Laut Integrationsbericht lag der Fokus von 2015 bis 2018 auf den Neuzuwanderern. Jetzt ist es Zeit für einen Paradigmenwechsel, liegt der Blick auf den hier Lebenden.
Die Anstrengungen des Amtes für Zuwanderung und Integration war nach dem vorliegenden Integrationsbericht in den Jahren 2015 bis 2018 vor allem durch den Zuzug von Geflüchteten und Menschen aus den südosteuropäischen Ländern geprägt. In dem Betrachtungszeitraum liegt der Fokus daher vor allem auf der Gruppe der Neuzuwanderer.
„Für die Gruppe Neuzuwanderer sind Maßnahmen zu schnelleren Integration erforderlich wichtiger, als bei der Gruppe der bereits länger in Wiesbaden lebenden Menschen mit Migrationshintergrund.“ – Christoph Manjura, Integrationsdezernent
Die Stadt Wiesbaden werde in Zukunft mit seinen künftigen Maßnahmen der Neuzuwanderung der letzten Jahre Rechnung tragen müssen, so Wiesbadens Sozialdezernent. Dabei verliert die Aussagekraft des so genannten ‚Migrationshintergrund‘ hinsichtlich der vielen Wiesbadener, die seit Jahrzehnten hier leben oder hier geboren und aufgewachsen sind, immer geringer wird.
„Integration als Ampel: Das Ampelsystem bietet einen schnellen Überblick und eine Grundlage für die weitere Diskussion und den noch ausstehenden Handlungsbedarf.“ – Christoph Manjura, Integrationsdezernent
Um alle Maßnahmen bewerten zu können, wird im Integrationsbericht 2015-2018 erstmals der Umsetzungsstand der mit dem Integrationskonzept beschlossenen Handlungsziele anhand eines Ampelsystems dargestellt. Wir sind uns bewusst, dass es sich bei dem Ampelsystem angesichts des teilweise hohen Abstraktionsgrads bei den Handlungszielen und den unterschiedlichen Zielgruppen für die Handlungsziele um eine ‚Hilfskonstruktion‘ handelt.
„Im Bildungsbereich steht bei 2/3 der vorgesehenen Ziele die Ampel auf Grün und damit auf erreicht.“ – Christoph Manjura, Integrationsdezernent
Eindeutig positiv fällt die Bilanz im Handlungsfeld Vielfalt- Kultur und Religion aus. Hier ist bei allen Vorhaben die Ampel auf Grün. Die Bewertung ist eine Gemeinschaftsarbeit der Steuerungsgruppe Integration und mit den beteiligten Ämtern und Kooperationspartnern abgestimmt, erklärt Manjura. Ähnlich positiv ist das Ergebnis im Bereich Bildung und Sprache. Nicht zuletzt aufgrund der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Haushaltszusetzungen konnten ergänzend zu Bund und Land kommunale Förderprogramme beim Deutscherwerb aufgelegt werden. In den Bereichen Arbeit, Sport und Gesundheit fällt die Bewertung etwas durchmischter aus.
„Die Farbe Rot steht für Ziel noch nicht erreicht. Dies kommt allerdings bei insgesamt 46 Ampeln in allen Bereichen nur zweimal vor. Ansonsten sind die angestrebten Ziele erreicht oder zumindest teilweise erreicht.“ – Christoph Manjura, Integrationsdezernent
Bei den Ausgaben schlagen neben den Kosten für Sprachkurse vor allem die zahlreichen Projekte im Handlungsfeld Vielfalt-Kultur-Religion und dort insbesondere bei der Extremismusprävention zu Buche. Es ist davon auszugehen, dass auch beim Integrationskonzept für die kommenden Jahre ab 2021 angesichts der Herausforderungen und der zwischenzeitlich aufgebauten Strukturen diese Bereiche einen Schwerpunkt bilden werden ist sich der Integrationsdezernent sicher. Ein weiteres, sich neu abzeichnendes Tätigkeitsfeld wird voraussichtlich die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements von Migranten und deren Organisationen sowie das Thema der politischen Partizipation von Migranten sein.
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