2,6 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Familien mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil auf. 16,4 Jahre alt sind Jugendliche im Schnitt, wenn Sie ihren ersten Alkohol trinken (BZgA).
Zusammen mit Vertretern des Suchthilfezentrums Wiesbaden stellt Wiesbadens Bürgermeister Dr. Oliver Franz fest, dass im vergangenem Jahr weniger Jugendliche mit der Diagnose Alkoholmissbrauch in die Helios-Dr. Horst Schmidt Kliniken eingeliefert wurden. Den Vergleichsmaßstab bilden die Zahlen aus 2016.
„Ich bin froh, dass im Jahr 2017 erneut weniger Jugendliche mit Alkoholrausch in die Helios-Dr. Horst Schmidt Kliniken eingeliefert wurden.“ – Bürgermeister Dr. Oliver Franz
Während 2016 noch 88 Minderjährige in der Klinik für Kinder und Jugendliche aufgenommen wurden, waren es im vergangenem Jahr 67 Jugendliche. Dr. Franz lobte in diesem Zusammenhang die gezielten suchtpräventiven Ansätze von HaLT, durch die die Anzahl der Einlieferungen – von 160 im Jahr 2011 – in den letzten Jahren sukzessive zurückgegangen ist.
„Es ist zudem eine Wiesbadener Besonderheit, dass ordnungspolitische Maßnahmen in enger Abstimmung mit pädagogischen Angeboten durchgeführt werden.“ – Cetin Upcin
Cetin Upcin, Leiter des Suchthilfezentrums Wiesbaden, führt den Rückgang der Zahlen auf die gute Arbeit im Rahmen des Projektes HaLT zurück. Hier trage die gute Zusammenarbeit, vor allem im präventiven Bereich, die ersten Früchte. Man arbeite bei HaLT institutionsübergreifend und strukturiert im Interesse der Zielgruppe gut zusammen. Nur so könnten die Zielgruppe gut erreicht und erforderliche Hilfen frühzeitig eingeleitet werden.
„Außerdem ist es gelungen, Engagement des Suchthilfezentrums im Kulturpark in das Projekt HaLT zu integrieren.“ – Cetin Upcin
Upcin erinnerte daran, dass das Projekt trotz der guten Ergebnisse im Jahr 2015 kurz vor dem Aus stand. Das Land hatte angekündigt, die anteilige Finanzierung einzustellen. Upcin bedankte sich bei Bürgermeister Dr. Franz, dass er sich damals für die Aufrechterhaltung von HaLT eingesetzt habe. Als Ordnungsdezernent habe dieser den Nutzen des Projektes für die Stadt richtig eingeschätzt und mit seiner Unterstützung die Fortsetzung ermöglicht. Ebenso sei es gelungen, das Suchthilfezentrum im Kulturpark in das Projekt HaLT zu integrieren. Katharina Munz und Thomas Abel berichteten über zahlreiche Aktivitäten der Einrichtung im Kulturpark, wie zum Beispiel Kiffertest, die bei den Jugendlichen gut ankämen.
„Die aktuellen Zahlen und die Ergebnisse der Jugendschutzkontrollen sind Zeichen dafür, dass die Arbeit im Rahmen von HaLT weitergeführt werden muss.“ – Dr. Oliver Franz.
Bei der Bilanz der Jugendschutzkontrollen im Rahmen von Festen sowie der Alkoholtestkäufe konnte keine klare Tendenz ausgemacht werden. So wurden vergangenes Jahr zehn Prozent der kontrollierten Jugendlichen mit Alkohol angetroffen und bei gut einem Viertel der kontrollierten Betriebe wurde Alkohol an Jugendliche verkauft.
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