„Wasser formt Landschaft“ – ein neue Hingucker, vom Land aus genauso wie vom Wasser aus betrachtet. Die Skulptur als Erlebnispunkt in Kastel.
Wasser formt Landschaft im Wiesbadener Jahr des Wassers: Dem Wasser gewidmet lautet daher auch der Titel der eindrucksvollen Röhren-Skulptur, die seit Dienstag am Kasteler Rheinufer bestaunt und erlebt werden kann. Mit ihrer beeindruckenden Größe von 5,5 Metern Länge und einem Durchmesser von 3,4 Metern ist sie schon von weitem sichtbar. Sie liegt nicht nur direkt am Ufer, sondern ragt über die Kaimauer hinaus auf den Rhein. Durch die verspiegelte Oberfläche aus gefaltetem Edelstahl reflektiert das Kunstwerk auf sinnliche Weise die Landschaft und das Wasser.
„Wir möchten heute auch an Stadtrat Hans-Martin Kessler erinnern, der das Projekt vor seinem frühzeitigen Tod maßgeblich mit geprägt hat.“ – Stadtrat Andreas Kowol
Durch den Wandel von Tages- und Jahreszeiten und der Wettersituation präsentiert sich die Skulptur ständig neu. Die Arbeit ist nicht nur begehbar, sie bietet auch Sitzmöglichkeiten und damit einen besonderen Ort der Kontemplation. Zugleich besitzt die Skulptur in ihrer reduzierten Form und mit ihrer metallischen Oberfläche eine eindrucksvolle Präsenz, die es erlaubt, sie als Landmarke zu betrachten.
Durch die stete Veränderung des Lichtes, den Wandel von Tages- und Jahreszeiten und des Wetters lädt das Kunstwerk so zum Verweilen und Beobachten ein. Die Skulptur kann auch als ein Sinnbild für die Vernetzungs- und Leitungssysteme der modernen Lebenswelt gesehen werden, erklärt Professor Heiner Georgsdorf, der die Künstler schon seit ihrer Studienzeit kennt, die Gedanken von Berthold Hörbelt und Wolfgang Winter zum Kunstwerk.
„Hans-Martin Kessler war es ein großes Anliegen, dass ein Kunstwerk entsteht, das den Menschen langfristig zugutekommt und das erlebbar ist. Mit dem neuen Kunstwerk wird ein Anziehungspunkt geschaffen, der die Attraktivität des Kasteler Rheinufers weiter erhöht.“ – Stadtrat Andreas Kowol
Diese Skulptur setzt auch der Kontrabassist Gregor Praml in Szene (Foto oben): Er hat eigens mit finanzieller Unterstützung des Kulturamts ein Stück komponiert, das die Themen Wasser, Spiegel, Fluss und Röhre einzeln musikalisch betrachtet. Auf diese Weise wurde die Skulptur bei der Einweihungsfeier am frühen Abend eindrucksvoll als Klangkörper inszeniert.
„Wichtig war dabei, dass auch die Einschätzung von Akteuren aus Mainz-Kastel mitberücksichtigt wir.“ – Stadtrat Andreas Kowol
Im Rahmen der Einweihungsfeier berichtete Stadtrat Kowol ausführlich vom Werdegang des Projekts, von dem Wettbewerb, bei dem die beiden Winter/Hoerbelt mit ihrer Röhrenskulptur die achtköpfige Jury überzeugt haben. (Wiesbaden lebt! berichtete.) Wichtig sei es dabei gewesen, dass auch die Einschätzung von Akteuren aus Mainz-Kastel mitberücksichtigt wurden, weshalb auch ein Gremium eingesetzt wurde, das die Jury beraten hat, um den Blick aus dem Stadtteil einzubringen und zu vertreten, so Kowol. Mit der Skulptur von Winter/Hoerbelt hat das Rheinufer einen neuen Hingucker erhalten. Damit gelingt es, einen weiteren Schritt in Richtung Umsetzung des Rhein.Main.Ufer-Konzepts zu gehen.
„Mit der Ausrichtung auf Mainz wird der Blick gelenkt und schlägt so eine gedankliche Brücke zwischen den historisch eng miteinander verbundenen Städten“ – Ortsvorsteher Hartmut Bohrer
Das Projekt wird durch den Regionalpark RheinMain mit Unterstützung der Fraport AG gefördert. Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist seit 2007 Teil des Regionalparks RheinMain. Kjell Schmidt, Geschäftsführer der Regionalpark Gesellschaft freut sich, dass ein weiterer Erlebnispunkt mit der Skulptur entstanden ist. Für mich ist es immer wieder spannend, hier am Ufer des Rheins zu stehen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Durch diesen neu gestalteten Ort entsteht ein attraktiver Treffpunkt entlang der Regionalparkroute Leinpfad, der zum Verweilen einlädt.
Über den Regionalpark RheinMain
Der Regionalpark RheinMain leistet einen wesentlichen Beitrag zur Naherholung und Erlebbarkeit der Landschaft in der Region. Sein ausgeschildertes Routennetz verbindet zwischen Lorch im Rheingau und Gelnhausen im Kinzigtal sowie zwischen Bad Homburg am Taunus und Groß-Gerau im Ried bereits heute über 350 Erlebnispunkte. Diese eröffnen immer wieder neue Perspektiven auf eine Landschaft voller spannender Kontraste. Mit diesem Projekt wird der nun bereits fünfte Regionalpark Erlebnispunkt in Wiesbaden entlang der Regionalparkroute Leinpfad realisiert.
Foto oben ©2022 Ullrich Knapp
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Die offizielle Internetseite des Regionalparks RheinMain finden Sie unter www.regionalpark-rheinmain.de.
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