Der Hausschwamm bevorzugt feuchte Umgebungen und ernährt von Holzbalken, Brettern und anderen Holzstruktionen. Er zerstört die Statik.
Das braucht niemand. Der Hausschwamm gilt unter Sanierern und Bauexperten als Horror-Szenarium. Das liegt daran, dass er als aggressiv gilt und in der Lage ist, sich schnell auszubreiten. Bei einem Fund, wie im Alten Rathaus, wird jede Budgetierung und jeder Sanierungsplan über den Haufen geworfen. Ohne Ausmaße wie in Berlin oder Hamburg zu befürchten, informiert das Presseamt der Landeshauptstadt vorsorglich darüber, dass sich die Sanierung des Alten Rathauses verzögern kann und sie womöglich teurer wird. Die veranschlagten 750.000 Euro werden nicht reichen.
Hintergrund
Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 22. November 2022 konnten bereits im Dezember erste Arbeiten im Inneren des Alten Rathauses beginnen. Im Mai wurde schließlich die Sanierungsmaßnahme auch von außen durch das aufgebaute Gerüst sichtbar. Fachleute und Bauhistoriker nahmen viele Voruntersuchungen vor. Doch wie so häufig in der Sanierung von historischen Gebäuden, stellen sich weitere Schäden erst im Laufe der Arbeiten heraus.
Hausschwamm
Während der Entkernung des Dachbodens und des Dachgeschosses zur Vorbereitung für die kommende Eindeckung kam der Verdacht des Holzbefalls durch den holzzerstörenden Pilz, den echten Hausschwamm, auf, der sich durch den sichtbaren Pilzbefall erhärtete. Eine Probenentnahme und die Laboruntersuchung haben den Verdacht nun bestätigt. Damit steht fest, dass das Alte Rathaus vom Hausschwamm befallen ist und weitere Sofortmaßnahmen notwendig sind. So werden weitere Bauteilöffnungen erfolgen müssen, um das Ausmaß des Befalls feststellen zu können.
Foto oben – Altes Rathaus Wiesbaden ©2023 Von Martin Kraft – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
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