Der Vater von Andreas Friesenhain hatte immer betont, wenn ein Gebäude in der Nachbarschaft frei werde, dürfe man nicht lange fackeln. Jetzt gehört das Fachwerkhaus der Familie Friesenhain.
„… müsse man das Haus kaufen,“ so erzählt es Andreas am Mittwochmittag, nachdem die Juroren auf der Suche nach dem Preisträger 2020 den Innenhof am Mühlberg 2 in Delkenheim betreten, um Wiesbadens wohl ältestes Fachwerkhaus zu bewundern. Dendrochronologischen Untersuchungen des Bauholzes haben ergeben, dass das Gebäude neben dem Weingut und der Straußenwirtschaft auf das Jahr 1557 zurück geht. Als Teil einer alten Mühlanlage, namensgebend für die Straße, stellt es heute ein bedeutendes Kulturdenkmal mit städtebaulicher Bedeutung dar – und dank der Bemühungen der Familie Friesenhan kann dies nun wieder jeder auf den ersten Blick sehen. Sowohl der Eigentümer als auch die Architekten haben sich dabei in hohem Maß auf die Geschichte des Gebäudes eingelassen und sowohl das Obergeschoss mit seinen gerade einmal 1,80 bis 1,90 Metern Deckenhöhe, als auch die historische Ausstattung erhalten
Sanierung voller Überraschungen
Um dennoch einen modernen Wohnkomfort für eine vierköpfige Familie bieten zu können, wurde im Kontrast zu dem historischen Gebäude ein moderner Anbei ergänzt. Viele der Details des Fachwerkbaus, wurde sorgfältig dokumentiert und restauriert. In mühseliger Kleinarbeit hat der Diplomrestaurator Sven Trommer dabei manche Kostbarkeit freigelegt: etwa die dunkle gemalte Bordüren entlang der Balken. Die historischen fenster und Fliesen runden die gelungene Sanierung des Fachwerkhauses ab, welches heute wieder als integraler Betsandteil der Ortsgeschichte präsentiert.

Dokumentation der Arbeiten am Fachwerkhaus Foto: Volker Watschounek
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