Restaurierte alte Zirkuswagen sind das Wahrzeichen des Zirkus Barelli, der jetzt in Wiesbaden gastiert. Auch das Programm setzt auf Nostalgie.
Vorhang auf und Spotlight an! Der Circus Gebrüder Barelli hat es nach turbulenten Jahren wieder geschafft: Mit neuem Glanz und einer bunten Truppe internationaler Künstler betritt er die Manege. Einst ein großer Name in der Zirkuswelt, wollte man den Barelli-Circus fast schon abschreiben. Doch Timmy Barelli hielt fest an seinem Traum. Trotz des Verlusts von Rolina Spindler-Barelli 2014 und den Herausforderungen der Pandemie stellte in Wiesbaden ein brandneues frei tragendes Zirkuszelt auf – und Wiesbaden jubelt.
Hoch hinaus und mitreißend
Schon zum Auftakt sorgt die kolumbianische Hochseiltruppe The Gerlings für Herzklopfen. Mit bloßem Fuß, auf dem Fahrrad und sogar auf einem Stuhl balancierten sie in luftiger Höhe. Das Publikum? Begeistert und mit offenem Mund. Wer sich nach der Pause entspannt zurücklehnen wollte, wurde eines Besseren belehrt: Die fliegenden Brasilianer The Flying Zuniga setzten noch eins drauf. Sie wirbeln durch die Luft, als gäbe es keinen Boden – eine deutsche Premiere, die sich keiner entgehen lassen sollte.
Treffsicher und verzaubernd
Doch es ging nicht nur hoch hinaus, auch am Boden wurde gezielt und getroffen. Der argentinische Armbrustschütze Tuo Guilherme Sepuveda brachte mit seiner Präzision die Zuschauer zum Staunen. Charmant und elegant wirbelte Ashley Barelli mit ihren Hula-Hoop-Reifen durch die Manege – und ließ die Herzen höher schlagen. Spannung pur bot auch der spanische Drahtseilkünstler Joaquim. Immer wenn man sich fragte, was man sonst noch auf einem Drahtseil an Kunststücken fabrizieren kann, strapazierte er mit neuen waghalsigen Darbietungen die Nerven im Publikum.
Jonglage, Handstand und magische Akrobatik
Aber auch der Nachwuchs überzeugt: Der erst 13-jährige Francesco Barelli zeigte eine Jonglage-Nummer, die ihm tosenden Applaus einbrachte – und mit der er in Wiesbaden in ein paar Wochen auch beim European Youth Circus zum sehen sein wird. Kraftvoll wurde es beim Duo Mirak, bestehend aus einer marokkanischen Dame und einem französischen Herrn. Auch Sie setzten mit ihrer kraftvollen Hand-auf-Hand-Akrobatik dem Abend eins von vielen Sahnehäubchen auf. Was an diesem Abend zurückbleibt, sind die vielen glücklichen Gesichter von Eltern und Kindern die deutlich machen: Performance überschreitet die Grenzen des Möglichen und zeigt, dass der Circus Gebrüder Barelli nicht nur Tradition, sondern auch Zukunft hat.
Impressionen vom Premierenabend
Foto – Fliegende Menschen, The Flying Zuniga ©2024 Volker Watschounek
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Die Internetseite vom Circus Gebrüder Barelli gibt es unter www.gebrueder-barelli.de