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Ausstellungsprogramm Museum Wiesbaden 2023

Museum Wiesbaden: Weltflucht – Moderne – Energiekrise

Das Ausstellungsprogramm steht und Wiesbaden darf freuen. Etwa auf die „Weltflucht und Moderne“ mit Werken von dem umstrittenen Künstler Oskar Zwintscher. Das Museum Wiesbaden zeigt Werke, die Zeit seines Lebens eine Abfuhr erhielten. Was außerdem zu erwarten ist, – wir verraten es.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Energiekrise und geänderte Öffnungszeiten machen auch vor Museum Wiesbaden nicht halt. Am Angebot ändert sich aber nichts. 

Das Museum Wiesbaden präsentiert im nächsten Jahr ein vielseitiges Ausstellungsprogramm mit neu zu entdeckenden Künstler des Jugendstils. Es erforscht zwei Künstlerpaare der Klassischen Moderne und zeigt spannende Positionen der Gegenwart. Außerdem wird die große naturhistorische Wasserausstellung aufgrund der positiven Resonanz verlängert. Wegen der Energiekrise verkürzt das Museum vom 1. Januar 2023 vorrübergehend seine Öffnungszeiten.

Ausstellungen 2023

Das Museum Wiesbaden knüpft mit dem neuen Ausstellungsprogramm 2023 gezielt an seinen großartigen Sammlungsschwerpunkten an, erläutert Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Wir wollen unseren Gästen überraschende wie vertiefende, informative wie bewegende Perspektiven auf unsere Sammlungsschätze in Kunst und Natur anbieten. So beginnt das Jahr mit Oskar Zwintscher, einem faszinierenden Maler des Jugendstils und Symbolismus, der bislang im Kanon der Kunstgeschichte übersehen worden ist und seiner Entdeckung harrt.

Neue Öffnungszeiten am 1. Januar

Mo geschlossen, Di, Do 11:00-19:00 Uhr, Mi, Fr 11:00-17:00 Uhr, Sa, So, Feiertage 11:00-18:00 Uhr – An Feiertagen, auch montags, 11:00-18:00 Uhr geöffnet. 1 Jan, 24, 25 und 31 Dez geschlossen.  Pädagogische Gruppen erhalten nach Voranmeldung exklusiven Einlass bereits ab 9 Uhr in Kunst und Natur (Di bis Fr).

Auch in der Klassischen Moderne wird eine bekannte Epoche aus unbekannter Perspektive betrachtet: Die Schau Gemischtes Doppel stellt gleich zwei Künstlerpaare, die Molls und Purrmanns vor. Die Ehepaare waren maßgeblich an der Gründung der Pariser Académie Matisse beteiligt und ihre Rolle als wichtige Katalysatoren der europäischen Avantgarde steht im Fokus der Ausstellung. Im Bereich der Moderne und zeitgenössischen Kunst kann das Museum HAP Grieshaber, den großen Erneuerer des Holzschnitts dank der Generosität einer Privatsammlung präsentieren.

Mit Anton Kokl ist ein zeitgenössischer Künstler im Ausstellungsprogramm vertreten, der sowohl in seiner Malerei als auch in druckgrafischen Verfahren Interferenzfarben erforscht. Zum Jahresende wird Stephan Balkenhol mit seinen figürlichen Skulpturen in der Sammlung der Alten Meister mit vielseitigen Blickachsen zu eigenen Erkundungen einladen.

Die Naturhistorischen Sammlungen verlängern aufgrund der großen Nachfrage im Kontext des Wiesbadener Jahr des Wassers die große Ausstellung Vom Wert des Wassers, um dieses wichtige Zukunftsthema weiter zur Diskussion stellen zu können. Insbesondere sind dabei Familien, Kitas und Schulklassen angesprochen.

Zwei Studienausstellungen widmen sich Plastikern und Farbherstellern im Tierreich. Zum einen wird das faszinierende Leben der mit Lehm bauenden Insekten vorgestellt. Zum anderen werden rote Farbstoffe animalischen Ursprungs in den Fokus genommen, wobei etwa Purpur und Cochenille in vergangenen Jahrhunderten als besonders kostbare Färbematerialien geschätzt wurden.

