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Sternekoch Nelson Müller kocht mit Johann Lager für die Gäste des Ball des Sports. ©2019 J. Lormis

„Wiesbaden hat mich immer sehr beeindruckt“

Nelson Müller mag Gartenarbeit. Zum Kochen ist der Sternekoch über seine Pflegefamilie gekommen. Das er einmal in Wiesbaden beim Ball des Sports für rund 1800 Ballgäste am Herd steht – faszinierend. Er liebt die Stadt und vergleicht Wiesbaden mit seiner Wahlheimat Essen.

Redaktion 5 Jahren vor 1

Beeindruckende Prachtbauten, eine spannende Kulturszene und der Kontrast zur spektakulären Natur des Rheingaus: Sternekoch Nelson Müller schwärmt von Wiesbaden.

Er ist sehr selbstbewusst. Kräftig, sportlich, gut aussehend – und jemand, der seinen Weg geht. Für den 49. Ball des Sports ist er demnach genau der richtige. Nelson Müller, geborener Nutakor, hat für die Sportler und Ballgäste das 3-Gänge-Menü kreiert. Und. das er jetzt in Wiesbaden ist – findet der 39-Jährige klasse. Er findet Wiesbaden ist vergleichbar zu Essen. Er mag die  Vielfältigkeit der hessischen Landeshauptstadt.

 „Ähnlich wie im Ruhrgebiet hat man auch in Wiesbaden ein Ballungszentrum, das Platz für urbane Kultur bietet, die in Wiesbaden jedoch in wunderbarem Kontrast zu den nahegelegenen Weinbergen steht – einfach eine sehr schöne Gegend zum Leben!“ – Nelson Müller

Nelson Müller, beim Ball des Sports im Wiesbadener Rhein-Main Congress-Center kommen die Gäste in diesem Jahr erstmals in den Genuss eines Ihrer Menüs. Welche Verbindung haben Sie selbst zum Sport?

Nelson Müller: Sport hat in meiner Jugend eine ganz große Rolle gespielt. Ich habe aktiv Handball gespielt, bin fünfmal die Woche zum Training gegangen. Zudem war ich in der Württemberg-Auswahl sowie in der süddeutschen Auswahl und habe mich im Zuge dessen auch für die Junioren-Nationalmannschaft beworben, was allerdings leider nicht geklappt hat.

Es heißt, Sie hätten damals auch eine Profikarriere einschlagen können. Wieso haben Sie sich letztlich dagegen entschieden?

NM: Ich hatte ein Angebot zur Zusammenarbeit mit dem TV Neuhausen, wo ich eine Ausbildung als Sportkaufmann und eine Profikarriere hätte kombinieren können. Letztendlich hatte ich damals allerdings wohl nicht das Selbstvertrauen, die Profikarriere einzuschlagen und habe mich somit für das Kochen entschieden.

Gibt es neben dem Handball noch andere Sportarten, die Sie besonders beeindrucken?

NM: Ich war schon immer ein großer Fan von Sprint und Leichtathletik. Basketball finde ich faszinierend, Volleyball spiele ich selbst sehr gerne. Tennis schaue ich ebenfalls sehr gern und finde auch darüber hinaus viele weitere Sportarten spannend.

Für viele Athleten, gerade aus Sportarten, die weniger mediale Präsenz genießen, ist die Deutsche Sporthilfe ein wichtiger Partner. Wie nehmen Sie die Arbeit der Stiftung wahr?

NM: Es ist manchmal schade, dass es so ein Ungleichgewicht in der Bezahlung der Athleten gibt. Das ist sehr traurig, vor allem, wenn man dann sieht, wie fleißig viele trainieren – auch in Randsportarten. Die Kanuten zum Beispiel, die tolle Leistungen bei Olympia einfahren, aber nicht von ihrer Sportart leben können oder ihren Sport selbst finanzieren müssen. Vor diesem Hintergrund ist es ganz wichtig und toll, dass es die Deutsche Sporthilfe gibt, die dann einspringt, fördert und finanziert.

Der Ball des Sports ist Europas erfolgreichste Benefiz-Veranstaltung im Sport. Was bedeutet es Ihnen, für so viele deutsche Top-Athleten zu kochen?

