Der VC Wiesbaden startet nervös, findet nie richtig ins Spiel und unterliegt zum Abschluss der Hauptrunde in der Volleyball-Bundesliga Dresden klar mit 0:3.
Der VC Wiesbaden hat die Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga mit einer klaren 0:3-Niederlage gegen den Dresdner SC beendet. Vor heimischem Publikum fand das Team von Trainer Tigin Yağlioğlu nie richtig in die Partie und musste die Überlegenheit des Pokalsiegers anerkennen. Während der DSC mit Selbstbewusstsein und Präzision agierte, fehlte dem VCW in den entscheidenden Momenten die Durchschlagskraft.
Volleyball Bundesliga Frauen, 2024.2025, 22. Spieltag
VC Wiesbaden – USC Münster, 3:1 (95 min)
Satz 1: 12-25 | 3-8, 8-16, 10-21
Satz 2: 17-25 | 8-6, 10-16, 14-21
Satz 3: 17-25 | 8-5, 13-16, 14-21
MVP Gold – Lorena Lorber Fijok
MVP Silber – Rene Sain
Starting Six, VCW 10, Olivia Rusek – 12, Nina Wienand Herelová – 22, Ana-Marija Jonjev – 4, Tanja Großer – 17, Rachel Joy Gomez – 11, Celine Jebens
Starting Six, Dresdner SC 2, Larissa Winter – 6, Victoria Demidova – 4, Nathalie Lemmens – 13, Stamatia Kyparissi – 17, Lorena Lorber Fijok – 16, Emma Scarlett Clothier – 1, Patricia Nestler, L
Die 1.718 Zuschauer in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit hatten sich einen leidenschaftlichen Kampf ihres Teams erhofft. Doch von Beginn an diktierte Dresden das Geschehen. Die Gäste setzten mit starken Aufschlägen und variablen Angriffen die VCW-Defensive unter Druck, während Wiesbaden sich schwer tat, ins eigene Spiel zu finden. Besonders im Angriff fehlte es an Durchsetzungskraft – keine VCW-Spielerin erreichte eine zweistellige Punkteausbeute.
Trotz eines mutigen Starts im dritten Satz und einer zwischenzeitlichen Führung gelang es den Hessinnen nicht, das Spiel zu drehen. Dresden blieb abgeklärt, nutzte Fehler konsequent aus und ließ nie Zweifel am eigenen Sieg aufkommen. Während der VCW sich oft an der stabilen Abwehr der Gäste aufrieb, spielte der DSC souverän seinen Stiefel herunter.
„Heute hat wenig funktioniert“
Trainer Tigin Yağlioğlu zeigte sich nach der Partie enttäuscht: Wir haben nicht das gezeigt, was wir können. Jetzt müssen wir den Fokus schnell auf die Playoffs richten. Außenangreiferin Olivia Rusek betonte die Notwendigkeit, aggressiver zu agieren: Heute hat wenig funktioniert. In den Playoffs zählt nur der Sieg.“
Trotz der Niederlage bleibt dem VCW die Chance zur Revanche. In der ersten Playoff-Runde kommt es direkt zum Wiedersehen mit Dresden. Das Hinspiel findet am 22. März auswärts statt, das Rückspiel am 29. März in Wiesbaden. Gegen den klaren Favoriten braucht es eine deutliche Leistungssteigerung – doch in der K.o.-Phase beginnt alles bei null.
