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Bündnis: Performance: „Aber ich spreche doch europäisch"

Bündnis: „Aber ich spreche doch europäisch“

Samstag, in Wiesbaden ein Tag für Demos: „Man muss sich schon bemühen“. Das Wiesbadener Bündnis für Demokratie machte am Mittag mit einer Performance auf die Situation von Flüchtlingen, auf Vorurteile und Alltagsrassismus aufmerksam.

Volker Watschounek 4 Jahren vor 1

Das Bündnis bekennt sich zu freiheitlichem Denken und Handeln, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsvielfalt, Minderheitenschutz und stehen ein: Füreinander.

Das Boot ist voll oder das ist doch nicht normal, sowas machen wir hier nicht schallte es am Samstagmittag wiederholt durch die Fußgängerzone. Aber ich spreche doch europäisch flehte etwas später ein junger Mann eindringlich. Man müsse sich schon bemühen, erwidert ihm ein anderer: Aber das tue ich ruft der junge Mann und beschwört, er habe seinen Asylantragantrag doch schon vor zwei Jahren gestellt. Ttja, die Mühlen der Justiz mahlen langsam schallt es ihm hämisch entgegen, die das Mahlen der Mühlen mit ihren kreisenden Stühlen in der Hand noch unterstrichen und eine junge Frau legte nach und verwies auf die samstägliche Kehrwoche, die einzuhalten sei.

„Das Boot ist voll.“ – Performance

Initiiert und beauftragt durch das Wiesbadener Bündnis für Demokratie hatte das Pegasus Theaterensemble einen öffentlichen Street Act gegeben, der anregen sollte, über das Thema Vorurteile nachzudenken. Die Schauspieler  stellten in Choreografien Vorurteile und Ausgrenzung dar und verwendeten dafür auch typische Aussagen und Ressentiments.

Aber ich spreche doch europäisch“  Performance

Auch wenn die Aktion ursprünglich für die Internationalen Wochen gegen Rassismus im März vorgesehen war, die bekanntlich wegen Corona ausgefallen ist, hat das Thema an Aktualität keineswegs verloren. Antisemitische und rassistische Verschwörungstheorien in der Covid-19 Pandemie zeigen überdeutlich, wie Vorurteile und menschenfeindliche Ausgrenzungen in unserer Gesellschaft zu Tage treten, sagt Nicole Nestler, vom Evangelischen Dekanat Wiesbaden und eine der Sprecherinnen vom Bündnis für Demokratie.

„Es war uns deshalb ein Herzensanliegen, dass diese Aktion nicht ausfällt. Kunst ermöglicht Chancen der Kommunikation, Reflexion und Verständigung – gerade in Zeiten emotionaler und enthemmter Diskurse.“ – Nicole Nester

Und das Interesse war da. Bei jeder der insgesamt sechs Sequenzen bildete sich in Wiesbadens Innenstadt schnell ein Kreis Zuschauer, die durchweg positiv und interessiert reagierten. Ein Passant sprang der diskriminierten Person sogar schauspielerisch zur Seite und zeigte wie Zivilcourage aussehen sollte. Aus Sicht des Wiesbadener Bündnis für Demokratie, welches mit dieser Aktion bewusst eine andere Protestform testen wollte, war die Aktion damit rundum gelungen.

Über das Bündnis für Demokratie

Das 2013 gegründete Bündnis ruft ausschließlich zu friedlichen und gewaltfreien Aktionen auf, illegale Aktionen unterstützt das Bündnis nicht.

Mitglieder sind: Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte,
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden e.V., Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Wiesbaden, ASB Regionalverband Westhessen, AStA Hochschule Rhein-Main, Attac Wiesbaden, Ausländerbeirat Wiesbaden, Bündnis 90/Die Grünen Wiesbaden, Caritasverband Wiesbaden, CASA e.V. Centrum für aktivierende Stadtteilarbeit, CDU Wiesbaden, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Wiesbaden, DGB Wiesbaden-Rheingau-Taunus, DIE LINKE Wiesbaden, Evangelisches Dekanat Wiesbaden, FDP Wiesbaden, Gesamtpersonalrat Landeshauptstadt Wiesbaden, GEW Wiesbaden-Rheingau, Gewerkschaft der Polizei Landesbezirk Hessen, Gewerkschaft NGG Rhein-Main, Hochschule Rhein-Main, IG BAU Bezirksverband Wiesbaden-Limburg, IG BCE Bezirk Rhein-Main, IG Metall Geschäftsstelle Wiesbaden-Limburg, Islamischer Kulturverein Imam Hossein e.V., Jüdische Gemeinde Wiesbaden, Junge BAU Wiesbaden-Limburg, Junge Liberale Wiesbaden, Katholische Kirche Wiesbaden, Paritätischer, Wohlfahrtsverband Wiesbaden, SPD Wiesbaden, Stadtjugendring Wiesbaden, Stadtschülerrat Wiesbaden, ver.di Bezirk Wiesbaden, VHS Wiesbaden, Wiesbadener Akademie für Integration e.V., XENIA interkulturelle Projekte GmbH. (Foto ©2020 Volker Gottwald)

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Südost lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des Bündnis für Demokratie finden Sie unter www.dekanat-wiesbaden.de.

 

1 Kommentar

1 Kommentar

  1. Frank Wilhelm sagt:

    Bei aller Sympathie für ein friedliches Miteinander würde ich den jungen Mann fragen, aus welchem Grund er denn in Deutschland einen Asylantrag gestellt hat. Und ob er denn weiß, dass die Suche nach einem besseren Leben – welche uns alle und auch 95% der Antragsteller antreibt – nicht dazu gehört? Ob es denn Initiativen gibt, Menschen mit Perspektivlosigkeit in der Region zu halten, oder aus welchen Gründen er sich auf diese sehr lange und gefährliche Reise begeben hat?

    Ich würde die Mitglieder vom Bündnis für Demokratie zu der ja auch die Polizei gehört fragen wollen, ob ihnen die Schilder der Waffenverbotszone in Wiesbaden aufgefallen sind? Warum diese dort seit einigen Monaten hängen? Und wer sich so daneben benimmt, dass man meint daran erinnern zu müssen, dass das Tragen von Messern und Schusswaffen untersagt ist?

    Ich habe selbst viele Fragen, die mich zu der Erkenntnis bringen, dass die Ursachen der Migration diskutiert werden müssen, statt diese zu tabuisieren oder zu idealisieren. Die Folgen der Migration bringen meiner Meinung nach weiteres Leid in Herkunftsland, aber auch im “Zielland“ der Migration mit sich.

    Schade, dass ich die Performance verpasst habe.

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.