NM: Es ist für mich eine ganz große Ehre, denn Sport ist etwas so Wichtiges, Grundsätzliches für Menschen. In der Athletik ist es ja ähnlich wie beim Kochen: Handwerk ist das Eine und Kunsthandwerk ist dann die Kür. Das ist atemberaubend, das ist spannend, da wachsen Menschen über sich hinaus und bieten Leistungen, die spektakulär und faszinierend sind. Sport ist eine tolle Bereicherung für uns als Gesellschaft und kreiert darüber hinaus ein Band, das Grenzen überspannt. Den Top-Athleten heute Abend dafür etwas zurückgeben zu können, das ehrt mich sehr!

Worauf dürfen sich die Gäste freuen – kulinarisch gesehen?

NM: Auf eine klassische Küche, bei der der Geschmack im Vordergrund steht, aber auch Handwerk zu erleben ist.

Sie gelten als Hip-Hop-Fan, singen selbst in einer Soul- und Funk-Band. Können wir uns vielleicht auf ein Duett mit Jan Delay, dem diesjährigen musikalischen Top-Act, freuen?

NM: Klar, ich bin am Start, wir machen das klar!

Groß geworden sind Sie in Süddeutschland, leben heute in Essen. Welche Verbindung haben Sie zu Wiesbaden, der Stadt, in der der Ball des Sports schon zum 24. Mal stattfindet?

NM: Wiesbaden hat mich immer sehr beeindruckt. Ich war schon oft in Wiesbaden. Zum Beispiel war ich früher öfter im Park Café, wo sonntags tolle Livebands gespielt haben und gute Soul- und R&B-Partys stattfanden. Ich fand und finde den Kurpark, Schloss Biebrich und die Prachtbauten immer wieder beeindruckend. Wiesbaden präsentiert sich einfach als eine wunderschöne Stadt mit toller Architektur und wunderschönen alten Bauten. Toll finde ich auch das Opelbad mit seiner Gastronomie, wo man einen wunderbaren Blick auf die Stadt hat. Die ganze Gegend ist einfach sehr spannend. Ähnlich wie im Ruhrgebiet hat man auch in Wiesbaden ein Ballungszentrum, das Platz für urbane Kultur bietet, die jedoch in wunderbarem Kontrast zu den nahegelegenen Weinbergen steht – einfach eine sehr schöne Gegend zum Leben!

Das 3-Gänge-Menü

Vegane Vorspeise
Rote-Bete-Tatar auf Salz gegart mit Meerretticheis, begleitet von Schnittlauchgelee, Shii Mai Pilzen, Kartoffel-Steinpilz-Bällchen, Perlzwiebel und Rote-Bete-Sojacrème
Klassischer Hauptgang
Angus-Filet und geschmortes Bäckchen vom irischen Rind auf Rotweinsauce, gereicht mit Selleriepüree, Urmöhren und Pommes dauphine
Klassisch-Veganes Dessert
Klassische Nougatmousse und vegane Pina-Colada-Crème mit Portwein-Buttereis und Brombeer-Baiser, auf karamellisierter Schokolade und gerösteten Maronen

Zur Person Nelson Müller

Müller kam als Sohn ghanaischer Eltern im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Er wuchs in einer deutschen Pflegefamilie in Stuttgart-Plieningen auf und besuchte die Realschule in Filderstadt-Bernhausen. Dabei stand er immer zu seinen Wurzeln und führte den Familiennamen seiner Pflegeeltern Müller anfangs lediglich als Künstlernamen. Im Februar 2013 wurde er von seinen Pflegeeltern adoptiert. Danach nahm er den Nachnamen Müller offiziell an. Zu seinen mittlerweile in London lebenden leiblichen Eltern hält er den Kontakt.

Seine Ausbildung zum Koch machte Nelson Müller in Stuttgart. Über Sylt ging es nach Essen, wo er anfangs in dem Sterne-Restaurant Résidence von Henri Bach arbeitete. 2009 übernahm Nelson Müller das Restaurant Schote und erhielt 2011 vom Guide Michelin einen Stern. Zudem betreibt er seit Anfang 2014 am Essener Rüttenscheider Stern ein Bistro Müllers auf der Rü mit Spezialitäten aus dem Ruhrgebiet

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