Er erfüllt Sehnsüchte und gibt Antworten auf Situationen? Auch heute noch einer der meistzitierte Ökonom. Karl Marx hat den Marxismus überlebt.
Der Film entstand zum 200. Geburtstag von Karl Marx. Produziert haben ihn Simone Dobmeier und Torsten Striegnitz. Im Literaturhaus sind sie zu Gast und führen nach der Vorführung ein Filmgespräch mit Christoph Henning und Mario Scalla.
Villa Clementine, kurz gefasst
Filmvorführung und Gespräch – „Fetisch Marx“
Wann: Donnerstag, 19. April, 19:30 Uhr
Wo: Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65183 Wiesbaden (Karte / Navigation)
Eintritt: freiDer Ausstrahlungstermin der Doku auf ARTE ist am Mittwoch, 2. Mai
Ist Marx Pop, eine Ikone auf einem T-Shirt? „Das Kapital“ als UNESCO-Weltkulturerbe: Vergangenheit und wirkungslos? Können wir mit Hilfe von Marx die Welt erkennen, gar verändern? Marx hat den Marxismus überlebt. Hat Marx tatsächlich die Weltformel gefunden? Oder war er ein begnadeter Phänomenologe, der zu seiner Zeit Räume besetzen konnte, weil viele gesellschaftliche Wissenschaften (Politikwissenschaft, Soziologie, Ökonomie) noch gar nicht existierten? Können wir mit seiner Hilfe dem Chaos wieder Struktur geben? Oder ist er nur Projektionsfläche für unsere Sehnsucht nach jemandem, der Antworten geben kann?
Rettung mit Marx
Im Film treffen drei Standpunkte aufeinander: Marx kann uns nicht retten, weil sich die Welt so stark verändert hat, dass seine Modelle nicht mehr greifen. Marx kann uns retten, weil bis jetzt noch niemand besser die Zusammenhänge beschrieben hat. Er erklärt uns, wie wir als gesellschaftliche Wesen funktionieren. Marx’ Relevanz besteht in der Irrelevanz: Alle sprechen von Marx als Heilsbringer, aber so wie Marx damals keinen direkten Einfluss auf die Geschichte hatte, haben seine Theorien auch heute keinen Einfluss. Es ist nur Analyse, keine Handlungsbeschreibung. In der Doku kommentieren zahlreiche Experten das Phänomen Marx im Kontext von dessen Biografie und Werk. Ihre Meinungen zur Aktualität von Marx sind so klar wie auch unterschiedlich.