Elektromobilität. Wiesbaden schlüpft inoffiziell in die Vorreiter-Rolle, und erstellt einen Leitfaden zum Ausbau einer Ladeinfrastruktur.
Deutschlands Autobauer haben den Zahm der ein erkannt. Mercedes Benz beispielsweise denkt über ein eigenes Batterie-Netzwerk nach. Volkswagen hat in Salzgitter den Grundstein für seine erste eigene Batteriefabrik gelegt. Die Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge nehmen stetig zu. Und wo sollen die vielen Fahrziege aufgeladen werden? Die Landeshauptstadt hat hierfür einen Leitfaden zum Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur in der Landeshauptstadt erarbeitet. Das Konzept kann auch anderen Städten als Leitfaden dienen.
Verkehrsdezernent Andres Kowol betont die Bedeutung des Projekts für die Förderung der Elektromobilität: Vor allem für Nutzer ohne Zugang zu einem privaten Stellplatz mit eigener Lademöglichkeit sei der Aufbau einer öffentlichen Ladestruktur unerlässlich. Alle, die zukünftig ein E-Auto besitzen möchten, sollen in unserer Stadt die Möglichkeit haben, dieses einfach und preiswert zu laden. Der erarbeitete Leitfaden werde nicht nur der Landeshauptstadt, sondern auch vielen anderen Kommunen und deren Entscheidungsträgern als Kompass dienen.
Planungsgrundlage
Für eine valide Planungsgrundlage ermittelten die Mobilitäts-Experten den Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur im Wiesbadener Stadtgebiet bis zum Jahr 2030. Zudem fand im Rahmen der Konzepterstellung ein Dialogprozess mit Vertretern der Politik, der städtischen Verwaltung, des städtischen Energieversorgers, des Wohnungsbaus, der Arbeitgeber, der Parkhausbetreiber sowie des Einzelhandels statt. Die Erfahrungen aus der Konzept- und Dialogphase wurden vom Fraunhofer IML zusammengefasst.
Fahrzeigbestand Wiesbaden nach Antriebsart ©LH WiesbadenBis 2030 werden in Wiesbaden rund 50000 Elektroautos erwartet – das entspricht 35 Prozent der Gesamtzulassungen. Daraus ergibt sich für 2030 ein Bedarf von insgesamt rund 1700 öffentlichen Ladepunkten. Neben privaten Ladepunkten an Wohnhäusern oder Firmenparkplätzen kommen Lademöglichkeiten auf öffentlichen Parkplätzen und im halböffentlichen Raum, zum Beispiel auf Kundenparkplätzen von Supermärkten, in Frage. Weitere mögliche Szenarien sind Lade-Hubs mit Schnellladesäulen, beispielsweise innerorts auf öffentlichen Parkplätzen oder an Tankstellen. Als nächste Etappe wird bis 2024 ein Parkhaus an der Klarenthaler Straße gebaut werden, das als innovativer E-Mobility-Hub fungiert.
Foto oben ©2022 Pixabay
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Den Leitfaden zum Aufbau einer öffentlichen Ladestruktur finden Sie im Internet unter www.wiesabden.de.