Helau in Wiesbaden! Der Kinderumzug der Dacho begeistert mit Bonbons, Musik und bunten Kostümen. Tausende feiern – ein Fest voller Freude und Gemeinschaft
Wiesbaden, Fastnachtsamstag, nachmittags. Die ersten Bonbons flogen auf der Rheinstraße durch die Luft, Kinderhände schnellten nach oben, fröhliches Lachen durchzog die Luft. Zwischen schillernden Kostümen und flatternden Fahnen bahnte sich der große Kinderumzug seinen Weg vom Luisenplatz durch die Innenstadt zum Schlossplatz. Tausende säumten die Straßen, viele in bunten Verkleidungen, einige mit prall gefüllten Beuteln, bereit für die nächste Süßigkeitenflut. Ein Narrhallamarsch erklang aus den Lautsprechern, gefolgt von begeisterten „Helau“-Rufen, das wie eine Welle durch die Menge rollte.
Kinderumzug: Von kleinen Prinzen und wilden Piraten
Angeführt von der Schirmherrin Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher mit Kollegen aus dem Amt für Soziale Arbeit zog die bunte Karawane los. Mittendrin die Kinderprinzen Finn I. und Leonie I. Mit königlicher Würde winkten die beiden von der motorisierten Kutsche in die Menge, flankiert von ihrer Garde. Gleich dahinter folgten die Fidele Narre, dann eine Horde strahlender Minions. Die spanisch-katholische Gemeinde beeindruckte mit aufwendig gestalteten Kostümen, während der portugiesische Elternverband mit lauter Musik und rhythmischem Tanz für Stimmung sorgte. Jedes Jahr aufs Neue zeigen die Gruppen, dass Fastnacht mehr als ein Fest ist – gelebte Gemeinschaft.
Organisation zwischen Tradition und Trubel
Ein Jahr Arbeit für zwei Stunden Glück, sagte Thomas Schreiner, der Zuginspektor, und schmunzelte. Gemeinsam mit Zugmarschall Harald Müller hat er den Kinderumzug und den Sonntagsumzug vorbereitet. Manchmal ein logistischer Albtraum, gab Müller zu, aber wenn man dann die strahlenden Gesichter sieht, weiß man, dass sich jede Mühe gelohnt hat. Sicherheitskräfte standen an den Straßenecken, Ordner mahnten die Kinder zur Vorsicht – niemand sollte sich unter die fahrenden Wagen mischen. Trotzdem blieb die Atmosphäre ausgelassen: Kamelle regnete es aus den Händen der Fußgruppen, kleine Hände griffen in die Luft, während sich die Bonbonberge in den Taschen türmten.
Das Rathaus fiel – wie jedes Jahr
Zum krönenden Abschluss mündete der Zug auf dem Schlossplatz. Hier wartete der traditionelle Rathaussturm. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende stand bereits mit verschränkten Armen vor den Toren. Ihr kommt hier nicht rein! tönte er durch das Mikrofon, doch die „Angreifer“ – das närrische Volk – ließen sich nicht abschrecken. Stadtmarschall Stephan Fink stand der städtischen Garde zur Seite. Nach lautstarkem Protest, unzähligen Helau-Rufen und Salven aus den Konfetti-Kanonen gab das Stadtoberhaupt schließlich nach. Der goldene Schlüssel wechselte den Besitzer, das Rathaus gehörte nun den Narren – zumindest bis Aschermittwoch.
Preisverleihung und Dankbarkeit
Zum Abschluss zeichnete eine Jury, Dr. Patricia Becher, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Harald Müller – die besten Kostüme aus. Den dritten Platz ergatterten die Fidelen Narren mit ihren kunstvollen Masken, der portugiesische Elternverband landete auf Rang zwei, während der erste Preis an die spanisch-katholische Gemeinde ging. Die Vielfalt unserer Stadt spiegelt sich in dieser Fastnacht wider, lobte Sozialdezernentin Dr. Patricia Better. Hier feiern alle zusammen, egal woher sie kommen. Das macht unsere Fastnacht so besonders. Als die Musik allmählich verklang und sich die Menschen in alle Richtungen zerstreuten, blieb das Echo des Tages in der Luft: fröhliches Kinderlachen, das Rascheln von Bonbonpapier – und das Gefühl, Teil eines bunten, unvergesslichen Spektakels – Kinderumzug – gewesen zu sein.

Foto – Sturm auf das Rathaus 2025 Volker Watschounek.
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