Ein Jahr Citymanagement: Wie Wiesbaden Transformationsprozesse meistert, Bürger einbindet und mit Projekten wie Umweltscouts und Play Fountain Zeichen setzt.
Wiesbadens Citymanagement blickt auf ein arbeitsreiches erstes Jahr zurück. Unterstützt durch das Amt für Statistik und Stadtforschung, gibt es zur Entwicklung der Innenstadt nach Corona, belastbare Daten, um die subjektive Wahrnehmungen durch Fakten zu ergänzen. Die Auswertungen sind eine solide Grundlage für sachliche Bewertungen die sich auf das historische Fünfeck insgesamt beziehen, betont Wiesbadens Citymanager Jens Ackermann. Zu dem vielfach pessimistischen Stimmen aus der Bevölkerung zeigen die Daten ein differenzierteres Bild: in Hinblick auf die Zeit vor Corna, während Corona und nach Corona.
Die Erhebungen sollen auch im kommenden Jahr fortgeführt werden, um weitere Vergleichszahlen zu schaffen, um mit den Erkenntnissen, den demografischen Wandel, geändertes Einkaufsverhalten und wachsende bürokratische Hürden gezielt anzugehen.
Wandel als Daueraufgabe
Im Ergebnis ist festzuhalten: Die Innenstadt sieht sich tiefgreifenden Transformationsprozessen ausgesetzt. Der Druck, sich dem Onlinehandel und den Shopping-Malls anzupassen, lastet schwer auf dem stationären Einzelhandel. Hinzu kommen klimatische Herausforderungen und die Forderung nach mehr Verkehrsanpassungen. Es gibt nicht die eine Lösung für alle Städte, so Ackermann. Jede Stadt bringe ihre eigenen Dynamiken mit sich. Daher ist das Citymanagement gezwungen, sich kontinuierlich mit den Besonderheiten Wiesbadens auseinanderzusetzen.
Netzwerken als Schlüssel
Ein wesentlicher Baustein der Arbeit war und bleibt der Aufbau von Kommunikationsstrukturen. Im Dialog mit Verwaltung, Handel, Gastronomie und der Bürgerschaft wurden bereits erste Brücken geschlagen. Veranstaltungen wie Bürgerforen und Treffen mit politischen Vertretern stärkten und stärken den Austausch. Nur durch Einbindung der Stadtgesellschaft lassen sich die Herausforderungen bewältigen, lautete das Fazit von Wiesbadens City-Manager. Die Netzwerkarbeit bleibt eine der zentralen Säulen.
Konkrete Projekte: Von Umwelt bis Kultur
Das vergangene Jahr brachte sichtbare Projekte: Die Einführung von Umweltscouts förderte die Sauberkeit der Innenstadt, während Aktionen wie Play Fountain im Sommer nicht nur erfrischende Spielmöglichkeiten boten, sondern auch klimaresiliente Ansätze präsentierten. Zudem eird in der Adventszeit ein neues Beleuchtungskonzept in der Graben- und Wagemannstraße erprobt.
Blick nach vorne: Mit Blick auf 2025 rücken weiter Maßnahmen in den Fokus: etwa die Aufwertung des Lehrplatzes und der Spiegelgasse. Beide Maßnahmen zielen darauf ab, vernachlässigte Stadtteile aufzuwerten. Das Ziel ist: Eine lebendige Innenstadt, die sowohl Bewohner als auch Besucher begeistert.
Nachhaltigkeit und Empowerment
Für die nächste Zeit legt das City-Management besonderen Wert auf nachhaltige Partnerschaften. Darunter könne man Projekte wie Pflanzkübel und Baumpatenschaften verstehen, die Bürger mit einbinden und ihre Identifikation mit der Stadt stärken. Empowerment bedeutet, dass Menschen ihre Ideen selbst umsetzen können. Wir wollen sie dabei unterstützen, erklärte der Citymanager.
Blick nach vorn
Das kommende Jahr wird weiterhin von der Umsetzung einzelner ZIZ-Projekte geprägt sein. Dennoch richtet sich der Blick schon auf die Zukunft. Neue Veranstaltungen, verstärkte Bürgerbeteiligung und der Ausbau klimafreundlicher Maßnahmen stehen auf der Agenda. Wir sind erst am Anfang, resümierte der Citymanager. Trotz der kurzen Zeit seien beachtliche Fortschritte erzielt worden. Mit dem Engagement der Stadtgesellschaft und einem gut vernetzten Team soll das Citymanagement auch in Zukunft Impulse setzen.
Archivfoto – Fußgängerzone ©2023 Volker Watschounek
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