Ein gekonnt gemachtes und sehr gegenwärtiges Psychogramm einer zerstörerischen Beziehung aus der Perspektive eines Opfers, dem jegliche Larmoyanz fernliegt.

„Bungalow“ erzählt die Geschichte einer desaströsen Mutter-Tochter-Beziehung aus Sicht der heranwachsenden Charlie. Während ihre Mutter das letzte Einkaufsgeld versäuft, beobachtet Charlie vom Balkon ihres Plattenbaus aus die Nachbarn im Bungalow nebenan: das glamouröse Paar Gregor und Maria.

Auorenlesung – Bungalow
Wann: Mittwoch, 27. Februar, um 19.30 Uhr
Wo: Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Eintritt: 10,00 Euro, ermäßigt 6 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr.
An der Abendkasse 11 Euro, ermäßigt 8 Euro.

Gespräch Shirin Sojitrawalla, DLF und taz

Das glamouröse Paar, beide Schauspieler bilden die Projektionsfläche für Charlies Phantasien. Er träumt von einem anderen Leben. Gregor und Maria sind unberechenbar, chaotisch, intelligent und haben im Gegensatz zu den anderen ihr Leben scheinbar im Griff. Für Charlie werden sie das, was der Rest der Welt als ihre „erste große Liebe“ bezeichnen würde: Spielkameraden und Lover, größter Einfluss und größte Gefährdung.

„Jeder Satz stimmt … was dazu führt, dass man das Buch von einem Moment auf den anderen bis zum Ende nicht mehr aus den Händen legt … Also springt man in Helene Hegemanns ‚Bungalow‘ vom Ende gleich wieder zum Anfang … und ist, tief berührt, schon dabei, diesen Roman ein zweites Mal zu lesen.“ – Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.08.18

In „Bungalow“ geht es Helene Hegemann, die 1992 geboren wurde und in Berlin lebt, neben einer gesellschaftlichen Milieustudie auch um Einsamkeit, Liebe und Überforderung. Die radikale Selbstfindung ihrer Hauptfigur vollzieht sich vor dem Hintergrund sozialer Kälte und einer zunehmend apokalyptischen Welt. Geradezu nonchalant nebenher ereignen sich ein Kriegsausbruch sowie eine ökologische Katastrophe.

Zur Person Helene Hegemann

Bekannt wurde die Autorin Helene Hegemann 2010 mit ihrem internationalen Romandebüt Axolotl Roadkill. Sieben Jahre später folgte die Verfilmung, bei der sie selbst Regie führte und die beim Sundance Festival 2017 mit dem World Cinema Dramatic Special Jury Award for Cinematography ausgezeichnet wurde. 2013 folgte ihr zweiter Roman Jage zwei Tiger.

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