Gutes Zeugnis für die Volkshochschule: Lebenslanges lernen oder lebensbegleitendes Lernen hört das ganze Leben nicht auf. Wiesbadens Erwachsenenbildung erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Volkshochschule Wiesbaden (VHS) und die fünf Vorortbildungswerke (VBWs) in Bierstadt, Nordenstadt-Erbenheim-Delkenheim, Klarenthal, Schierstein und Amöneburg-Kastel-Kostheim nehmen seit vielen Jahren die kommunalen Pflichtaufgaben nach dem Hessischen Weiterbildungsgesetz wahr, und zwar auf einem beachtlich hohen Niveau im Umfang und in der Qualität. Nach teilweise schwierigen Jahren hat sich deren Situation zuletzt wieder stabilisiert. Zu diesem Ergebnis kommt der fünfte Fortschreibungsbericht Monitoring Weiterbildung. Die Zahlen betrachten eine Zeit vor dem Einsetzen der Corona-Pandemie.
Monitoring Weiterbildung
Das Monitoring untersucht systematisch und vergleichend die Angebotsstrukturen nach Veranstaltungsformen (Kurse, Studienfahrten und -reisen, Einzelveranstaltungen) und nach den Fachbereichen der Kurse. Es analysiert die Nutzerstrukturen der VHS und der fünf VBWs nach Geschlecht und Alter. Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Wiesbadener Einrichtungen, auch im Vergleich mit anderen Rhein-Main-Städten und Hessen dokumentiert. Veränderungen im Zeitvergleich ab dem Jahr 2000 werden erfasst und wichtige Finanzkennziffern ermittelt.
60000 Buchungen
Positives Fazit: Die Aufgabenwahrnehmung durch die kommunalen Weiterbildungseinrichtungen liegt in Wiesbaden auf einem beachtlich hohen Niveau und erreicht einem Realisierungsgrad von annähernd 80 Prozent der angebotenen Veranstaltungen/Kurse. Zuletzt rund 60000 Buchungen/Teilnehmende pro Jahr bestätige die Attraktivität der zahlreichen Kursen, Studienfahrten und Studienreisen. Nach wie vor sind die klassischen Weiterbildungsangebote – Kurse, Studienfahrten und –reisen, Einzelveranstaltungen eine zentrale Säule dieser Arbeit.
Umdenken, neue Angebote
Die gesellschaftlichen Veränderungen und der soziale Wandel sowie neue Herausforderungen führen jedoch zunehmend zu neuen Aufgaben und verändern die Bandbreite und Arbeitsweise der Weiterbildung und erfordern Schwerpunktsetzungen auf Strategien und Maßnahmen der beruflichen, sozialen und integrativen Bildung. Beratungskompetenz, Vernetzungsarbeit und neue Kooperationsprojekte werden immer mehr zu Schlüsselqualifikationen und Arbeitsschwerpunkten der Einrichtungen. So haben beispielsweise die fünf VBWs in den letzten Jahren die Bandbreite ihrer klassischen Kursformate um verschiedene niederschwellige Angebote wie beispielsweise Repair- und EDV-Café als kostenfreie Stadtteilangebote erweitert.
Einnahmerückgang
Nach Einnahmerückgängen in den Vorjahren konnten die VHS und vier von fünf VBWs ihre Einnahmen in 2019 wieder steigern respektive stabilisieren. Im VBW Nordenstadt ist ein Rückgang der Einnahmen bislang noch nicht gestoppt. Auch wenn der fünfte Bericht zum Monitoring Weiterbildung eine wiedererreichte Stabilisierung der kommunalen Weiterbildungseinrichtungen in den zurückliegenden Jahren nachzeichnet, bleibt mit Blick auf die älter werdende klassische Zielgruppe von VHS und VBWs die Aufgabe, auch dringend neue Zielgruppen zu erreichen. Perspektivisch müssen Bildungseinrichtungen immer mehr einen Spagat leisten zwischen dem (politischen und gesellschaftlichen) Auftrag, erfolgreich niedrigschwellige Bildungsangebote im Bereich der Grundbildung, Integration, Arbeitslosen- und Sprachvermittlung zu machen und gleichzeitig im Bereich des freien Kursangebots qualitativ hochwertige und marktfähige Kurse mit dazu passender Ausstattung, Infrastruktur und Lernbedingungen anzubieten. Um diese zunehmend heterogenen Zielgruppen gleichzeitig bedienen zu können, bedarf es einer soliden Finanzierung der Grundaufgaben und zukunftsfähiger Konzepte, Lernräume, Dozierender und der danach ausgerichteten Infrastruktur für diese Einrichtungen.
Bild oben ©2017 vhs
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Die offizielle Internetseite der vhs Wiesbadden finden Sie unter www.vhs-wiesbaden.de.