah behutsam in ihr neues Habitat entlassen. Mittlerweile verlaufen Organisation und Durchführung sehr routiniert, da viele Ehrenamtliche Jahr für Jahr mit ihren privaten Booten bei der Aktion helfen und daher über viel Erfahrung verfügen, resümierte Patrick Heinz von der Oberen Fischereibehörde beim RP Darmstadt. Auch Vertreter des Verbands Hessischer Fischer wirkten bei der Organisation mit und stellten Transportbehälter, Sauerstoffversorgung und weiteres Equipment für die Helfer bereit.
Sichern des Aalbestands
Mit dem Aalbesatz wird die EU-Vorgabe unterstützt, den Bestand des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) im Rhein zu sichern. Ein eigens hierfür erstellter Bewirtschaftungsplan der deutschen Rheinanlieger-Länder umfasst verschiedene Maßnahmen, mit deren Hilfe der Einfluss des Menschen auf den Aalbestand verringert werden soll. Ein sehr wichtiges, aber noch stark defizitäres Element ist zum Beispiel die Verbesserung des Fischschutzes und der Durchgängigkeit an Stau- und Wasserkraftanlagen.
Archivfoto – Aale werden am Schiersteiner Hafen umgeladen ©2023 Volker Watschounek
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