„Um Energie einzusparen und den explodierenden Kosten zu begegnen, haben wir einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dazu zählen die zeitweilige Reduktion von Öffnungszeiten in den Randbereichen, die Neuterminierung und Verschiebung von Ausstellungen sowie die Anpassung der Raumtemperaturen gemäß den neuen Empfehlungen des Deutschen Museumsbundes.“ – Dr. Andreas Henning

Das Museum Wiesbaden wird den Zugang zu seinen Schätzen in den Sammlungen von Kunst und Natur auch im kommenden Jahr durch analoge und digitale Möglichkeiten erweitern und vertiefen. Im Ideenraum Experiment Ornament wird in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Main und unterstützt von den Freunden des Museums Wiesbaden e.V. erstmals ein digitales Feature, der ‚Jugendstilizer‘ installiert. Die MuWi-App führt nicht nur durch Sonderausstellungen, sondern wartet auch mit neuen Thementouren zu den Sammlungen auf. Beispielsweise können sich User kostenlos über Religiöse Aspekte in der Kunstsammlung, Wiesbadens Lieblinge oder die Wiesbadener Erdgeschichte informieren. Die Online-Collection wird als weitere Informations- und Vertiefungsebene stetig ausgebaut sowie auch umfangreiche Vermittlungsprogramme, die Menschen jeden Alters dazu einladen, die Ausstellungen zu erkunden und sich mit den daran anknüpfenden Themen und Fragen auseinanderzusetzen.

„Da wir die Vermittlungsarbeit für eine besonders zentrale Aufgabe des Museums halten, wollen wir an ihr in diesen herausfordernden Zeiten nicht sparen. Vielmehr freuen wir uns, dass wir neben den naturhistorischen Ausstellungen erstmalig nun auch exklusive Öffnungszeiten für Kitas und Schulen in den Kunstsammlungen anbieten können. Für angemeldete pädagogische Gruppen öffnet das Museum Wiesbaden seine Türen in Kunst und Natur bereits ab 9 Uhr.“ – Dr. Andreas Henning

Das Museum Wiesbaden ändert temporär vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 seine Öffnungszeiten und öffnet seine Pforten für Gäste erst ab 11:00 Uhr. Dienstags und donnerstags schließt das Museum eine Stunde früher. Pädagogische Gruppen wie Kitas oder Schulklassen erhalten nach Anmeldung jedoch bereits ab 9:00 Uhr Einlass, um exklusiv als Gruppe die Kunstsammlung und die Naturhistorischen Sammlungen erkunden zu können. Aufgrund der generellen erheblichen Kostensteigerungen erhöht das Museum Wiesbaden nach zehn Jahren den Eintritt für Sonderausstellungen von zehn auf zwölf Euro (ermäßigt neun Euro). Die Preise für die Dauerausstellungen bleiben stabil bei sechs bzw. ermäßigt vier Euro. Ebenso gilt nach wie vor für das ganze Museum, dass der Eintritt für junge Menschen unter 18 Jahren frei ist. Weiterhin ist der Eintritt an jedem ersten Samstag im Monat für alle Menschen frei.

Alle Ausstellungen im Einzelnen

Vom Wert des Wassers
Alles im Fluss?

verlängert bis 14. Januar 2024 – Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Es ist Lebensraum und Lebensmittel, Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff. In Wiesbaden vereinen sich die Bäche des Taunus im Strom des Rheins, hydrothermale Quellen werden seit zehntausenden von Jahren genutzt und seit der Neuzeit kurt hier die Welt. Die Ausstellung bietet eine Wasser-Reise durch Zeit und Raum, exemplarisch dargestellt am Beispiel Wiesbadens. Zahlreiche Objekte aus Vergangenheit und Gegenwart belegen Wiesbadens Bezug zum Wasser und gestatten einen Blick in die Zukunft. Welche Entwicklungen stehen bevor und wie kann darauf Einfluss genommen werden? Klimawandel, Versiegelung und Agrarindustrialisierung verdeutlichen den steigenden Wert des Wassers und erfordern ein nachhaltiges Handeln.

