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Klatschmohn ©2020-Sonja-und-Jens-Flickre-CC-BY-20.jpg

Jugendstil und Nationalsozialismus

„Stadt-Jugend-Stil – Lebensreform in Wiesbaden“ heißt die aktuelle Ausstellung im Stadtmuseum. Im Rahmen des Begleitprogramms hält Dr. Susanne Claußen am 21. Januar im Museum den Vortrag „Klatschmohn und Hakenkreuz – Reformerische Ideen münden in Ideologien“.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 0

Was haben Jugendstil und Lebensreform mit dem Nationalsozialismus zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Viele Jugendstilkünstler haben jedoch gerade im Dritten Reich eine zweite Karriere erlebt.

Adolf Hitler fühlte sich als großer Künstler. Im Herbst 1909 wurde er an der Wiener Kunstakademie abgewiesen. Ein Jahr später schränkte er seine künstlerische weitgehend Tätigkeit ein. Bis in die zwanziger Jahre bezeichnet sich Hitler jedoch immer mal wieder „Kunstmaler“. Im Nationalsozialismus verfolgt er die Pläne für ein Führermuseum.

Tag des offenen Denkmals, kurz gefasst

Vortrag – Klatschmohn und Hakenkreuz
Wann: Dienstag, 21. Januar 2020, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Eintritt:
frei
Wo:
sam – Stadtmuseum am Markt, Marktplatz 3, 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)

Auch wenn sich Hitler nicht mehr als Maler bezeichnete, behielt er eine spezielle Zuneigung zur Kunst. Eine Zuneigung, die in einem in Linz  geplanten Führermuseum der Welt sichtbar werden sollte. Das Deutsche Historische Museum (DHM) zeigt diese Sammlung erstmals komplett im Internet. Hier zeigt sich das Nachwirken der Stilepoche im Nationalsozialismus.

Völkischem Gedankengut

Dr. Susanne Claußen greift diese Verflechtung in ihrer Präsentation sicher nur am Rande auf. Im Fokus steht das Wiesbaden der Jahre 1880 bis 1930. Mit der Betonung des Natürlichen, Gesunden und Ursprünglichen in der Lebensreformbewegung hat diese eine inhaltliche Nähe zu völkischen Ideologien. Wie die Verbindung von Reformbewegung und völkischem Gedankengut in Wiesbaden konkret aussah, zeigt die Referentin an einzelnen Personen, an Kunstwerken und Ereignissen der Stadtgeschichte. Der gebürtige Wiesbadener Ludwig Hohlwein sowie Fritz Erler, dessen Fresken den Muschelsaal im Kurhaus zieren, erlebten etwa im Dritten Reich eine zweite Karriere. Hier zeigt sich, dass der geistige Boden für den Nationalsozialismus auf vielfältige Weise, und eben auch durch Protagonisten des Jugendstils und der Lebensreform, bereitet war.

Opfer des Nationalsozialismus

Der Vortrag ist Auftakt einer Veranstaltungsreihe der Stadt anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar. Vom 21. Januar bis 6. Februar finden Vorträge, Lesungen, Konzerte und Filmabende statt und informieren auf vielfältige Weise. Das Stadtmuseum bietet außerdem vom 21. bis 31. Januar in Kooperation mit der Helene-Lange-Schule eine Stadtführung zum „Erinnern an die Opfer“ von Schülerinnen und Schülern für Schülerinnen und Schüler an. (Bild: Klatschmohn ©2020 Sonja und Jens / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)

Weitere Nachrichten aus dem Stadtmuseum lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des Stadtmuseums finden Sie unter www.wiesbaden.de.

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