Unter dem Motto Einfach mal machen rufen Wir.jetzt. Wiesbaden und das Amt für Vielfalt und Wertschätzung Wiesbadener auf, aktiv zu werden.
Wiesbaden, oft als verschlafen belächelt, hat in den vergangenen Wochen einen Gegenentwurf geschaffen. Mit Wir.Jetzt.Wiesbaden erlebt die Stadt eine Initialzündung, die beweist, dass Wandel auch ohne großen Vorlauf möglich sein kann – und zwar jetzt.
Elysium: Ein Abend für alle Sinne
Premiere Freitagabend. Rund 200 Gäste waren gekommen um das Dinner der Vielfal zu zelebrieren. Nicht in der Langgasse, sondern im Rhein-Main Congress-Centrum. Sicherheitsbedenken in Bezug auf das leer stehende Karstadt-Sport-Gebäude in der Langgasse warfen acht Tage vor der Premiere das Konzept aus der Bahn. Nicht für die Akteure. Sie gaben nicht auf und fanden mit Unterstützung der Sadt einen Ersatz im Rhein-Main-Congress-Centrum (RMCC). In acht Tagen krempelten sie vieles um und entwickelten den Premierenabend Elysium im RMCC. Hier wurde Vielfalt und Wertschätzung erlebbar gemacht. Kultur und Kulinarik gingen eine Symbiose ein. Unter der Leitung von Frederic Zipperlein, dem Regisseur des Cirque Buffon, verwandelte sich die Halle in einen magischen Ort.
Zirzensische Künste
Bis zuletzt wurde gehämmert und geschraubt. In nur acht Tagen schuf das Team von Cinque Buffon einen Schauplatz für zirzensische Künste, während die Kochwerkstatt Wiesbaden ein vier-Gänge-Menü kreeierte: Zenglein’s Wild-Pfefferbeißerl & Wildschweinschinken aus heimischer Jagd, Alpkäse Bertl aus dem Eltviller Natursteingewölbe, Lyoner Wurst von Franz Keller’s bunten Bentheimer Falkenhofschweinen, Hausgemachte Pellkartoffel-Gurkensaat an Rheingauer Spundekäs und dazu Laugenkonfekt vom Backhaus Schroer. Als Zwischengang Getrüffelter Cappuccino von weißen Erdfrüchten und frischen Schnittlauch. Im Hauptgang Joue de Boeuf á la Bourguingnon mit Wurzegemüse in Burgunder geschmort, feinen Champignons und Nussbutter-Kartoffelpüree und Röstzwiebelchen. Als Dessert wurde zum Abschluss eine Moulin Rouge Schnitte mit Kaffee-Buttercreme, dunkler Schokolade und Mandarinen-Zimt-Gel gereicht.
Man konnte kaum glauben, was hier in kürzester Zeit geschaffen wurde, sagte Zipperlein. Drei Tage Vollgas – und eine Magie, die so schnell nicht vergessen wird.
Gemeinsam für Wiesbaden
Die Initiative Wir.jetzt.Wiesbaden hat gezeigt und zeigt, was entstehen kann, wenn eine Stadt zusammenhält. Mit Herzblut, Mut und der Bereitschaft, Neues zu wagen, haben die zahlreich Beteiligten etwas Einzigartiges geschafft. Es geht nicht nur ums Geld, erklärte Joachim Bruchhäuser, Geschäftsführer von SchokoPro und eine der treibenden Kräfte hinter dem Projekt. Es geht darum, dass Menschen etwas bewegen wollen – für ihre Stadt, für ein gemeinsames Miteinander. Und diese Menschen möchte Bruchhäuser zusammenbringen. Beim Essen, beim dinieren … beim Anpacken.
Von Pflegekräften über Ehrenamtliche bis hin zu Vereinen: Die Aktion setzt ein klares Zeichen der Wertschätzung. Unternehmen spendierten Tickets für Menschen, die sonst oft im Schatten stehen, während das Publikum die Vielfalt Wiesbadens feiert.
Ein Blick in die Zukunft
Das erste Projekt von Wir.Jetzt.Wiesbaden läuft bis zum Jahresende und wird mit einer großen Silvesterveranstaltung vor dem Kurhaus sein Finale finden. Bis dahin gilt es hunderte Menschen in täglichen Vorstellungen im RMCC wertzuschätzen und zu begeistern. Und zu zeigen, dass man zusammen viel zu erreichen kann. Schon jetzt ist klar: Der Funke ist am Abend der Premiere übergesprungen. Wir denken langfristig, so dr SchokoPro-Geschäftsführer. Es ist Zeit, dass Wiesbaden seine Möglichkeiten erkennt und nutzt. Wir haben etwas begonnen, das Bestand haben soll.
Die Initiative zeigt, wie schnell sich Leerstand in Lebendigkeit verwandeln könnte, wenn Menschen den Mut haben, anzupacken – und sich keine bürokratischen Hindernisse in den Weg stellen. Es ist ein Modell, das auch über die Stadtgrenzen hinaus Schule machen könnte, Schule macht, – etwa in Köln und Hamburg, wo ähnliche Projekte laufen.
Jetzt sind Sie dran
Schenken Sie sich und Freunden, Kollegen und Mitarbeitern eine Auszeit. Verbinden Sie Abendunterhaltung mit Kulinarik. Tauchen sie ein in die Welt des Cirque Buffon. Drücken Sie Wertschätzung aus.
Impressionen
Foto – Ehemals Karstadt Sport in der Langgasse ©2024 Volker Watschounek
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