Frank Brabant entdeckt Karl-Otto-Hy

17. Februar – 25. Juni 2023 – Der Wiesbadener Sammler Frank Brabant wurde anlässlich seines 85. Geburtstags eingeladen, in den Depots des Museums Wiesbaden auf Entdeckungsreise zu gehen. Aufgefallen ist ihm der völlig unbekannte Karl-Otto Hy (1904-1992), der zwischen 1920 und 1937 als Maler in Wiesbaden gewirkt hat. Den Puls der Zeit hat Hy mit seinen neusachlichen Wiesbadener Stadtansichten getroffen – sie wirken klar und poetisch gleichermaßen.

Weltflucht und Moderne
Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900

3. März – 23. Juli 2023 – Wer war Oskar Zwintscher? Wer war dieser Künstler, der mit seinen ungewöhnlichen Bildern zu Lebzeiten große Anerkennung aber auch heftige Ablehnung erfuhr? Lange wartete sein Werk auf eine grundlegende Neubewertung. Die Ausstellung Weltflucht und Moderne präsentiert den sächsischen Maler und Grafiker im Kontext seiner Zeit und verschiedener Weggefährt:innen. In Zwintschers Arbeiten spiegeln sich jene Übergänge und Umbrüche, die ihn zwischen Tradition und Modernität verorten lassen. Vom Symbolismus über den Jugendstil bis zum Vorgriff auf die Neue Sachlichkeit spannt sich in seiner recht kurzen künstlerischen Schaffensperiode ein eindrucksvoller Bogen, der in der Ausstellung sichtbar gemacht wird und die Aktualität seiner Bilder hervorhebt.

Leben aus Lehm
Studienausstellung

19. März – 17. September 2023 – Lehm als Baustoff haben zahlreiche Tiere entdeckt und auch der Mensch nutzt ihn seit Jahrtausenden. Die Studienausstellung zeigt die Wunderwerke lehmbauender Wespen, töpfernder Vögel und Objekte mörtelnder Menschen. Besonders Töpferwespen beeindrucken durch ihre Bauten für den Nachwuchs. Kügelchen für Kügelchen bauen diese Tiere kleine Töpfe, Röhren oder ganze Nester mit mehreren Brutzellen. Aber es handelt sich nicht um einen Staat mit hunderten von Arbeiterinnen. Jedes Töpferwespen-Weibchen ist ihre eigene Königin und übernimmt vom Nestbau bis zur Nahrungsbeschaffung die Arbeit ganz allein.

Anton Kokl
Inner Colours

16. Juni – 24. September 2023 – Seit fast 30 Jahren erforscht Anton Kokl (*1949) die künstlerischen Möglichkeiten von Interferenzfarben, die er als innere Farben (engl. Inner Colours) bezeichnet. Fast körperlos und diaphan legen sie sich über und zwischen die äußeren, meist schwarz oder weiß gesetzten Farbbahnen. Mal leuchten die Interferenzfarben auf, mal entschwinden sie fast. Je nach Standort des Betrachters sowie den wechselnden Lichtverhältnissen im Raum wandelt sich die Bilderscheinung. Kokl’s Bildsprache bewegt sich im Spannungsverhältnis von Formaufbau und Formauflösung, wobei er immer stärker auf spontane, vorbewusste Malbewegung setzt. Es entstanden eine Vielzahl umfangreicher Werkgruppen, die den Variationsreichtum und die gestalterischen Möglichkeiten dieser neuartigen künstlerischen Farbsprache im Bereich der Druckgrafik und Malerei systematisch untersuchen – auch mithilfe selbstentwickelter Farbmittel und technischer Verfahren.

HAP Grieshaber
FORM|SPRACHE

22. September 2023 – 21. Januar 2024 – Großformatige Holzschnitte in abstrahiertem, jedoch figurativem Duktus prägen die Kunst des deutschen Grafikers und Holzschneiders HAP Grieshaber (1909¬-1981). Er gilt als „homme engagé“, der die Mittel des traditionellen Holzschnitts als Sprachrohr seiner sozialen wie politischen Ansichten und Forderungen nutzte. In einer Überblicksschau nähert sich das Museum Wiesbaden diesem Künstler zwischen Fragestellungen um die Revolution des Holzschnitts in Deutschland und den soziopolitischen Appellen, die HAP Grieshaber damit und darin formulierte.

