Zum Abschluss seiner Länderreise ist Friedrich März Hessen. In Frankfurt trifft er MP Boris Rhein, der die Bedeutung von Flughafen, Finanzplatz betont.
Bundeskanzler Friedrich Merz setzt zum Abschluss seiner Antrittsbesuche in den Ländern auf einen Ort, der Symbolik kaum vermeiden kann: den Frankfurter Flughafen. Ministerpräsident Boris Rhein empfängt ihn am neuen Terminal 3 und erklärt Hessen zur „Herzkammer Deutschlands und Europas“. Das klingt groß, bleibt aber nicht leer. Hier kreuzen sich Flugrouten, Finanzströme und Datenleitungen – und genau hier beginnt der Kanzler seinen hessischen Tag.
Der Rundgang durch die neue Abflughalle dient weniger der Architekturkritik als der politischen Botschaft. Zehn Jahre Bauzeit, schwierige Rahmenbedingungen, dennoch im Zeit- und Kostenrahmen geblieben – Rhein nutzt das Projekt als Beleg dafür, dass Deutschland große Infrastruktur wieder verlässlich umsetzt. Merz hört aufmerksam zu, fragt nach, kommentiert knapp. Realpolitik zeigt sich hier ohne Pathos, aber mit Zahlen.
Infrastruktur als Vertrauensfrage
Terminal 3 gilt als größtes privat finanziertes Infrastrukturprojekt Europas. Rhein spricht von einem Qualitätssiegel, das zurück sei: Made in Germany. Der Flughafen fungiert für ihn als Dreh- und Angelpunkt der europäischen Luftfahrt und als Wirtschaftsmotor. Gleichzeitig dankt er dem Kanzler für das Entlastungspaket für die Luftfahrt – und fordert Tempo. 2026 müsse ein Comeback-Jahr werden. Der Appell bleibt sachlich, aber deutlich.
Kabinettssitzung zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit
Im Anschluss zieht Merz mit ins hessische Kabinett. Dort beschließt die Landesregierung Maßnahmen zum besseren Schutz kritischer Infrastruktur. Die Abwehr von Drohnen, moderne Polizeitechnik, schnellere Beschaffung – Rhein beschreibt eine Sicherheitslage, die sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine grundlegend verändert hat. Hessen reagiert pragmatisch, der Bund signalisiert Unterstützung. Der Kanzler verzichtet auf große Reden, setzt auf Präsenz. Auch das ist eine Form politischer Kommunikation.
Industrie, Innovation und weniger Papier
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori nutzt den Besuch, um Hessens industrielle Breite zu skizzieren: Forschung, Mittelstand, Hochtechnologie. Gleichzeitig benennt er die Herausforderungen offen – Fachkräftemangel, hohe Energiekosten, fragile Lieferketten. Bund und Land wollen gemeinsam gegensteuern. Bürokratieabbau spielt dabei eine zentrale Rolle. Neue gesetzliche Eckpunkte sollen Verfahren beschleunigen und Investitionen schneller vor Ort bringen. Merz unterstützt diesen Kurs sichtbar. Geschwindigkeit gilt als gemeinsames Ziel.
Frankfurt als Schlüssel zur Investitionswende
Der Besuch endet bei der Deutschen Bank. Rhein betont Frankfurts Rolle als führenden Finanzplatz der Europäischen Union. Die Finanzbranche habe lange auf einen Kanzler gewartet, der ihre Logik verstehe. Merz hört zu, diskutiert, bleibt nüchtern. Private Investitionen sollen staatliche Programme ergänzen und die geplante Investitionsoffensive tragen. Rhein spricht von einer historischen Wende – finanziert durch Vertrauen, Kapital und klare Rahmenbedingungen.
Am Ende bleibt ein Besuch ohne Inszenierung, aber mit klarer Linie. Friedrich Merz zeigt sich präsent, aufmerksam, pragmatisch. Hessen präsentiert sich als Knotenpunkt – für Infrastruktur, Wirtschaft und Sicherheit. Die „Herzkammer“ pumpt weiter. Nun soll sie schneller schlagen.
Friedrich Merz und Boris Rhein am Frankfurter Flughafen ©2025 Peter Jülich / Staatskanzlei
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