Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) ziehen eine beeindruckende Bilanz: Mehr als 3.200 Meter Kanäle wurden 2024 saniert oder erneuert.
Ein Jahr der Herausforderungen und Erfolge und am Ende ein neuer Rekord. Die Entsorgungsbetriebe haben seit Januar die durchschnittliche Leistung bei den Kanalarbeiten der Vorjahre um über 1.000 Meter übertroffen. Unter der Leitung von Annika Bock meisterte das Team zahlreiche technische, logistische und archäologische Herausforderungen.
Intaktes Kanalsystem: Lebensqualität für Wiesbaden
Mit über 800 Kilometern Kanalsystem trägt die ELW entscheidend zur Lebensqualität in Wiesbaden bei. Ein intaktes Abwassernetz schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bewohner, betonte Bock. Doch Kanalbau bedeutet zwangsläufig Baustellen – und das oft mitten im Alltag der Stadt. Dabei ist das Ziel der ELW stets, Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.
2024 wurden insgesamt 3.210 Meter Kanal mit Durchmessern von 25 bis 50 Zentimetern saniert. Besonders hervorzuheben sind die 2010 Meter Kanäle, die das Abwasser zum Hauptklärwerk leiten, sowie 1110 Meter im Einzugsgebiet der Kläranlage Biebrich.
Archäologische Entdeckungen: Geschichte unter den Straßen
Ein Highlight des Jahres waren unerwartete archäologische Funde. Begleitet von Archäologen, kamen bei Projekten in der Bruchstraße, der Zehnthofstraße und In der Witz spannende Relikte zutage. Darunter eine historische Säule, Tonscherben mit freizügigen Abbildungen und ein Sarkophag. Diese Entdeckungen lieferten nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern verlangten auch flexible Anpassungen der Bauabläufe.
Nachhaltigkeit im Fokus: Bäume und Bauprojekte
Besondere Herausforderungen ergaben sich nicht nur bei den archäologischen Funden, sonder auch beim Schutz der zahlreichen Straßenbäume. An Orten wie der Yorckstraße oder der Biebricher Allee wurden Baumsachverständige hinzugezogen, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiten den sensiblen Wurzelbereich nicht beeinträchtigen. Für kommende Projekte wie den Iltisweg plant die ELW, das Bauverfahren an die zu erwartenden Baumwurzeln anzupassen.
Flexibilität und Nachtarbeit: Lösungen für Anwohner
An der Stadtmauer in Sonnenberg entschied sich die ELW für nächtliche Arbeiten, um Verkehrsstörungen zu vermeiden. Dank frühzeitiger Anwohnerinformation stieß dieses Vorgehen auf breite Akzeptanz. Unter dem Motto Kurzzeitig laut, langfristig leise wurden die Schachtabdeckungen innerhalb von zwei Nächten saniert.
Bilanz und Ausblick
Pünktlich zum Weihnachtsfest hat die ElW all seine Maßnahmen abgeschlossen – einige, wie die Yorckstraße, sogar früher als geplant. Für jahresübergreifende Projekte wie die Bruchstraße und die Innsbrucker Straße sind die Straßenräume über die Feiertage beruhigt worden.
Symbolfoto – Kanalarbeiten © 2024 Pixabay
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Die Internetseite der ELW finden Sie unter www.elw.de.