Gemischtes Doppel –
Die Purrmanns und die Molls: Zwei Künstlerpaare der Moderne

13. Oktober 2023 – 18. Februar 2024 – Margarete und Oskar Moll sowie Hans und Mathilde Purrmann waren wichtige Katalysatoren der europäischen Avantgarde. In Berlin gehörten sie der Bewegung kurz nach 1900 an, als der deutsche Impressionismus an Expressivität zunahm, und gründeten gemeinsam 1908 in Paris die hoch frequentierte Académie Matisse. Die daraus resultierende enge Freundschaft mit Henri Matisse und die vielen gegenseitigen Besuche vor dem ersten Weltkrieg – in Paris, Collioure, München und Berlin – beförderten, dass der französische Fauvismus sehr schnell in Deutschland für Furore sorgen und von den aufgeschlossenen progressiven Künstlern rezipiert werden konnte. Die Ausstellung zeigt die Künstler mit jeweils 25 Werken und spürt damit ihren Gemeinsamkeiten und Eigenständigkeiten nach. Hinzu kommen mit sorgfältig ausgewählten Arbeiten von Lovis Corinth und Henri Matisse, entscheidende Inspirationsquellen der beiden schicksalhaft verbundenen Paare.

Tierisch Rot
Studienausstellung

29. Oktober 2023 – 28. April 2024 – Tierisch Rot – das sind Purpur, Scharlach und Karmin. So lauten die klangvollen Namen von einst bedeutsamen roten Farbstoffen und -tönen tierischen Ursprungs. Das Purpur der Mittelmeerschnecken demonstrierte im Altertum weltliche und kirchliche Macht. Der Name Karmin steht für die vom amerikanischen Kontinent eingeführte Cochenille-Schildlaus und ihren Farbstoff. Er verdrängte im 16. Jahrhundert eine aus Kermesläusen der alten Welt gewonnene Farbe, das prestigeträchtige Scharlachrot. Längst beherrschen synthetische Mittel den Farbstoffmarkt. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte der roten Farbstoffe tierischen Ursprungs und zeigt, wo heute noch Läuse für Farbe gezüchtet werden und wie das Färben mit Purpur in Europa wiederentdeckt wurde.

Stephan Balkenhol
Zeitfenster

10. November 2023 – 2. Juni 2024 – Es sind keine Heldenerzählungen oder Ehrungen großer Denker und Denkerinnen, denen der Bildhauer Stephan Balkenhol (*1957) seine meist anonymen skulpturalen Bilder von Frauen, Männern oder Tieren widmet. Im konzeptuellen Zusammenspiel mit der Dauerausstellung des Museums Wiesbaden, besuchen Balkenhols Figuren das vermeintlich vertraute Terrain der altmeisterlichen Sammlung, treten in Kontakt mit den mythologischen Darstellungen und bekannten Geschichten und schlagen die Brücke von Alt zu Neu – Back to the Future in gewisser Hinsicht. Lassen Sie sich überraschen vom Aufeinandertreffen Balkenhols scheinbar unscheinbaren, angenehm vertrauten, doch auch beunruhigend fremden Gestalten mit der Dauerausstellung der Alten Meister.

Foto oben @2022 Komposition Wiesbaden lebt!

Abb_1: Oskar Zwintscher, Bildnis einer Dame mit Zigarette, 1904, Albertinum © Albertinum, Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden; Abb_2: Marg Moll, Stehende mit Krug, 1928, Georg Kolbe Museum, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Abb_3: Purpur gefärbte Stoffe und leere Gehäuse der stumpfen Stachelschnecke (Hexaplex trunculus) aus dem Mittelmeer © Museum Wiesbaden / Bernd Fickert; Abb_4: Stephan Balkenhol, Figurengruppe Big Five 2022, Privatsammlung. © Stephan Balkenhol / Foto: Christian Löhrl

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Die Internetseite vom Museum Wiesbaden finden Sie unter museum-wiesbaden.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.