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Zivilcourage: Fünf Wiesbadener handelten vorbildlich

Zivilcourage: Ihre Taten machen sie zu Alltagshelden

„Sie sind die Helden des Alltags“, lobte Polizeipräsident Felix Paschek die drei anwesenden Männer und eine Frau am Montag im Polizeipräsidiums Westhessen. Die vier von fünf Wiesbadenern haben in den jüngsten Vergangenheit bei Straftaten nicht weggeschaut, sondern gehandelt.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Pöbeleien in der U-Bahn oder auf der Straße, Diebstahl in einem Supermarkt – wer in solchen Situationen eingreift, beweist Zivilcourage. Fünf Wiesbadener haben das zuletzt getan.

Sie haben Zivilcourage beweisen und sind in der Vergangenheit bei der Verhinderung und Aufklärung von Straftaten ein besonderes Maß anrufgefallen. Polizeipräsident Felix Paschek bedankte sich dafür bei den vier Anwesenden und lobte insbesondere deren Solidarität mit den Worten: Sie haben in einer schwierigen Situation schnell entschieden und sind eingeschritten, auch wenn Sie sich dabei selbst in Gefahr gebracht haben. Für diese solidarische Hilfe, die Sie gegenüber Ihren Mitmenschen geleistet haben, bedanke ich mich persönlich, im Namen der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. und im Namen des Polizeipräsidiums Westhessen.

Ein Mann Kinder wollte schlagen

Die couragierte und entschlossene Zeugin Manuela Wehner hinderte am 31. Mai 2022 auf den Parkplatz eines Einkaufsmarktes in der Steinern Straße in Mainz-Kastel einen 41-jährigen Mann daran, mehrere Kinder anzugreifen. Der 41-Jährige bespuckte und beleidigte zuerst zwei Mädchen auf sexueller Grundlage und versuchte diese zu schlagen. Nachdem Frau Wehner dazwischen ging, wechselte der Mann die Straßenseite, um anschließend auf zwei Jungen loszugehen. Die Zeugin eilte dem 41-Jährigen hinterher und ging auch hier dazwischen, um die beiden Jungen zu schützen. Infolgedessen wurde sie von dem Mann angespuckt, den beiden Jungen gelang es jedoch zu flüchten. Ein Passant hatte zwischenzeitlich die Polizei verständigt, welche den 41-Jährigen kurze Zeit später festnahm.

Jüngere schlugen auf einen älteren ein

Ein 65-jähriger Mann verdankt dem couragierten Eingreifen eines 48-jährigen Wiesbadeners, dass er während einer körperlichen Auseinandersetzung nur leicht verletzt wurde. Der Zeuge sah am 26. Mai 2022 im Bereich der Borsigstraße in Wiesbaden, wie mehrere Männer auf einen anderen am Boden liegenden 65-jährigen Mann einschlugen und diesen an seinem Fahrradhelm würgten. Beherzt lief der Zeuge schreiend auf die Männer zu, worauf diese sogleich die Flucht ergriffen.

Bankmitarbeiter vereitelt Betrugsmasche

Am 13. Juli 2022 vereitelte der Filialleiter der Wiesbadener Volksbank in Biebrich, Mike Brendel, einen Betrug mit der Masche des sogenannten Schockanrufs. Ein 82-jähriger Wiesbadener war von Telefonbetrügern angerufen worden, welche eine Notsituation in der Verwandtschaft vorgaukelten. Die rhetorisch äußerst geschickt agierenden Kriminellen schafften es, ein so bedrohliches Szenario darzustellen, dass sich der geschockte Senior zu einer Bankfiliale begab, um dort bei Herrn Brendel die geforderte Geldsumme abzuheben. Mike Brendel schöpfte jedoch Verdacht und zog die Polizei hinzu, sodass der Schwindel aufflog und der Senior vor einem finanziellen Schaden bewahrt werden konnte.

Herr Paschek erklärte, dass aktuell die Betrugsmasche über verschiedene Messengerdienste wie beispielsweise WhatsApp in Mode sind. Die Nutzer werden hierbei von einer unbekannten Nummer angeschrieben, unter Vorwand, dass der Sohn oder die Tochter eine neue Nummer hätte. Im Anschluss schreiben die Betrüger, dass man angeblich Probleme mit den Onlinebanking aufgrund der neuen Rufnummer habe und deswegen eine dringende Überweisung benötigt. Kommt man dem nach, sind mehrere Hunderte oder sogar Tausende Euro weg. Die Polizei macht durch verschiedene Präventionsprogramme auf diese Betrugsmaschen aufmerksam und sensibilisiert die Bevölkerung.

Raub vereitelt

Dem mutigen Einschreiten und schnellen Handeln des Zeugen Tim Sohnemann ist es zu verdanken, dass ein jugendlicher Räuber am 02. Juli 2022 durch Polizeikräfte festgenommen werden konnte. In der Friedrich-Ebert-Allee wurde ein 15-Jähriger von einem 14-jährigem Jugendlichen unter Androhung von Gewalt aufgefordert, seinen Rucksack auszuhändigen. Tim Sohnemann beobachtete dies und fuhr mit seinem E-Bike zu dem flüchtenden Jugendlichen. Er forderte ihn auf stehen zu bleiben und den Rucksack fallen zu lassen. Der Jugendliche blieb daraufhin stehen und übergab dem Zeugen das Diebesgut. Als der 14-Jährige jedoch weiter flüchtete, nahm Herr Sohnemann auf seinem Fahrrad die Verfolgung des Jugendlichen auf und wählte den Polizeinotruf. Während der Verfolgung gab er durchgehend die Position des Flüchtenden durch, so dass die Polizei den 14-jährigen Räuber wenig später festnehmen konnte. Das Diebesgut konnte dem Geschädigten wieder ausgehändigt werden.

Ladendieb gestellt

Am 12. August 2022 kaufte Richard Schwarz aus Eltville in einem Supermarkt im Liliencarré ein, als er eine Frau bemerkte, die mehrere Zigarettenschachteln in ihre Tasche steckte und ohne zu bezahlen den Kassenbereich passierte. Herr Schwarz stellte sich der 39-jährigen Frau in den Weg und machte den Kassierer des Marktes auf den Diebstahl aufmerksam. Die Frau schubste Richard Schwarz zur Seite und flüchtete in Richtung Ausgang. Er überlegte nicht lange, eilte der Frau hinterher und holte sie wenig später außerhalb des Liliencarrés ein. Mithilfe des zwischenzeitlich alarmierten Ladendetektivs und des Supermarktkassierers gelang es Richard Schwarz die 39-Jährige bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Nicht Wegschauen, sondern handeln

Wegschauen ist immer die einfache Alternative, doch Sie sind Ihrem Bauchgefühl und Ihrem Herzen gefolgt und haben das Richtige getan. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken, mit diesen Worten überreichte Herr Paschek jedem Geehrten eine Belobigungsurkunde. Aus charmanter Hand überreichte die Leiterin der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit als zusätzliche Anerkennung sowie zum Dank allen vier Anwesenden zwei Geschenke der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V..

Foto oben ©2022 Polizeipräsidium Westhessen

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Die offizielle Internetseite vom Polizeipräsidium Westhessen finden Sie unter www.polizei.hessen.de.

 

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