Hessen zertifiziert acht neue selbstständige Schulen. Mehr Eigenverantwortung, mehr Innovation, mehr Bildungsgerechtigkeit – doch wie sieht das konkret aus?
Hessens Schulen gehen neue Wege: Acht weitere allgemeinbildende Schulen erhielten jetzt das Siegel der Selbstständigkeit. Sie dürfen künftig mit mehr Eigenverantwortung agieren, eigene Konzepte entwickeln und innovative Bildungsansätze umsetzen. Doch was bedeutet das konkret für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte?
Mehr Verantwortung, mehr Gestaltungsspielraum
Der Hessische Kultusminister Armin Schwarz überreichte in Wiesbaden die Zertifikate. Mit dieser Entscheidung erhalten die Schulen neue Freiheiten, um ihre Schwerpunkte eigenständig zu definieren. Schwarz lobte das Engagement der Schulleitungen: Mit der Selbstständigkeit entsteht die Chance, Bildung individueller zu gestalten und neue Konzepte aktiv umzusetzen.
Von flexiblen Lernzeiten bis zu digitalen Werkstätten – jede Schule setzt eigene Akzente. Die Weibelfeldschule in Dreieich etwa fokussiert sich auf gezielte Sprachförderung, während die Geschwister-Scholl-Schule in Langen ihre Schüler mit einem innovativen Medienkonzept auf die digitale Welt vorbereitet. Die Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar hat mit ihrem Maker Space einen kreativen Lernort geschaffen, der Technik und MINT-Förderung verknüpft.
Selbstständigkeit als Chance und Herausforderung
Mit den erweiterten Freiheiten kommt auch mehr Verantwortung. Die Schulen organisieren ihre Lehrpläne eigenständig, setzen eigene Entwicklungsschwerpunkte und tragen Verantwortung für ihr Qualitätsmanagement. In der Praxis bedeutet das, dass sie flexibler auf gesellschaftliche und bildungspolitische Herausforderungen reagieren können.
Doch wie gelingt das? Der Blick auf die bereits bestehenden 111 selbstständigen Schulen in Hessen zeigt: Erfolgreiche Konzepte entstehen durch ein starkes Miteinander von Lehrkräften, Schülern und Eltern. Besonders bewährt haben sich Programme zur Stärkung sozialer Kompetenzen, praxisnahe Berufsorientierung und die intensive Nutzung digitaler Lehrmethoden.
Neue Wege für eine moderne Schullandschaft
Die Zertifizierung als selbstständige Schule ist mehr als eine verwaltungstechnische Formalität – sie verändert das Lernen und Lehren nachhaltig. So intensiviert die Ludwig-Uhland-Schule in Neu-Isenburg die Sprachförderung, während die Theo-Koch-Schule in Grünberg neue digitale Konzepte entwickelt. In Wiesbaden wiederum setzt die Gutenbergschule auf Programme zur Stärkung der Resilienz und zur Gesundheitsförderung.
Mit diesen individuellen Ansätzen tragen die Schulen im Hessen dazu bei, das Bildungssystem weiterzuentwickeln und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. Bildung wird hier nicht nur vermittelt, sondern aktiv gestaltet.
Foto – Schulleiter von sechs Hessichen Schulen ©2025 Kultusministerium
Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Mitte lesen Sie hier.
Mehr über selbstständige allgemeinbildende Schulen in Hessen.
Selbstständige Schulen nach dem Hessischen Schulgesetz § 127.
Mehr zu Medienbildung und Medienkompetenz.