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Anne Stern,Eröffnung des Wiesbadener Lesefest 2025, „Wiesbaden liest!"

Lesen verbindet: Auftakt für „Wiesbaden liest“ im Rathaus

Wiesbaden liest – und wie! Mit einer eindrucksvollen Lesung von Anne Stern startete das Lesefestival in den Sommer. Zwischen Buchhandlungen, Stadtgeschichte und literarischen Stimmen verwandelt sich die Innenstadt in eine Bühne der Geschichten und Begegnungen.

Volker Watschounek 2 Wochen vor 0

Mit Anne Stern startete „Wiesbaden liest“ fulminant. Literatur füllt Räume, öffnet Herzen – und die Innenstadt wird zum lebendigen Lesesalon.

Mit feierlichen Worten, leiser Stimme und Leidenschaft startete am Donnerstagabend der Wiesbadener Lesesommer im Grßen Festsaal des Rathauses. Zum Auftakt las die Berliner Autorin Anne Stern aus ihrem neuen Roman „Wenn die Tage länger werden“. Das Publikum folgte gebannt – ein gelungener Start für das Festival „Wiesbaden liest“, das zum vierten Mal von neun Wiesbadener Buchhandlungen veranstaltet wird. Die Innenstadt wird erneut zum literarischen Begegnungsraum – offen, vielfältig, kostenfrei.

Anne Stern,Eröffnung des Wiesbadener Lesefest 2025, „Wiesbaden liest!"

Anne Stern: Von Berlin in den Schwarzwald

Anne Stern, bekannt durch ihre erfolgreichen Goldmann-Romane wie „Fräulein Gold“, erzählt in der Regel Geschichten, die fest in Berlin verankert sind. Besonders die Rolle der Frau in den 1920er Jahren – als Hebamme, Lehrerin oder Künstlerin – steht im Zentrum ihrer historischen Romane. Doch diesmal geht Stern neue Wege. Zum ersten Mal schreibt sie einen Roman, der in der Gegenwart spielt – und der sie bewusst raus aus Berlinrein in den Schwarzwald führte. Schauplatz von „Wenn die Tage länger werden“ ist Freiburg, eine Stadt, die im Roman ebenso sensibel beschrieben wird wie die innere Entwicklung der Protagonistin Lisa.

Lisa, eine Musiklehrerin, steht plötzlich vor einem Sommer ohne ihren Sohn, der mit seinem Vater verreist ist. In dieser ungeplanten Leere beginnt sie, ihr Leben zu reflektieren – als Mutter, als Frau, als Tochter. Sie begegnet Menschen, die sie verändern. Anne Stern gelingt es, mit psychologischer Tiefe und leiser Beobachtung die Themen Mutterschaft, Selbstfindung und weibliche Identität neu auszuleuchten.

Literatur als Brücke zwischen Menschen

„Lesen macht gesund“, betonte Wiesbadens Bürgermeisterin Christiane Hinninger während ihrer Begrüßung. Studien zeigten nicht nur eine stressreduzierende Wirkung, sondern auch eine höhere Lebenserwartung bei Viellesern. Vor allem aber fördere Lesen Empathie: „Wer liest, versteht mehr – über sich und über andere.“ Genau darum geht es bei Wiesbaden liest: Literatur als Fenster zu anderen Lebenswelten.

Das Festival bietet in diesem Sommer 25 Veranstaltungen, darunter Lesungen, Musikabende und literarische Spaziergänge – allesamt im historischen Fünfeck, – der Innenstadt. Dank der Bundesförderung „Zukunftsfähige Innenstädte“ sind alle Angebote kostenfrei. Die Innenstadt wird damit zur Bühne, zum Treffpunkt, zur Ideenwerkstatt – mit Büchern als zentrales Gestaltungselement.

Ein Dank an die, die alles möglich machen

Ein besonderer Applaus galt Christine Baum, der zentralen Organisatorin des Festivals. Ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Beharrlichkeit führten die Fäden zusammen. Auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, vertreten durch Lothar Wegler, und das Citymanagement rund um Jens Ackermann wurden gewürdigt. Der Dank ging außerdem an die Buchhandlungen und Händlerinnen, die Räume öffnen und die Stadt mit literarischem Leben füllen.

Eine Stadt liest – mit Herz und Haltung

Wiesbaden liest ist mehr als ein Literaturfestival. Es ist Ausdruck einer lebendigen Bürgergesellschaft, die das Gespräch sucht, den Dialog pflegt, neue Perspektiven zulässt. Literatur dient dabei nicht als Zierde, sondern als Mittel des Austauschs. Wenn Worte verbinden, entsteht Raum für Verständnis – zwischen Generationen, Milieus und Meinungen. Genau dieser Geist macht Wiesbaden liest so besonders.

Foto – Start des Lesefest im Großen Festsaal ©2025 Volker Watschounek

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