Interview mit Ladies-Head-Coach Dennis Schmidt
Mit eineinhalb Wochen Abstand zum Meisterschaftsgewinn in der Damenaufbauliga Hessen (DALH7) hat Head Coach Dennis Schmidt die Saison der Wiesbaden Phantoms Ladies reflektiert – und ist nach eigener Aussage ein wenig zur Ruhe gekommen.
Im Interview spricht er über die vergangene Spielzeit, die in einer Spielgemeinschaft mit den Wetterau Bulls absolviert wurde, sein Gefühlsleben während des mit 34:6 gewonnenen „Endspiels“ gegen die Trier Stampers und den Wunsch, mehr Frauen für Football zu begeistern.
Wie fällt Dein Fazit zur Saison aus?
Die Statistiken und Tabellen sprechen für sich. Das Ergebnis des „Finales“ ebenfalls. Wir sind Meister der DALH7 geworden! Wahnsinn… Viel wichtiger ist mir allerdings, dass wir unsere Ladies auf ihren jeweiligen Positionen weiterentwickelt haben. Und: Wir haben es geschafft, Abwechslung und andere Perspektiven ins Training einzubinden. Wir sind dem Alltag entflohen und hatten Spaß, Spannung und einen Teamgeist, der uns durch die Saison getragen hat. Viele Spielerinnen konnten andere Positionen ausprobieren und haben dabei intensive Einheiten absolviert. All das hat den Blick für die Vielfalt im Football erweitert und Verständnis gefördert.
Welchen Hintergrund hatte diese Maßnahme?
Eine ganzheitliche Ausbildung ist mein Ziel gewesen und die Flexibilität der Ladies, auf allen Positionen eingesetzt werden zu können, zeigt dies anschaulich. Unser Saisonmotto „We believe that we will win“ hat uns Selbstvertrauen, Mut und Durchhaltevermögen gegeben.
Wie hast Du nach dem 8:28 in Trier das Rückspiel gegen die Stampers erlebt?
Das war für mich der Spieltag mit den meisten Schritten der Saison. Mein Schrittzähler hat mir danach einen Rekord vermeldet. Ob man daraus Rückschlüsse auf Nervösität ziehen mag? Ich denke eher, dass wir der Löwe im Käfig waren. Der Löwe, der unaufhörlich auf und ab gegangen ist. Bereit, an diesem Tag seine Kraft und Stärke zu zeigen. In der Woche vor dem Spiel haben wir uns intensiv auf unsere Gegnerinnen vorbereitet. Größtenteils mental. Zuversicht tanken und Emotionen wecken. Als der Ball beim Abpfiff in die Luft gehoben wurde, ist es auch mit mir durchgegangen. Alle Anspannung fiel, die Freude kam. Der Jubel war groß. Wir sind alle stolz auf das, was wir geleistet haben diese Saison.
Was hätte in diesem alles entscheidenden Spiel besser laufen können und was hat Dir gefallen?
Von außen betrachtet gab es sicher den einen oder anderen Playcall, der Fragen aufwirft. Aber alle davon waren ein Zeichen des Vertrauens in unsere Mädels. Schließlich sollten die Zuschauer im „Camp“ etwas erleben. Am Spiel an sich hat mir alles gefallen. Besonders aber hervorzuheben ist, dass wir es geschafft haben, alle auf dem Roster befindlichen Footballerinnen an diesem Tag auch auf dem Platz stehen zu haben. Bedeutet: Jede einzelne Spielerin im Team der SG mit Wetterau hatte ihren Anteil an diesem hervorragenden Ergebnis und dem „Finale“ mit belohnenden Ausgang.
Wo klemmte es generell?
Ich denke, die Situation der Spielgemeinschaft macht dies offensichtlich. Wir haben zu wenige Ladies im Team, denen wir den Sport näher bringen können. Mehr Ladies machen mehr Spaß und ermöglichen neue Erfolge, neue Bekanntschaften und neue Umgebungen. Wir haben selten wirklich miteinander trainieren können, was immer mal wieder zu erkennen war.
Neue Spielerinnen sind also willkommen?
Immer! Einfach beim Team Management melden: ladies-tm@wiesbaden-phantoms.de.
Wie geht es nun weiter?
Am Montag fand ein Abschlusstraining statt. Da wurde nochmals gespielt, getrunken, gegessen und geschwätzt. Wir haben die Saison zusammen reflektiert, jetzt gibt es etwas Ruhe für alle und auch kurz Abstand vom Football. Der Coaching Staff wird in dieser Zwischenzeit allerdings bereits einen Kick-off für die Saison 2026 planen. Denn der Ladiesfootball in Wiesbaden soll natürlich auch nächstes Jahr wieder für spannende Spiele sorgen.
Symbolfoto ©2025 Pixabay
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