Zigarettendunst weht durch die Wartehäuschen – ein Kind hustet. Wiesbaden denkt über rauchfreie Bushaltestellen nach. Rauchverbot, der Vorstoß: überfällig?!
An Wiesbadens Haltestellen weht nicht nur der Fahrtwind, sondern oft auch Zigarettenqualm. Wer dort wartet, kann schnell mal mitten in der Rauchwolke stehen – ob gewollt oder nicht. Besonders Kinder, Schwangere oder Menschen mit Atemwegserkrankungen leiden darunter.
Jetzt will die Volt-Fraktion das ändern. Gemeinsam mit Grünen, SPD und Linken brachte sie im Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und Sicherheit einen Antrag ein, der für mehr Rücksicht wirbt – und für rauchfreie Wartezonen.
Plakat statt Qualm
Der Antrag zielt auf eine städtische Aufklärungskampagne. Piktogramme, Plakate und Bodenmarkierungen sollen an Bushaltestellen künftig für rauchfreie Zonen sensibilisieren. Die Botschaft: Wer raucht, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Es geht nicht um Verbote um ihrer selbst willen – sondern um konkrete Rücksichtnahme.
Rechtliche Grenzen, politischer Wille
Ein bundesweites Rauchverbot an Haltestellen existiert bislang nicht. Kommunen dürfen lediglich im Rahmen der Gefahrenabwehr eingreifen – etwa in der Nähe von Kitas, Kliniken oder Pflegeheimen. Deshalb will Wiesbaden den rechtlichen Spielraum prüfen. „Wir müssen ausloten, was möglich ist“, sagt Volt-Fraktionsvorsitzende Janine Vinha. Ihre Forderung: nicht länger tatenlos zuschauen.
Kein Gesetz – aber ein Signal
Ein Rauchverbot allein wird das Problem nicht lösen. Aber es sendet ein Signal. Wer sich an der Haltestelle eine Zigarette anzündet, denkt vielleicht zweimal nach. Die Stadt kann Bewusstsein schaffen – und zeigen, dass sie Rücksicht zur Norm machen will.
Foto – Infografik ©2025 AI-generiert
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