Fahrzeughalter ohne Garage können auf Frostschutzfolien zurückgreifen oder programmierbare Standheizungen nutzen, um das Kratzen zu vermeiden.
Mit dem Wintereinbruch in Hessen steigen auch die Herausforderungen für Autofahrer. Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen, gibt wichtige Tipps, um sicher durch Eis und Schnee zu kommen. Das bloße Freikratzen eines Gucklochs reicht nicht aus, betont der Verkehrsexperte. Eine gute Sicht sei entscheidend für situationsgerechtes Reagieren.
Kein Aufbau-Spray verwenden
Das Zugefrieren der Scheibe erfordert den Einsatz eines Eiskratzers, während auf Auftau-Sprays aus Umweltgründen verzichtet werden sollte. Heißes Wasser sollte keinesfalls verwendet werden, da dies zu gesprungenen Scheiben führen kann. Herda empfiehlt stattdessen den Einsatz einer Wärmflasche auf dem Armaturenbrett, um das Auftauen zu beschleunigen.
80 Euro Bußgeld
Besitzer sollten zudem Lederschwamm oder Trockentuch im Auto haben, um von innen beschlagene Scheiben schnell zu befreien. Frostschutzfolien und programmierbare Standheizungen können das morgendliche Kratzen erleichtern. Allerdings warnt der Experte davor, den Motor zum Aufwärmen des Innenraums laufen zu lassen, da dies nicht nur verboten ist, sondern auch Schäden an der Motorentechnik verursachen kann. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von 80 Euro rechnen.
Rutschpartie vermeiden
Während der Fahrt auf glatten Straßen gilt: Vorsichtig Fahren, Abstand halten und Geschwindigkeit reduzieren, so kann die Unfallgefahr reduziert werden. Sanftes Bremsen, ein behutsamer Umgang mit dem Gaspedal und der Verzicht auf einen abrupten Spurwechsel verhindern ein Ausbrechen und Rutschen des Wagens. Kommt das Fahrzeug dennoch ins Schleudern, auskuppeln und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Fahren mit nicht angepasster Geschwindigkeit bei schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen (z.B. Nebel, Schnee) kann ein Bußgeld von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg zur Folge haben.
Wer auf der Straße auf Räum- und Streufahrzeuge trifft, sollte davon absehen, diese zu überholen. Vor diesen Fahrzeugen ist die Fahrbahn häufig glatt. Das Überholen ist daher riskant und führt nicht zum erhofften Zeitvorsprung.
Wenn möglich sollten Autofahrten bei Schnee und Glätte lieber verschoben werden.
Foto oben ©2022 Julia Schmidt Pexels
Weitere Ratgeber Themen lesen Sie hier.
Verkehrsschilder einfach erklärt finden Sie unter www.adac.de.