Zwölf Mannschaften waren den Olympischen Spielen Tokio 2021 angetreten um den Olymp zu besteigen. Auch wenn Deutschland nicht dabei war: Justine Wong-Orantes im Dienste der USA hat Gold gewonnen. Gratulation.
Goldmedaille für die USA – und damit für Libera Justine Wong-Orantes, die im Alltag in der zweiten Saison für den Bundesligisten VC Wiesbaden aufläuft. Die Südamerikanerinnen hatten die Vorrunde noch in beeindruckender Manier absolviert und dabei auch das Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) mit 3:0 Sätzen gedemütigt. Gegen die Russinnen mussten die US-Girls in Tokio ihre einzige Niederlage hinnehmen; einer der Gründe war die Verletzung der 34-jährigen Schlüsselspielerin Jordan Larson. Das war freilich der Wachmacher. Denn was die Truppe von Trainerlegende Karch Kiraly dann im Halbfinale gegen die Dominikanische Republik (3:0) und im Finale gegen Brasilien am auf den Platz zauberte, war Anschauungsunterricht par excellence. Team USA kaufte den Brasilianerinnen durch konzentrierte und präzise Aktionen bei Aufschlag und Annahme den Schneid ab; hinzu kamen an diesem Tag etliche unforced errors der zunehmend demoralisiert wirkenden Frauen in den gelb-grünen Trikots. Justine Wong Orantes – erfolgreichste Libera des Turniers – wusste dabei immer wieder durch kraftvolle Abwehraktionen zu überzeugen – und war so ein Stück weit mit beteiligt am vierten Olympiasieg der us-amerikanischen Volleyballerinnen.
„Man sieht einfach, dass Justine mit breiter Brust auftritt. Sie ist selbstbewusst und letztlich die selbstloseste Spielerin.“ – Justine Wong-Orantes
Die ehemalige Schülerin der Los Alamitos High School ist die erste Südkalifornierin, die Gold für die Vereinigten Staaten im Frauenvolleyball gewonnen hat, wie die Los Angeles Times schreibt. Bemerkenswert sei vor allem Justines Comeback-Qualität, nachdem sie 2018 – nach soliden Leistungen im Nationalteam im Jahr zuvor – zwischenzeitlich ihren Stammplatz verloren hatte. US-Cheftrainer Karch Kiraly bezeichnete Wong-Orantes‘ Weg nach Tokio als unorthodox. Egal, ob die Dinge nach ihrem Willen liefen oder nicht, sie hat sich davon nicht aufhalten lassen. Und jetzt ist sie hier und setzt ein großes Zeichen, wird er in der LA Times zitiert. Auch Team-Kapitänin Jordan Larson (geboren in Nebraska und bereits in Puerto Rico, Russland, der Türkei und China aktiv), betont Präsenz und Auftreten der nur 1,68 Meter großen Libera: Man sieht einfach, dass Justine mit breiter Brust auftritt. Sie ist selbstbewusst und letztlich die selbstloseste Spielerin.
Oben Archiv-Foto ©2021 Detlef Gottwald
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