Spielverlauf
Erster Satz, 12:25 > 0:1
Dresdens Zuspielerin Larissa Winter eröffnete die Partie mit einem Servicefehler. Dann gleich die erste Video-Challenge durch DSC-Chefcoach Alexander Waibl, und er lag richtig: 1:1. Wiesbaden machte direkt den nächsten Punkt, musste sich denn aber den kompromisslos agierenden Gästen ergeben. Die VCW-Annahme schwächelte, die Angriffe kamen zu zaghaft – damit konnte man den Pokalsieger nicht in Verlegenheit bringen. Die Sächsinnen deckten die Fläche bis zum Satzende souverän ab. Tigin Yağlioğlu wechselte zeitweise Hannah Hartmann (für Celine Jebens), Zuspielerin Adriana Wełna (für Ana-Marija Jonjev) und Libera Lilly Bietau (für Tanja Großer) ein, um mehr Zugriff zu bekommen – vergeblich. Marlene Rieger (Mittelblock) und Olivia Rusek bescherten am Ende mit Eigenfehlern dem DSC 12 Satzbälle und postwendend den Satzgewinn zum 25:12 – so hatte man sich die Story nicht vorgestellt …
Zweiter Satz, 17:25 > 0:2
Die Hessinnen begannen nun konzentrierter (4:4) und gingen mit zwei Punkten in Führung (8:6). Das wollte sich der Gast nicht gefallen lassen und machte fortan etliche Punkte in Serie … Während der VCW sich immer wieder vergeblich mühte, schaltete die sächsische Sechs nach Belieben in allen Elementen. Adriana Wełna steuerte noch ein Ass zum 14:21 bei (das einzige des VCW im gesamten Spiel). Nach 24 Minuten war dann auch dieses Kapitel mit 17:25 beendet.
Dritter Satz, 17:25 > 0:3
Der Wille war da – und nun auch mehr Mut. Nach schöner Blockarbeit (drei Punkte!) und einer erfolgreichen Video-Challenge ging der VCW rasch mit 5:1 in Führung. Rachel Gomez markierte das 7:3, Olivia Rusek hämmerte das Runde zum 10:6 aufs Parkett und Hannah Hartmann blockte zum 11:7. Die Zuschauer peitschten ihr Team unverdrossen nach vorn! Aber dann stockte der VCW-Motor plötzlich: Ausgleich (12:12) und Rückstand (12:13) – Tigin Yağlioğlu holte seine Damen an die Seitenlinie. Ohne Erfolg, der Widerstand war gebrochen (12:15), es häuften sich Eigenfehler. Annahme, Abwehr und Zuspiel waren nicht mehr auf der Höhe (14:20). Der DSC spielte indes seinen Stiefel herunter. Beim 16:23 wurde nochmal länger diskutiert. Tanja Großer markierte das 17:23, ehe Mittelblockerin Natalie Lemmens (die Belgierin hat Erfahrung im VCW-Trikot) und die griechische Außenangreiferin Stamatia Kyparissi vierhändig zum 25:18 für ihr Team blockten. Nach 78 Minuten hatten sie und ihre Mannschaftskolleginnen ihre Arbeit tadellos erledigt. Die VCW-Spielerinnen wirkten hingegen ratlos ob der eigenen Perfomance. Man hatte sich doch so viel mehr vorgenommen. Eine Woche haben sie nun Zeit, dieses Spiel mit dem Trainerstab genau zu analysieren und sich neu auf den Dresdner Gegner in den Playoffs einzustellen.
Volleyball Bundesliga Frauen, 2024.2025, 22. Spieltag
Platz | Vereine | Sp | S | N | Sätze | Diff | P |
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1 | SSC Schwerin | 22 | 18 | 4 | 62:19 | 43 | 55 |
2 | MTV Stuttgart | 21 | 18 | 3 | 57:23 | 34 | 50 |
3 | Dresdner SC | 21 | 17 | 4 | 54:23 | 31 | 50 |
4 | SC Potsdam | 20 | 12 | 8 | 41:30 | 11 | 35 |
5 | VfB Suhl | 21 | 10 | 11 | 37:40 | -3 | 30 |
6 | VC Wiesbaden | 21 | 7 | 14 | 30:48 | -18 | 23 |
7 | USC Münster | 21 | 7 | 14 | 29:50 | -21 | 21 |
8 | Ladies in Black Aachen | 21 | 5 | 16 | 29:53 | -24 | 17 |
9 | SW Erfurt | 22 | 1 | 21 | 10:63 | -53 | 4 |
Archivfoto – Angriff über Celine Jebens ©2024 Detlef Gottwald
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