Wohnungen zur Miete und der normale Wahnsinn: Schönes 1-Zimmer App., 20 qm, 300 Euro kalt – 1-Zimmer App., 21 qm, 320 Euro kalt – 2-Zimmer Altbauwohnung im Bergkirchenviertel, 67 qm, 624 Euro kalt.
Frankfurt am Main zeigt: Über eine notwendige Mietpreisbremse kann man nicht nur laut nachdenken – sie lässt sich auch umsetzen. Das städtische Wohnungsunternehmen ABG Frankfurt Holding hat in der Vergangenheit die Dauer der höchstens-1 Prozent-pro-Jahr-Mietpreisbremse jüngst auf zehn Jahre ausgeweitet. Angetan von dem wegweisenden Schritt hat die Stadtverordnetenversammlung am 6. September 2018 beschlossen, ein solches Modell für Wiesbaden zu prüfen. Die Prüfung läuft – wann mit einem Ergebnis des Prüfauftrags zu rechnen ist, steht laut Informationen des DGB-Kreisverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus in den Sternen.
„Jede Woche, die ins Land geht, ohne dass sich etwas Praktisches tut, ist eine verlorene Woche. Auf Zeit zu spielen halten wir für völlig verantwortungslos.“ – Hans-Georg Heinscher, Sprecher der Initiative Gemeinwohl hat Vorfahrt
Die Initiative Gemeinwohl hat Vorfahrt (GhV) und der DGB drängen auf eine rasche Veröffentlichung der Ergebnisse. Sie wünschen sich alsbald praktische Taten zur notwendigen Eindämmung der Mieten-Explosion folgen zu lassen. Der Sprecher der Initiative GhV, Hans-Georg Heinscher, sagt dazu, dass je tatkräftiger und nachhaltiger die städtischen Wohnungsgesellschaften mit gutem Beispiel vorangehe, so deutlicher sei die Signalwirkung für den gesamten Wohnungsmarkt. Dieses Signal sei für die Landeshauptstadt lange überfällig.
Der Kreisverband des DGBs erklärt, dass es sich die Stadtverordneten auf der Schlummerrolle einer Prüfung ohne definiertes Ende bequem machten. Weiter mahnt er aber, dass es ist höchste Zeit sei, aufwachen. Uneinst zeigt man sich darüber, wie ein solcher Weckruf zu bewerkstelligen ist. Wiesbaden lebt! bleibt dran.
Mietpreispremse
Im Allgemeinen gilt nach der neuen Gesetzeslage zum 1. Januar 2019, dass Mieten bei neuen Verträgen in der Regel nur noch zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Die örtliche Vergleichsmiete wird in den so genannten Mietspiegeln abgebildet. Manko, es gibt immer noch Städte, die nicht über solch einen Spiegel verfügen. Für Wiesbaden trifft das nicht zu. Im Ranking rangiert die Landeshauptstadt mit einem Indexwert von 126 punktgleich mit Düsseldorf auf Platz 9/10. (Foto: Christine und Hagen Graf / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)
Stadt | Mietindex | |
1 | München | 171 |
2 | Stuttgart | 149 |
3 | Leinfelden-Echterdingen | 149 |
4 | Tübingen | 142 |
5 | Germering | 133 |
6 | Dachau | 130 |
7 | Ditzingen | 128 |
8 | Ludwigsburg | 128 |
9 | Düsseldorf | 126 |
10 | Wiesbaden | 126 |