Wenn die Tarifverhandlungen in Potsdamm ins Stocken kommen, stockt unter Wiesbadener der Atem proportional gesehen mehr als unter Frankfurtern.
32.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst sprechen für sich. 184.300 arbeitenden Wiesbadenern sind das 17 Prozent. 18.700 der 32.000 Beschäftigten arbeiten im Landesdienst. Bund und Landeshauptstadt bieten knapp 6.000 Arbeitsplätze in Wiesbaden; weitere 1.400 Beschäftigte sind bei den gesetzlichen Sozialversicherungen tätig. Damit liegt Wiesbaden, was das Behördenpersonal angeht, unter allen kreisfreien Städten im bundesweiten Vergleich auf Platz 10.
Verbeamtet
Fast die Hälfte der in Wiesbaden Bediensteten ist verbeamtet, in Zahlen 48 Prozent. 52 Prozent stehen als Arbeitnehmer in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis. Relativ hoch ist mit 60 Prozent der Beamtenanteil beim Land Hessen, mit 20 Prozent ist der Anteil bei der Stadt vergleichsweise niedrig.
Teilzeitbeschäftigung
Ein knappes Viertel arbeitet in Teilzeit, bei der Stadt sind es sogar gut 30 Prozent. Unter Beamten liegt der Teilzeitanteil nur rund halb so hoch wie unter den Arbeitnehmern. 27.000 Bedienstete haben eine auf Dauer angelegte Beschäftigung, bei 1.600 ist das Arbeitsverhältnis zeitlich befristet, weitere 3.200 befinden sich in Ausbildung.
Auffällig ist der recht hohe Anteil jüngerer Beschäftigter beim Land, wo 28 Prozent das 35. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Höhere Anteile älterer Beschäftigter (ab 55 Jahre) finden sich beim Bund und bei der Stadt. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass in den nächsten zehn Jahren jeder vierte bis fünfte Wiesbadener Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst aus Altersgründen frei wird beziehungsweise neu zu besetzen ist.