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Der Fotograf Richard Rudolph

Wiesbadener Geschichten von Harald Kuntze

Der eine Buchbinder, der andere Fotograf. Beide sind und waren Zeitzeugen. Wiesbadens Filmemacher Harald Kunze hat sie getroffen. Die Caligari Filmbühne zeigt 13. Januar was dabei entstanden ist und gibt Einblicke in die zeit vergangener Tage. In eine analog geprägte Arbeitswelt.

Volker Watschounek 1 Jahr vor 0

Siegfried Sorajewski: „Ich hätte damals liebend gern Schlosser gelernt. Aber da war nichts frei. Dann wurde ich eben Buchbinder. Nach und nach habe ich den Beruf lieb gewonnen.“ (Wiesbadener Geschichten)

In seinen Porträts der Buchbinderei der Gebrüder Sorajewski und des Fotografen Richard Rudolph lässt Harald Kunze die Wiesbadener Gesichter ihre Geschichten erzählen. So entstanden in Zusammenarbeit mit Dorothee Lottmann-Kaeseler zwei Zeitzeugendokumente, in denen Interviews durch historisches Material ergänzt werden. In den sogenannten Wiesbadener Geschichten zeigt Kunze die Menschen auch bei ihren beruflichen Tätigkeit.

Caligari Film Bühne, kurz gefasst

Matinee – Reinhard Spiegel – Bildermacher
Wann:
Freitag, 13. Januar 2023, 17:30 Uhr
Wo: Caligari Film-Bühne, Marktplatz 2, 65183 Wiesbaden (Karte / Navigation)
Eintritt: 8,00 Euro, ermäßig 7,00 Euro (mit Wiesbadener Filmkunstkarte zu 6 Euro) 

Die Buchbinder Gebrüder Sorajewski – seit den 60er Jahren arbeiteten Günter und Siegfried Sorajewski in ihrer kleinen Werkstatt in der Herderstraße. Ursprünglich aus Koblenz führte sie der Weg mit der Mutter im Krieg (der Vater starb an der Front) von Koblenz nach Ostpreußen zu den Großeltern und wieder zurück. Mehreren glücklichen Umständen verdanken sie ihr Überleben. In Nassau lernten beide Buchbinder in Ermangelung von beruflichen Perspektiven und üben diesen Beruf bis 2020 – über 80-jährig – zusammen aus. Neben Hotels, Landes- und Kommunalbehörden, Anwaltspraxen haben sie auch für den Schah von Persien, den Wiesbadener Künstler Bernd Brach und viele andere gearbeitet. Ein Einblick in das Leben und die Arbeit der Buchbinder Sorajewski. Günter Sorajewski starb 2020, sein Bruder gab dann den Betrieb auf. Er starb 2021. 

Der Fotograf Richard Rudolph – Richard Rudolph übernahm in den 60er Jahren das Fotogeschäft und die Arbeit als Pressefotograf von seine Vater Willi Rudolph. Richard Rudolph wuchs im Westend auf und war als Kind begeistert vom „Jungvolk“ der Jugendorganisation der Nazis, während seine Eltern heimlich „Feindsender“ hörten und ihm nach dem Krieg gestanden Angst vor einem möglichen Verrat durch ihn gehabt zu haben. Die Weltbühne und Bücher von Tucholski im Bücherregal seiner Eltern ließen Richard bereits in der Kriegszeit Zweifel am Gesellschaftsmodell der Nazis aufkommen. Sein Vater Willi arbeitete bereits seit den 30er Jahren als Fotograf und hat die bekannten Bilder von der Bombardierung Wiesbadens gemacht und viele Ereignisse der Nachkriegszeit (Filmstadt Wiesbaden usw.) als Lokalreporter dokumentiert. Beide arbeiteten eng mit der jüdischen Kamerafirma Wirgin zusammen und kannten die Wirgins persönlich. 

Nachgeholt

Die Leinwand-Premiere war ursprünglich früher geplant, fiel aber wie so viele Filme der Corona-Pandemie zum Opfer. Ich bin froh, dass wir jetzt die Gelegenheit haben, die Arbeit des Wiesbadeners Richard Rudolph und der Brüder Günter und Siegfried Sorajewski kennenzulernen, im Film zeigen zu können, sagt der Filmemacher Harald Kuntze.

Dokumentarfilm: Gebrüder Sorajewski – Buchbinder

Bild oben ©Tod auf dem Nil ©2022 20th Century Studios / Disney

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Die offizielle Internetseite der Caligari-Filmbühne finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.