Zusammen haben der Museumsverein Ritschl e. V. und das Museum Wiesbaden ein 400-seitiges Werkverzichnis des Malers Otto Ritschl vorgstellt.
Nach über zwei Jahren akribischer Arbeit und geduldiger Recherchen stellt Wolff Mirus am Mittwoch im Museum Wiesbaden ein vollständiges Werkverzeichnis des Malers Otto Ritschl vor. 1885 in Erfurt geboren, lebte und arbeitete Ritschl von 1908 in Wiesbaden, erst als Schriftsteller, später als Maler.
1600 Arbeiten aus 60 Jahren
Mirus war in seiner Jugend Schüler und Assistent Ritschls und bringt seine Erfahrungen und Kenntnisse zum Werk seines Meisters in das Kompendium mit ein. Das Verzeichnis umfasst rund 1.600 Ölgemälde und umfangreiche grafische Arbeiten aus nahezu 60 Jahren künstlerischen Schaffens.
Otto Ritschl – Das Werksverzeichnis
Das Werk bildet einen Querschnitt durch die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts: von expressionistischen Anfängen über nichtgegenständliche Malerei im Zeichen von Surrealismus und Kubismus, zu strenger Abstraktion geometrisch-konstruktivistischer Formen in den 1950er-Jahren und einem von weichen Übergängen geprägten Spätwerk in oft leuchtender Farbigkeit.
In rund 1900 Bildern beeindruckt die strenge Disziplin, absolute Schönheit und intensive Farbkraft seiner gegenstandslosen Malerei. Wie kaum einem anderen europäischen Maler seiner Zeit war es Ritschl gegeben, ein spannendes, von hoher Inspiration beseeltes Alterswerk zu schaffen.
Zur Person, Otto Ritschl
Otto Ritschl wird in Erfurt als Sohn eines Kaufmanns geboren. Von 1908 lebt und arbeitet er in Wiesbaden. Von 1939 bis 1942 ist er dienstverpflichtet beim Finanzamt Wiesbaden. Ritschl stirbt, 91 Jahre alt, 1976 in Wiesbaden.
Ritschl beginnt seine berufliche Laufbahn als Schriftsteller. 1915 wird sein erstes Theaterstück „Der Rechnungsdirektor. Komödie in drei Akten“ am Hamburger Thalia-Theater uraufgeführt. Von 1918 an wendet er sich jedoch von seiner Tätigkeit als Schriftsteller ab und beginnt zu malen.
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