Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstdat investieren jährlich 20 Millionen Euro in die Straßenreinigung. Das sorgt dafür, dass die Innenstadt stets sauber bleibt.
Verknüpfen wir eins der Wörter „Sauberkeit“ oder „Verkehr“ in den sozialen Medien mit einer Nachricht, können wir sicher sein, dass gleich eine heiße Diskussion entbrennt. Egal welche Position jemand dazu hat, jeder fühlt sich angesprochen. Zwei Themen, die emotional geführt werden. Der Müllproblematik begegnet die Stadt jetzt mit Pilotprojekt: Umweltscouts. Von heute, Freitag, 20. September an, sind sies in der Innenstadt unterwegs, um auf das drängende Problem des Litterings aufmerksam zu machen. Zigarettenkippen, die häufigsten Abfälle in Deutschland, stehen dabei im Mittelpunkt, gefolgt von Hundekot und Verpackungsmüll.
Hintergrund Littering
Das achtlose Wegwerfen von Abfällen ist zu einem weit verbreiteten Phänomen geworden, das erhebliche ökologische, ästhetische und ökonomische Folgen nach sich zieht. Neben Flaschen, Kronkorken und Kaugummis sowie zurückgelassenen Glas-, Plastik– und Papierabfällen sind es auch To-Go-Verpackungen die den öffentlichen Raum verschandeln und die Mülleimer trotz regelmäßiger Leerung verstopfen. Hinzu kommen Zigarettenkippen, die nicht nur für die Umwelt gefährlich sind, oder Hundekot, der nicht entsorgt wird.
Aktive Kommunikation
In Zweierteams freitags und samstags zwischen 17 und 21 Uhr gehen die Umweltscouts aktiv auf Passanten zu und sprechen über die Themen, die der Stadt am Herzen liegen. Besonders, wenn sie eine Person ausmachen, die gerade eine Zigarette zu ende geraucht hat oder einen Kaffeebecher stehen lässt. Sie engagieren sich in Dialogen und versuchen, das Bewusstsein der Gesprächspartner für die Abfallproblematik zu schärfen. Etwa damit, dass sie darauf hinweisen, dass eine einzige Zigarettenkippe bis zu 60 Liter Grundwasser verunreinigen – eine alarmierende Vorstellung.
Verhaltensänderung anstoßen
Das Projekt wird bis zum Jahresende fortgesetzt, mit dem Ziel, ein Umdenken bei den Bürgern zu erreichen. Jens Ackermann, Citymanager, betont die Notwendigkeit, auch in Zukunft aktiv zu bleiben, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu fördern. Die Stadt investiert bis Ende 2024 Mittel in Höhe von rund 23.000 Euro für dieses Projekt und den Umweltschutz zur Verfügung.
Praktische Unterstützung bieten
Die Umweltscouts suchen aber nicht nur den Dialog. Von Fall zu Fall verteilen sie nützliche Hilfsmittel wie kleine Aschenbecher und Hundekot-Beutel, um etwa Angesprochenen die richtige Abfallentsorgung zu erleichtern. Bürgermeisterin Christiane Hinninger erklärt, dass die Aufklärung der Bürger über die gesundheitlichen und ökologischen Risiken des Litterings im Vordergrund steht. Es gehe darum, ein Gefühl für den Umgang mit Müll zu entwickeln und so die Stadt attraktiv zu halten.
Die Zukunft im Blick
Das Pilotprojekt wird aus Mitteln des Bundesprogramms Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren gefördert und zeigt bereits in anderen Städte positive Ergebnisse. Andere Modellstädte konnte ihre Abfallmenge im Verlauf von zwölf Monaten um rund 50 Prozent reduzieren. Wenn das geling, würden erhebliche Kosten vermieden und der Intervall der der Straßenreinigung reduziert. 20 Millionen Euro gibt Wiesbaden jedes Jahr dafür aus. Auf einen einzelnen Stadtteil herunter gebrochen sind das mehr als 1 Millionen Euro, 50 Prozent davon mehr als 500000 Euro. Die Umweltscouts sind damit ein lohnendes Invest auf dem Weg zu einer lebendigen und sauberen Wiesbadener Innenstadt. Und weil in den Sozialen Medien die Frage aufgekommen ist: Ja, die Umweltscouts sind international aufgestellt. Sie beherrschen die folgenden Sprachen und können Sachverhalte Marokkanisch, Französisch, Italienisch, Albanisch, Türkisch, Spanisch, Polnisch, und Ägyptisch rüberbringen!
Foto – Umweltschutz © 2024 Volker Watschounek
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