Wie Geduldete und Gestattete eine Perspektive erhalten – und warum Integration mehr als eine Chance ist.
In Wiesbaden leben Hunderte Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus. Viele von ihnen harren jahrelang in einer rechtlichen und sozialen Grauzone aus. Sie können nicht abgeschoben werden, dürfen aber auch nicht voll an der Gesellschaft teilhaben. Genau hier setzt das neue Projekt der Stadt an: Es soll Brücken bauen – in den Arbeitsmarkt und zu einem gesicherten Aufenthalt.
Die politischen Diskussionen über Migration sind oft von Lautstärke geprägt, doch wir möchten zeigen, dass Integration Lösungen bietet, die allen zugutekommen, erklärt Milena Löbcke. Die Dezernentin betont: Menschen, die nicht abgeschoben werden können, benötigen echte Perspektiven, um ein produktives Leben führen zu können.
Hürden abbauen, Integration ermöglichen
Das Projekt greift eine zentrale Problematik auf: Geduldete und Gestattete stoßen auf rechtliche und bürokratische Barrieren. Ein sicherer Aufenthalt ist häufig an Arbeit und Integration gekoppelt, doch ohne Hilfe bleibt vielen der Zugang dazu versperrt. Wir wollen nicht nur beraten, sondern Chancen schaffen, sagt Timmo Scherenberg, Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrats. Hier setzt die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Hessischen Flüchtlingsrat und einem freien Träger an. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Betroffenen motiviert sind, aber oft an strukturellen Hindernissen scheitern. Hier setzt die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Hessischen Flüchtlingsrat und einem freien Träger an.
Das Team des Projekts kombiniert aufenthaltsrechtliche Expertise mit sozialpädagogischer Unterstützung. Ziel ist es, individuelle Lösungen zu entwickeln, die den Betroffenen eine dauerhafte Perspektive eröffnen.
Ein Modell mit Mehrwert für alle
Wiesbaden orientiert sich dabei an einem erfolgreichen Projekt aus Köln. Dort konnte nachgewiesen werden, dass die Integration von Geduldeten nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Die Vermittlung in Arbeit reduziert Kosten und entlastet die Verwaltungen.
Amtsleiterin Jeanine Rudolph ergänzt: Die Beratung durch externe Träger ist eine wertvolle Ergänzung. Wir können so effizienter arbeiten und den Menschen gezielt helfen.
Das Wiesbadener Projekt IST zunächst auf drei Jahre angelegt und wird aus kommunalen Mitteln finanziert. Es ist ein mutiger Schritt, der Integration als Chance und nicht als Last versteht.
Integration als Schlüssel zur Zukunft
Für die Betroffenen bedeutet das neue Angebot Hoffnung – und für die Stadt ein zukunftsweisendes Modell. Mit dem Blick auf gelungene Integration beweist Wiesbaden, dass auch in komplexen Situationen innovative Ansätze möglich sind.
Foto oben © 2025 Veranstalter
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