Graphic Novel trifft Erinnerungskultur: Im Kunsthaus Wiesbaden sprechen Weyhe und Assmann über das Verstummen, Vergessen und Widerstand im Comic.
Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte – und manchmal lässt ein Comic das Schweigen durchbrechen. Am 11. Juni lädt das Kunsthaus Wiesbaden zu einem Abend, der ins Mark trifft: Die vielfach ausgezeichnete Comic-Künstlerin Birgit Weyhe stellt ihre Graphic Novel „Schweigen“ vor, die aufrüttelt, berührt und nicht locker lässt.
Kunsthaus Wiesbaden, kurz gefasst
Graphic Novel – Buchvorstellung „Schweigen“ Wann: 11. Jun 2025 bis 27. April 2025 Gespräch: 11. Juni 2025, 19:00 Uhr Wo: Kunsthaus Wiesbaden, Schulberg 10, 65183 Wiesbaden Eintritt: frei
Zwei Frauen, zwei Schicksale, eine Geschichte. Weyhe zeichnet zwei Biografien nach, die ein dunkles Kapitel südamerikanischer Geschichte sichtbar machen: Ellen Marx, 1939 als Jüdin aus Deutschland nach Argentinien geflohen, verliert dort Jahrzehnte später ihre Tochter – verschleppt von der Militärdiktatur. Elisabeth Käsemann, Studentin aus Deutschland, wird 1977 in Buenos Aires ermordet, weil sie den Mund nicht hielt.
Diese Geschichten verschmelzen in „Schweigen“ zu einer vielstimmigen Erzählung über Schuld, Erinnerung und das Verstummen ganzer Generationen.
Gespräch mit Tiefgang
Kurator Jakob Hoffmann bringt die Autorin mit einer der klügsten Stimmen der deutschen Erinnerungskultur zusammen: Prof. Dr. Aleida Assmann, Schirmherrin der begleitenden Ausstellung „Ich werde nicht schweigen!“. Ihre Arbeiten zur kulturellen Erinnerung sind längst Klassiker – und sie haben Weyhes Comic entscheidend geprägt.
Im Gespräch der beiden entwickelt sich ein Blick auf Vergangenheit und Gegenwart, der zum Nachdenken zwingt – und zum Handeln bewegt.
Kein Eintritt, aber viel Gewinn
Der Eintritt ist frei, doch Besucher*innen dürfen sich auf ein Ereignis freuen, das weit mehr bietet als Unterhaltung. Nach dem Gespräch signieren Weyhe und Assmann ihre Bücher, die Ausstellung ist vorab geöffnet. Unterstützt wird der Abend unter anderem vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Demokratie leben in Wiesbaden.
Foto – Kunsthaus ©2020 Wiesbaden lebt!
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