Die Beschäftigten der Hessischen Landesbahn (HLB) sind in einen unbefristeten Streik getreten. Die Gewerkschaft EVG rechnet fest mit Zugausfällen und Verspätungen.
Der Morgen an Hessens Bahnhöfen sorgte bei einigen Fahrgästen für Überraschungen. Um 6:00 Uhr hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft das Ergebnis ihrer Urabstimmung bekannt gegeben und gleichzeitig zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Die Auswirkungen halten sich erst einmal in Grenzen. Es ist noch nicht abzusehen, ob und inwieweit Wiesbaden betroffen sein wird. Am Donnerstagmorgen spürten es erst einmal nur die Fahrgäste der Regionalbahn-Linie zwischen Waldsolms-Brandoberndorf (Lahn-Dill) und Frankfurt. Auch die Region Alsfeld sei voraussichtlich betroffen, so der VG-Streikleiter Andreas Güth.
„Das Votum ist klar: 86,6 Prozent der teilnehmenden EVG-Mitglieder bei der HLB haben sich für einen unbefristeten Streik ausgesprochen – dies ergab die Auszählung der Urabstimmung. Jetzt wird gestreikt.“ – Andreas Güth
Der Arbeitgeber HLB sei weiterhin nicht bereit, sich mit der EVG an einen Tisch zu setzen, um einen Tarifvertrag zu verhandeln. Dies sei allerdings ihr gutes Recht. Jetzt müsse die EVG ihre Forderungen durch einen unbefristeten Streik durchsetzen, so Güth weiter. Die EVG sei immer verhandlungsbereit und habe sich keinem Gespräch verweigert.
„Wenn der Geschäftsführer der HLB ebenfalls Gesprächsbereitschaft signalisiert muss er nur zum Telefon greifen und sich bei uns melden!!! Klar ist: die HLB hat es selbst in der Hand was nun passieren wird.“ – Andreas Güth
Der Konflikt um einen EVG-Tarifvertrag bei der HLB schwelt schon lange. Im vergangenen Sommer legten die HLB-Beschäftigten bereits in mehreren Warnstreiks die Arbeit nieder, um den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen zu bewegen. Der Arbeitgeber habe aber scheinbar nicht erkannt, wie ernst es den Beschäftigten mit ihrem Anliegen sei. Dies habe zur jetzigen Situation geführt, so Güth weiter.
Forderung
Die EVG-Mitglieder unter den Beschäftigten bei der HLB forderten branchenübliche Einkommen auch bei der HLB, so der Kasseler EVG-Geschäftsstellenleiter Güth. Dazu müssten die Löhne bei der HLB um mindestens 6,8 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus fordern die Beschäftigten ein weiteres Wahlmodell, bei dem sie selbst wählen können, ob sie mehr Geld oder mehr Urlaub wollen. Außerdem fordern sie die Möglichkeit, künftig Leistungen aus dem Fonds „Wohnen und Mobilität“ zu nutzen.
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